Diese Seite ist zum letzten Male am 19.12.2019 öffentlich sichtbar. Und dann ein paar Wochen danach auch noch. Mal schauen, wie lange es noch gut geht!
Echt kleinbürgerlich!
In den wilden Zeiten der 67er,68er und 69er Jahre, in denen die Studenten unter den Talaren den Muff von Tausend Jahren bekämpften, und in denen in Berlin Persische Jubelperser mit Holzlatten auf Anti-Schah-Demonstranten einprügelten und dabei ganz nebenbei auch der Student Benno Ohnesorge von der Berliner Polizei erschosen wurde, und in denen die jungen Leute in Bremen gegen die Bremer Straßenbahn kämpften - in diesen wilden Jahren also hatten die Bankangestellte Ines Kumfert (20) und der Verwaltungssekretär Uli Pelz (22) aus der Neuen Vahr nichts Besseres zu tun, als nach 5jähriger Verlobungszeit zu heiraten. Statt sich dem jugendlichen, kämpferischen Widerstand gegen den Kapitalismus und gegen die staatliche Unterdrückung und Bevormundung anzuschließen, ließen sie sich von Pastor Schulken in der Christuskirche Vahr auch noch kirchlich trauen, um sich anschließend im Familien- und Freundeskreis in Schon's Gaststätte an der Ecke Kurt-Schumacher-Allee / Wilhelm-Leuschner-Str. bei Hochzeitssuppe mit Eierstich, Rinder- und Schweinebraten an Leipziger Allerlei und Kartoffeln und einem abschließenden Pudding einer Kleinbürgerhochzeit hinzugeben. Selbstverständlich wurde auch ordentlich Bier und Korn gesoffen und nach den Schallplatten der 50er und 60er Jahre getanzt. Sinn dieser Hochzeit soll unter anderem gewesen sein, damit einen Wohnberechtigungsschein zu erhaschen, der den Bezug einer gemeinsamen Wohnung bei der Gewoba und den Auszug aus den beengten elterlichen Wohnungen ermöglichte. Außerdem gab es ein zinsloses staatliches Darlehen für den Beamten Uli. Damit konnte die gemeinsame 2 1/2-Zimmer-Wohnung in Blockdiek eingerichtet werden. In das 1/2 Zimmer zog dann schon im Oktober des folgenden Jahres der erste Sohn des Hochzeitspaares ein. Das waren echt wilde Jahre!
Ergänzung 19.12.2014: In das besagte 1/2 Zimmer zog, bevor es von dem 1.Sohn in Beschlag genommen wurde, kurzfristig und temporär eine notleidende junge Familie mit Kind ein, die auf Wohnungssuche war und noch nichts Neues gefunden hatte. So war in der ersten Wohnung des frischgetrauten Paares von Anfang an gleich Leben in der Bude. Die damalige notleidende junge Familie hat in der Zwischenzeit jeglichen Kontakt abreißen lassen unter dem Motto: "Ende der Familiensoap. Schluss mit der "Vernichtungstüte!" That's live!
Ergänzung 19.12.2015: Wieder ein Schritt in Richtung "Goldene Hochzeit". Ja, jetzt geht es auf die Feierlichkeiten mit den Ehrungen zu. Der Bürgermeister von Himmelhöllen und die Beiratssprecherin von Pusdorf haben bereits jetzt ihre Teilnahme und ihre Reden für den 19.12.2019 zugesagt. Meine Frau und ich freuen uns jetzt schon auf die Ansprachen und besonders auf die schönen Geschenke der Öffentlichen Hand. Die Feier soll nach den heutigen Planungen dann wohl im Gemeinschaftsraum des Seniorenheims stattfinden, die Verköstigung wird wohl von den Suppenengeln organisiert werden. Das wird sicherlich bei der "Goldenen" der ehemals notleidenden jungen Familie, die nach unseren Berechnungen wohl im Jahre 2016 stattfinden wird, üppiger ausfallen. Da ist, wenn man den bisherigen Verlautbarungen glauben kann, mit einer richtigen Sause mit Musik und Tanz zu rechnen. Schade nur, dass wir dann wohl nicht dabei sein werden, wegen "Ende der Familiensoap". Mist.
Ergänzung 19.12.2018: Inzwischen fanden weitere Hochzeiten, Trennungen, Konfirmationen, Einsegnungen, Scheidungen und Skandale statt. Auch eine Goldene Hochzeit gab es inzwischen. Wir sind dann im nächsten Jahre dran.
Ergänzung 19.12.2019: Ja, die 50 erreicht. Und zwar in der schicken, aber kleineren, neuen Wohnung, die das Goldpaar am 16.12.2019 bezogen hat: Buntentorsteinweg 197. Wegen der wochenlangen anstrengenden Umzugsvorbereitungen am 50.Hochzeitstag keine Feier - sie wird im Frühjahr 2020 nachgeholt.
das kommt davon: Hochzeitssuppe, Leipziger Allerlei an Braten, Pudding, 1.Sohn, das 1/2 Zimmer
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Dörte Hansen, Schriftstellerin
Quelle: NDR Kultur
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