in enger abstimmung mit dem
literaturcabuff197
in der bremer neustadt
SOWIE IN
COoperation mit "der gaul stormy theo" ritterlich & ferdig
jetzt aktuell mit
upzEcke
siehe unten
Foto oben: Der Brunnen Bodenseereiter ist ein Kunstwerk des Bildhauers Peter Lenk in Überlingen am Bodensee.
Der Brunnen wurde 1999 errichtet und vor allem als Karikatur und groteskes Denkmal für den am Ort ansässigen Dichter Martin Walser bekannt
der dreizehnte oktober
im Jahre Zweitausend und Fünfundzwanzig
montag
13.10.2025
Küche heute:
Kohlrouladenüberbleibsel von Sonntag wahrscheinlich mit Bratkartoffeln und grünem Salat
Texte Fotos Infos
seit 2010
siehe
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Fotos aus dem Buntentor'schen LiteraturCabuff 197
gepelztes
aus dem
LITERATURCABUFF197
in der bremer neustadt
SONDERBEITRAG
zum Thema "Umbenennung der Langemarckstraße"
Uli Pelz Herausgeber / 2022
...die Langemarckstraße, die Langemarckstraße...wollt Ihr mir ein wesentliches Stück Lebens,-Berufs- und Familiengeschichte mit der Umbenennung entreißen: mehrere Jahre an der Picasso-Kreuzung gewohnt und gearbeitet, bei den Warrelmanns mit den weißen Edeka-Kitteln eingekauft, im "GONDI" bei Detlef während des langweiligen Nachtdienstes im Bewährungshaus ein paar Halbe gesoffen, beim Italiener und beim Griechen und auch beim früheren Wienerwald (heute bleibt die Küche kalt) so manches kulinarische Spitzenerlebnis gehabt, bei Schröder Fahrräder gekauft und Luft aufpumpen lassen, die Friseurmeisterin meiner Frau Ecke Lahnstraße, mein jüngster Sohn seine erste Wohnung, Lehrauftrag und Vorträge an der Hochschule für Sozialarbeit, in der Westerstr.93A (Kathmann-Haus) in unmittelbarer Sichtweide zur Langemarckstraße oben im 5.Stock die schönsten und die bittersten Berufsjahre verbracht, von dort morgens bis abends die Übungsflüge der jungen Mauersegler über dem Becks-Brauerei-Gelände beobachtet und bestaunt, manchmal mit dem gesamten Vereinsvorstand auf Kosten des Vereins rüber in die hervorragende Fischküche des Hotels Westfalia, hervorragender Kellner, über die Brücke mal kurz in der Mittagspause kurz rüber zu Kiefert in die Unterführung, manchmal sentimental am Brückengeländer gestanden und runter geschaut zu den Dampfern, die bis Bremerhaven, wenn nicht weiter, schippern...Lasst uns doch, trotz aller Bedenken, der Langemarchstraße treu bleiben und überall Erklärungstafeln aufstellen und auf großen Leinwände Aufklärungsfilme zeigen. Georg Elser haben wir doch schon in der Neuen Vahr, meiner früheren Jugendheimat. Ulli Pelz
Fotos unten
Furchtbare Sozialästhetische Gebäudeverschandelung des Hauses Neuenlander Str. 19a / Ecke Langemarckstraße
Gepelztes aus dem Literaturcabuff197 in der Bremer Neustadt
Nr.25 / 25
Auszug aus den "Fellstein-Fragmenten"
geschrieben
von U.Pelz im Jahre 2023 / 2024
Nr.24 / 25
Foto-Expedition mit Öffentlichen Verkehrsmitteln
unter den Bedingungen polyneuropathischer Beinbehinderungen beim Fotografen
über die Höhen und in die Tiefen der Norddeutschen Provinzen im Umkreise Bremens
Neue Rubrik:
im letzten Quartal 2025
die wöchentliche
uninteressante & lächerliche
upzecke
die alterszittrige ullipelzische Befindlichkeitsecke
Aktuelle Persönliche Informationen über meinen Ist-Zustand für meine europaweit verstreute Verwandtschaft. Für meine Schwestern und Brüder, für meine Schwager und Schwägerinnen, für meine Söhne und Schwiegertöchter, für meine Enkeltochter, für meine Nichten und Neffen, für meine Tanten und Onkels, sowie für das gesamte "Gefichel" (ostpreußischer Ausdruck für Verwandtschaft) im Ruhrgebiet, in England und in Sachsen. Selbstverständlich auch für alle, die weder verwandt noch verschwägert mit mir sind.
