Donnerstag 9.Januar 2014
Auszüge aus dem Tagebuch
Momente 14 / 15
"Wenn nicht, dann begrabt mich bitte an der Biegung des Flusses, dahinten bei den wilden Kirschbäumen..."
von Uli Pelz 29.12.13 - 09.01.2014
Wie gerne wir Norddeutschen doch Schnee und atemberaubend schnelle Skiläufer, Biathleten und Skispringer sehen. Eine gewisse Sehnsucht nach den Bergen und dem Winter stellt sich ein bis zu dem Zeitpunkt, zu dem die Frau, die den Frühstückstisch noch so liebevoll am Morgen gedeckt hatte, bekundet, dass sie nicht mitkäme zum Skispringen. Interessiere sie nicht!
Die Ostfriesischen Nachbarn zur rechten kommen nach mehrtägiger Weihnachtsabwesenheit wieder nach Hause in ihr Kiesbett. Sie tragen einen riesigen Dorsch vom Kofferraum des Saab ins Haus, sie waren wohl bei ihren Freunden in Stralsund.
Die Nachbarn zur linken verstecken sich in der Garage.
So zwischen 9 und 10 Uhr noch liegengeblieben, um meinem Lieblingsradiosender Nordwestradio mit den Fundsachen von Michael Augustin aus meinem kleinen Europaempfänger zu lauschen. Er, Michael Augustin, kramt aber wirklich aus dem Archiv von Radio Bremen Dichter und Sendungen heraus, die wohl heute der überwiegende Teil der Bevölkerung gar nicht mehr kennt: den revolutionären Kämpfer und Sänger Ernst Busch; den wunderbaren, von mir geliebten, Pygmäen und Frauenheld Elias Canetti mit seiner einzigartigen Stimme; den schwedischen Altlyriker Lars Gustafsson, der lieber mit Katzen als mit Hunden schläft; und den Bielefelder, viel zu früh verstorbenen Dichter Dr. Oetker, der ein wunderbares Gedicht über das Fussballschlenzen bei Arminia Bielefeld geschrieben und in Bremen vorgetragen hat.
Ansonsten in der Stadt echte Straßenbahnen gesehen und auch zusammen mit der Frau Kurzstrecke mit ihnen gefahren. BOB-Karte. Herrlich, wie die Bahn sich durch das Fussgängergewimmel durchgebimmelt hat. Das wäre doch auch etwas für den sonst so totenstillen Bürgerpark. Noch schönen Schweizer Käse für das morgige Sylvesterkäsefondue besorgt: alten Appenzeller, alten Emmentaler, alten Greyerzer – alter Fribourger Vacharin war leider nicht vorrätig. Die junge Käseservicekraft hinterm Tresen vertröstete mich mit dem kessen Spruch: „Hör‘ mal Alter, diesen Fribörger oder wie der heißt, den ham‘ wer nich‘. Nimm‘ doch Gouda!“Er, der Schweizer Freiburger, soll besonders geschmeidig in der Käsemasse wirken. Schade. So gibt es eben Tage, an denen man Kompromisse schließen muss! Es kommt morgen zur Feier des letzten Jahrestages Sylvester 13 ein Schüsslein Kirschwasser mit hinein! Ob mir das bekommt, zusätzlich zu den ganzen Cocktails, die mir in den letzten Wochen verabreicht wurden, wird sich über dem heißen Käsefondue herausstellen. Wenn nicht, dann begrabt mich bitte an der Biegung des Flusses, dahinten bei den wilden Kirschbäumen.
Habe mir heute in der Stadt auch ein „Zweitbuch“ zugelegt: Michael Krüger, Umstellung der Zeit, Gedichte, Suhrkamp. Sofort drinnen gestöbert und ein wunderbares Jahresrückblicksgedicht entdeckt, das zum heutigen Datum passt, und das alle anderen Jahresrückblicke im Fernsehen, im Radio und in den Zeitungen um Meilen schlägt:
„Überschrift:
WER WAR ES?
Text:
Im Honig vom vergangenen Jahr
steckt unversehrt
Eine Fliege.
Der perfekte Mord.