upzecke
eck-Nr.2
12.10.25
Wie immer montags. Totale Schlaffheit und Müdigkeit. Der ungezügelte Medienkonsum und die anstrengende Mediengestaltung am Wochenende bis Sonntagnacht hinein sind schlaf- und gesundheitsschädlich. In unruhiger Nachtwachheit die Fußballspiele noch einmal durchgespielt, die Schiedsrichterentscheidungen revidiert, die Nichtbesuche der Verwandtschaft durchgekaut, ebenso antizipativ das finnische Essen im November schon einmal vorgekostet. Auch wurde Tango getanzt nach den Kompositionen von Astor Piazzola, der in Argentinien, seinem Heimatland, am liebsten gegrillte dicke Steaks vom Rindvieh verdrückte. Mit scharfer finnischer Soße. Eigene Koch- und Grillerlebnisse sind leider sehr selten geworden. Schade, hätte nach mehr als 50 Jahren autodidaktischer Kochpanscherei noch viel Lust Spiegeleier zu braten und an die Wand zu nageln.
Die beklemmenden Befürchtungen kommen näher. Heute Flugübungen der Deutschen Luftwaffe auf dem Bremer Flugplatz, original überlaut hier im Neustädter Wohngebiet zu hören. Soll einen das unberührt lassen, oder entstehen im Kopf bereits Visionen von schlimmen kriegerischen Auseinandersetzungen, die uns hier am Stillen See auch erreichen werden. Die Angst kriecht langsam in den Alltag hinein. Täglich schreckliche Bilder und Nachrichten, wohin man auch schaut und hört. – Zeitungen, Soziale Medien, Radio, Fernsehen, Wie lange kann man das noch aushalten. Auf die seelische Hilfe der Friedensgeistlichelt kann nicht gebaut werden, obwohl sie direkt bei mir um die Ecke wohnt. Die Geistlichkeit hat offensichtlich kein Interesse mit mir zu kommunizieren. Der Friedensparkpastor ist auch weit entfernt, er hat mit sich selbst und dem Friedensgarten zu tun. Stiefmütterchen und so. Gedanken an rechtzeitige Emigration kommen auf – aber wohin soll man mit seinen kaputten Beinen? Weit weg. Vielleicht Südafrika. Schlimme Haie! Nepal, Mont Everest. Massentourismus! Helgoland? Gefahr, dass die Engländer wieder bombardieren! Also, was bleibt? O ja. Wir gehen nach Portugal. Nach Lissabon. Das ist weit genug im Westen. Dort werden die Angriffe aus dem Osten wohl nicht ankommen. Was ich da machen will dann? Ja, was wohl. Mit Pessoa und Saramago täglich im Café unter den Arkaden unten am Tejo sitzen, Kaffee und Tee trinken, hinausgucken auf den Schiffsverkehr und uns gegenseitig aus unseren Schriften vorlesen. Die Reise des Elefanten, das Buch der Unruhe, Die Fellstein-Fragmente. Vielleicht zwischendurch ein Gläschen Medronho oder ein Fläschchen Duas Quintas Douro Classico Branco. Oder beides. Dazu im Hintergrund das leise Säuseln unserer portugiesischen Lieblingssängerin Mariza. Oh, minha terra.
Glücklich. Steuererklärung 2024. Elster. Elster vereinfacht für Rentner. Einfach mit Zugangsnummer mit 11 Großbuchstaben und 4 Zahlen einloggen, deine Identifikationsnummer eintragen und deine Steuernummer, und schon bist du drin. Und schon ist auf dem Formular das meiste schon eingetragen. Namen, Nummern, Identität, Körpergröße, Schuhgröße, Luftdruck, Sauerstoffsättigung, Lieblingsweinsorte usw. Jetzt nur noch die Sonderausgaben zusammenzählen: Gartenpflege, Wartung Aufzug, Forxiga, Biso, Wynzora, Accu Chek, Bepanthen usw. Eintragen und auf “Absenden” drücken. Und schon bist du in fröhlicher Erwartung von mindestens 1.000 - 3.000 Rückzahlung. Wunderbar. Endlich mal Kontoausgleich. Allerdings: die nächste 800ter Überweisung wartet schon. Mist.
Heimatverbundenheit hat bei mir einen hohen Stellenwert. Deshalb lese ich online immer mit großem Vergnügen montags und donnerstags die Nachrichten aus dem Landkreis Verden im Achimer Kurier und die Vorkommnisse in den verschiedenen Bremer Stadtteilen in den Stadtteil-Kurieren des Weser-Kuriers. . Ich will immer wissen, was in den umliegenden Provinzen so abgeht. Dabei sind mir nicht nur die zurzeit enttäuschenden Nachrichten über meinen Kindheitsfussballverein TSV Gut Heil Bassen, abgerutscht in die 1.Kreisklasse Verden, wichtig, sondern z.B. auch Nachrichten aus Thedinghausen, wie zum Beispiel diese hier: “ Wie viele Bäume müssen am Sodenstich in Thedinghausen noch gepflanzt werden?” Oder will ich auch immer gerne wissen, was so in Langwedel los ist; “Der Flecken Langwedel stellt den endgültigen Fahrbahnbelag an der L 158 Hauptstraße in Höhe Goldbergsring in Daverden her.” Und wer will nicht wissen, was in Dörverden so passiert. Also informiere ich mich über Dörverden und nehme beglückt zur Kenntnis, dass der diesjährige Herbstnachmittag des DRK am 25.10. Stattfindet.
Wer weiß denn schon außer mir, der den Achimer Kurier liest, dass die Jugend der Fußballsparte des TV Oyten an diesem Sonnabend, 11. Oktober, ein weiteres Mal Altpapier sammelt. Oder dass die Windkraftpläne in Kirchlinteln auf Eis gelegt werden und somit ein Bürgerentscheid unnötig wird. Würden wir je von der Berg- und Talfahrt im Sauerland erfahren, wenn wir die Provinzblättchen nicht lesen würden, die die Prellballer und Prellballerinnen vom TV Sottrum durchgemacht haben. Nein, wir wüssten doch noch nicht einmal, wie Prellball gespielt wird. Ja, mit einem Ball! Aber sonst? Siehste! Auch die Nachrichten zum Thema Stadtteilverschönerung im Schweizer Viertel in Osterholz-Tenever sensationell. Die bekommen da jetzt neue Bänke, damit alle besser sitzen können. Ebenso berauschend die Nachricht im Kurier West: "Es hat immer Spaß gemacht". Nach 40 Jahren beendet BSV-Stadionsprecher Franz Roskosch seine Karriere als "Stimme des Panzenbergs" Nun gut – bei dieser Nachricht musste ich doch leicht schlucken, zumal ich wegen des dortigen Fotografierens vor Monaten einmal fürchterlich vom eigenen Familienkreis zusammengeschissen wurde. Der junge Fußballer übrigens, den ich dort damals fotografiert habe ohne Zustimmung der Mutter, spielt schon lange nicht mehr beim BSV. Er spielt jetzt bei Newcastle United. Oben in Nordengland. Fast Schottland- Kurz vor Island. Womit wir bei der Isländischen Fisch- und Pony-Zeitung wären - die ich übrigens auch im Internet lese.
Länderspielpause? Was soll das? Was haben sich DFB, UEFA und FIFA und die zugeschalteten Sendeanstalten dabei gedacht, einem der eifrigsten Sport-Medien-Konsumenten das gewohnte Fussballwochenende zu versauen? Das macht den Konsumenten doch psychisch völlig fertig, wenn er am Wochenende auf die 2.Bundesliga-Freitagskonferenz, auf die Samstags-2.Liga-Konferenz sowie auf die 2.Liga-Sonntagskonferenz verzichten muss! Kein Samstagabendspiel der 2.Liga im Freien Fernsehen. Soll man etwa “Verstehen Sie Spaß” als Alternativprogramm einschalten. Nö, da verstehe ich keinen Spaß. Auch das Wochenendspiel der 1.Liga-Heimmannschaft ist nicht zu sehen. Schlimm! Keine Sendung “Alle Spiele, alle Tore” Was soll das? Immerhin zahle ich für die Privatsender Sky und DAZN monatlich horrende Summen, um meinen Sportspaß zu haben. Stattdessen traurige Länderspiele. Slowakei-Deutschland 2:0. Deutschland-Griechenland 2:3. Furchtbar. Nun gut – gegen das Großherzogtum Luxemburg ein 4:0-Sieg. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Luxemburg ja eigentlich keine Fußball-Nation ist, sondern ein großherzogtümlicher Ableger der EU in Brüssel ist. Soll ich denn etwa auf schleswigholsteinischen Handball Kiel-Flensburg zurückgreifen. Nein, ich bin enttäuscht und werde das auch an geeigneter Stelle reklamieren. Trost: Zum Glück gibt es seit einigen Wochen Frauenfußball. Hamburg-Bremen heute Nachmittag zum Beispiel. Das werde ich mir allem Länderspielpausenfrust zum Trotze reinziehen. Und der Höhepunkt des Skandals: Montags-Länderspiele. Und das in Nord-Irland. Wer weiß denn schon, wo das liegt. Wahrschein im Norden von Irland. Die Gegend da hinterm Ärmelkanal, wo in der Regel Rugby gespielt wird. Und wo sich Katholiken und Angelikale gegenseitig abnöcheln. Und wo sie dieses moorwasserartige Bier trinken. Schlimm, das alles!