Kriminalromane
könnten so anfangen
oder so enden.“
Nachdenken über Michael Schumacher. Da fährt der Kerl mehr als 20 Jahre lang ohne größere Schäden in den schnellsten Autokisten über die Rennpisten, und dann geht er auf eine lockere Pulverschneepiste und bricht sich den Hals. Das Leben ist eben nicht vorhersehbar.
Sommerurlaub auf der Insel Langeoog gebucht. Das war ein kurzfristiger Entschluss, der schnell telefonisch und per E-Mai-Verkehr in die Tat umgesetzt wurde. Wir haben ein schönes Feriendomizil im Internet gefunden und sofort bestellt. Nähe Bahnhof, nicht weit zum Strand, gute komfortable Ausstattung. Sehnsucht nach Meer und Ruhe. Im Juni dann. Fußball-WM-Kucken zeitplanmäßig gesichert, sonst würde ja etwas fehlen.
Bei den Taxifahrten hin und zurück in die „Chemische Reinigung“ lerne ich auch diverse Taxifahrertypen kennen. War es gestern noch ein Mann aus Teheran, den ich darüber aufgeklärt habe, dass es hier bei uns in Norddeutschland schöne Nordseeinseln gibt, auf denen man wunderbar Urlaub machen kann, so war es heute ein Taxifahrer aus der Nachbarschaft hier in Woltmershausen, der mir in kurzer Zeit seine gesamte Lebensgeschichte erzählte und mir später sogar das „Du“ anbot, weil wir ja, wie er sagte, die gleiche Altersgruppe sind. Ja Ralph.
Dann wieder zwei Tage in der „Chemischen Reinigung“. Dort tauchen immer wieder neue Patienten auf, die darauf schließen lassen, dass der Krebs und seine Folgen immer noch ein absolutes Massenphänomen ist – quer durch Jung und Alt, Frauen und Männer. Schrecklich.
Der knappe Alkoholgenuss zu Sylvester machte sich nach Abstinenz seit Oktober natürlich körperlich sofort bemerkbar durch sofort einsetzende Müdigkeit, aber auch durch abwegige Lustgefühle auf wieder einmal ein herrliches Gläschen Südtiroler leichten Rotweins.
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Donnerstag 16.Januar 2014
70. Geburtstag
KRIEG GEBURT FLUCHT
VERTREIBUNG KRANKHEIT TOD
Heute wäre sein 70.Geburtstag gewesen. Leider waren ihm nur 19 Jahre vergönnt. Als 1-jähriges Baby mit der Mutter Anfang 1945 im eisigen Winter unter Bombenhagel auf der Flucht vor der
einmarschierenden Roten Armee an Lungentuberkulose erkrankt, hat er sich nach dem Krieg und nach der Ankunft in der "Neuen Heimat" Niedersachsen als Kleinkind und als Jugendlicher durch die
Erholungsheime, Krankenhäuser und Berufsbildungsanstalten am Meer und in den Bergen der Westlichen Besatzungszonen geschlagen. Dabei hat er wunderbare persönliche Fähigkeiten entwickelt: er
konnte schön und "naturgetreu", wie er immer sagte, in Aquarell und Öl malen; er war super in Peddigrohrarbeiten; beim Pilzesuchen und beim Schachspielen machte ihm keiner etwas vor; auch im
Skatspiel war er nicht zu besiegen. Leider konnte er mit uns anderen Jungs nicht auf der Kuhweide Fußballspielen, weil ihm dafür die Atemluft nicht reichte. So blieb ihm mancher Sturz in die
Kuhfladen erspart. Im Jahre 1963 reichte auch alle ärztliche Kunst nicht mehr. Herbert jun. starb an den Folgen von Krieg, Flucht und Vertreibung am 17.April 63 im St.Joseph-Stift in Bremen.
Das Gedenken an den verstorbenen Bruder ist für mich auch immer wieder Anlass, an die hunderttausende von Kindern und ihre Eltern zu denken, die heutzutage ihre Heimat wegen Krieg und Verfolgung verlassen müssen und dabei schwere gesundtheitliche Folgen ertragen müssen. Wir leben heute in einem der reichsten Länder der Welt, und wir haben allen Anlass, einen Teil der geschundenen und vertriebenen Menschen aus den Kriegsländern bei uns aufzunehmen und ihnen unsere sozialen und medizinischen humanen Errungenschaften zukommen zu lassen.