Das Sonntagspositive bei all dem Genörgel: Die Werderfrauen haben die Hamburgfrauen mit 2:0 geschlagen. Und noch positiver: Auf einem Selfifoto, aufgenommen im Bremer Weser-Stadion, zu dem ich über Facebook Zugang bekommen habe, ist der größte Frauenfussballverachter aller Zeiten zu erkennen, wie er da so sitzt und dem Frauenfußball zuschaut.
upzecke
eck-Nr. 1
5.10.25
Herrlich. Goldener Oktober. Wie früher zu Wanderzeiten im Harz. Goslar, Rammelsberg, Schalke, Clausthal-Zellerfeld, Riefensbeek-Kammschlacken, Hanskühnenburg, Braunlage, Hohe Geiß und andere Ziele, Sorge und Elend. War das schön. Allein wie Wanderführer Michael mit offener Flamme des Kochers im Hotelzimmer Tee zubereitete. Oder wie er beim Aufstieg zur Hanskühnenburg den übergewichtigen Wanderkollegen einfach stehen ließ, um oben als Erster anzukommen, und um die Erbsensuppe mit Einlage wegzufressen. Schade, würde gerne noch einmal los. Wird wohl nichts von. Die Beine machen nicht mehr mit. Jetzt wohl eher mit dem Finger auf der abgewetzten Harz-Wanderkarte. Vielleicht noch einmal Tagesfahrt mit dem Bus bis Bad Harzburg. Im “Braunen Hirschen” Rehkeule an Rotkohl mit Pfanni-Klößen verdrücken - und zurück.
Die Haut, die Haut. Überall Jucken und Kratzen. Schlangenhäutungen. Die ehemaligen hundertfachen Schuppenflechtestellen zerfallen dank der Creme von Herrn Dermatologe und Allergologe Dr.Bruns. Es bilden sich Hautneubildungen mit dem Abwurf der alten Schuppen. Es juckt überall, um das einmal schweinisch auszudrücken, wie Sau. Bei der Hautneubildung nehme ich das gesamte Sortiment der apothekischen völlig überteuerten Hautpflegemittel in Anspruch. Eincremen dort, Eincremen hier. Am Rücken auf die Mithilfe der Lebenspartnerin angewiesen, die keine Juckstellen hat. Ach, käme man doch nur aus seiner Haut heraus. Aber – es bewahrheitet sich immer wieder die Lebensweisheit: “Man kommt aus seiner Haut nicht heraus”. Im Übrigen: Die Nebenkostenabrechnung, die ich zufällig am späten Abend im Briefkasten vorfand, juckt doch auch keinen.
Immer jährlich wieder. Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit. Der Tag macht mich stolz. Denke ich doch mit innerer Aufwallung an die wunderbaren Zeiten der menschlichen Ost-West Begegnungen zurück, an denen ich aktiv beteiligt war als Experte für Jugendstraffälligenhilfe und als Bildungsreferent für die Ausbildung der Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter in den damals so genannten “Neuen Bundesländern”. Ich denke mit Freude zurück an die Psychologin Vera aus Rostock, die an der Uni Jena nach 4 Semestern ihren Doktortitel erhielt und Geschäftsführerin der “Freien Hilfe Berlin” wurde. Mein Gott, was für eine unkontrollierte Garten-Grillparty damals im Kleingarten von Pankow. Mit anschließender Fortsetzung in der Bar oben im 25.Stock des Hotels da am Bahnhof bei der Weltzeituhr. Auch denke ich immer wieder gerne an Horst zurück, einen ehemaligen Grenz-Vopo im Gebiet Sachsen-Anhalt, der immer davon überzeugt war, dass alles so sein musste, wie es war, und dass es ja keine menschlichen Verluste gab. Und – welcher Pädagoge kann schon für sich in Anspruch nehmen, dass er in seinen Seminaren eine Schweinezüchterin aus dem Sächsischen, die auch genauso im Mundbereich aussah, zur Expertin für Jugendzucht umgebildet hat. Das waren alles herrliche menschliche deutsch-deutsche Begegnungen. Auch wenn sich, wie sich später herausstellte, bei den Begegnungen und Bildungsveranstaltungen immer eingeschleuste berichtspflichtige “Stasis” als Teilnehmer und Teilnehmerinnen zugegen waren. Möchte mal wissen, was das Langesjugendamt Chemnitz mit all den von der blonden mecklenburgisch-vorpommerschen Lehrgangsteilnehmerin, die in Leipzig lebte, mit den auf dem Rabenberg im Erzgebirge aufgenommenen und dann zugespielten Video-Aufnahmen gemacht hat. Immerhin – stolzes Honorar damals: 600 DDR-Reichsmark pro Lehrgangstag.
Nehmen wir einmal an, dass es in Zukunft in den letzten Lebensjahren an den Freitagen, Samstagen und Sonntagen keine Fussballübertragungen in den Medien mehr gäbe. Häufig auch dienstags, mittwochs, donnerstags. Was sollen die hunderttausende von älteren Menschen, die dem Fusballwochenende entgegenfiebern, dann stattdessen machen? Lasst ihnen doch das mediale Sportvergnügen, sie kommen ja selbst mit dem Arsch nicht mehr hoch –sie benötigen einfach durch mehr oder weniger qualifizierte Rufe und Beleidigungen vor den Apparaten die Partizipation an den Spielen. Sollen die Dauerkonsumenten sich alternativ etwa anmelden zum Preis-Skatturnier mit Schinkengewinn, oder soll man sie raustreiben auf die Golfplätze, um Abschlag zu üben? Auch könnten sie auf den Kleingarten-Parzellen die Schuppen wetterfest lackieren, oder im Freiwilligen Sozialen Dienst bei der Hoppendank den Gestrauchelten anständiges Verhalten beibringen. Nein, das wollen wir alles nicht! Wir wollen verblöden vor den Fußball- Apparaten! Auch wenn der Heimatverein nur mit Mühe und einem einzigen Glückstor gegen die Hamburger von der Reeperbahn gewinnt.
Marathon. Wie jedes Jahr Anfang Oktober laufen tausende Läuferinnen und Läufer auf dem Deich an meinem Literaturcabufffenster vorbei. Mein Respekt allen, die mitlaufen. Egal, ob Schnelle, Langsame, Junge oder Alte. Dabei frage ich mich immer wieder, jedes Jahr aufs Neue, weshalb ich nicht dabei bin. Ich war doch früher so ein hervorragender Sportler in den Disziplinen Fußball, Handball, Rugby, Volleyball, Tischtennis, Sprint und Kugelstoßen und Schnell-Wandern ohne Stöcke. War ja sogar einmal Meister im Kugelstoßen beim Leichtathletikwettbewerb der Verwaltungsschule Bremen. Auch Schach soll nicht unerwähnt bleiben. Ich könnte doch zumindest, wie die Gleichaltrigen im letzten Viertel des Lauftrosses, mich auch auf die Laufbahn begeben und mich in 7 Stunden über die 42,195 km ins Ziel quälen. Hab’ ich denn kein Durchhaltevermögen mehr, früher war mir doch auch keine Strecke zu lang und keine Kugel zu schwer. Ich betrachte meine polymultiphysioneuropathischen Beine und komme zu der Erkenntnis, dass doch alles Bewegende für mich keinen Zweck mehr hat. Ich will doch nicht direkt nach dem Start nach nur wenigen Laufmetern vom Besenwagen aufgeladen werden und später bei der Siegerehrung auf dem Marktplatz als Looser des Tages vorgeführt werden. So sitze ich trocken am Deichfenster, beobachte die Quälereien in der letzten Qualgruppe des Wettbewerbs und sage mir klammheimlich nach innen gerichtet: Warum tun die sich das an? Ist es ungebändigter Ehrgeiz, ist es der reine Narzissmus, oder einfach nur die Unfähigkeit zum Faulpelzen und Nichtstun?
JIMDO / SEO
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"Ich schlafe nie: Ich lebe und träume, oder genauer, ich träume im Leben und im Schlaf, der gleichfalls Leben ist.
In meinem Bewusstsein gibt es keine Unterbrechung: Ich nehme war, was mich umgibt,
solange ich noch nicht schlafe oder solange ich nicht gut schlafe, und beginne zu träumen, sobald ich wirklich schlafe "
Fernando Pessoa, Portugiesischer Dichter, Quelle: Das Buch der Unruhe , 342, 2.5.1932
Die Herausgeber
Ulli Pelz & Josef Fellstein
manchmal nennen sie sich auch
Katharina Loewe oder Erwin Juskowiak
Pferdebeauftragte:
Tiedemann & Isenbarth