Uli Pelz
HERBERT
hier lesen:
http://www.herbertdiefamiliensaga.jimdo.com
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Die Polizei, Dein Freund und Helfer Die Pusdorfer kämpfen um den Erhalt der Polizeistationen weltweit
(weiterer Text wurde konfiziert)
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oder: ein Amtsgerichtsdirektor a.D. ißt fröhlich
eine italienische Speise
Heute bei schönstem Frühjahresmitttagswetter Stadtspaziergang von Stefanie-Brücke bis Büchner-Buchhandlung.
Dabei Begegnungen mit Personen mit hoher Bedeutung für mich:
- mit der neuen Ansagerin vom nordwestradio, die mir neuerdings den Morgen versaut
- mit einer mir bekannten Radikal-Radfahrerin, die wie irre über den Marktplatz preschte und mich noch an der Achillessehne erwischte
- mit einer blonden Pferdeschwanzträgerin, deren Abbild ich bereits vor mehr als 50 Jahren als ungebildeter Mittelschüler im Kunst-Museum sah
- mit einer haarfarbneutralen Nichtpferdeschwanzträgerin, die mir bisher unbekannt war, und die mir besser gefiehl als die Pferdeschwanzträgerin
- mit meiner Schwester, die lange nichts von sich hören hat lassen
- mit einer Buchhändlerin, die mich bei Eintritt in den Buchladen fixierte, und die mir auf den Kopf zusagte, welche Bücher ich kaufen werde: Petrowskaja, Esther - Stanisic, Vor dem Fest - Grote,
Wolfsburg - Ransmayer, Aufsätze
- mit dem Freund meines jüngsten Sohnes, der ein Sushi-Geschäft betreibt, und der mir liebenswürdigerweise nachsah, dass ich keinen rohen Fisch essen mag, allein schon wegen Fukushima
- mit dem früheren Bremer Amtsgerichtsdirektor, der fröhlich italienisch zu Mittag aß, und dabei nicht ahnen konnte, dass er im Jahre 2003 als Insolvenzrichter existenzielle Entscheidungen mich
betreffend getroffen hatte. An seinem Tisch saß noch ein weltbekannter Rechtswissenschaftler
- mit einem früheren hochqualifizierten Mitarbeiter, dem ich annodunnemals wegen besonderer Leistungen in der Jugendpflege einen 6-wöchigen Sonderurlaub auf den Lofoten in Norwegen verordnete. Er
trägt bis heute aus Dankbarkeit diesen Norwegerpullover mit den Hirschen oder Rentieren vorne drauf, auch hat er immer einen gefrorenen Stockfisch bei sich.
Im Übrigen wunderbar zu Mittag gegessen in der Italienischen Tratoria GIAN BASTIANO am Ulrichplatz in Bremen (Viertel). Tolle Pizzen. Schöne Salate.
ALTER-VOGEL-BOTE
HERAUSGEBER. Ulrich Pelz
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AUSFLUG IN DIE HEIMATPROVINZ
Kreisstadt Verden / Aller
Kleine Fotostrecke
2 Stunden Beschaulichkeit
Wunderbar gegessen bei "Pades" Bistro
Kleiner gemischter Salat / Spaghetti Carbonara an Bärlauchsoße
7 von 7 möglichen Gummiadlern für Küche und Service
Der Mann mit dem Hut da auf dem einen Foto,das ist der "Rausschmeisser" bei "Pades"
Verden nennt sich Reiterstadt. Allerdings haben wir weder Roß noch Reiter gesehen
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8.Mai 2014
Kriegsbeendigungsnachrichten
1 // Schwur von Buchenwald, 8.Mai 1945
Kameraden!
Wir Buchenwalder Antifaschisten sind heute angetreten zu Ehren der in Buchenwald und seinen Aussenkommandos von der Nazibestie und ihrer Helfershelfer ermordeten
51.000 Gefangenen !
51 000 erschossen, gehenkt, zertrampelt, erschlagen,
erstickt, ersäuft, verhungert, vergiftet –
abgespritzt –
51 000 Väter, Brüder – Söhne starben einen qualvollen
Tod, weil sie Kämpfer gegen das faschistische
Mordregime waren.
51.000 Mütter und Frauen und hunderttausende Kinder
klagen an !
Wir lebend gebliebenen, wir Zeugen der nazistischen Bestialitäten sahen in ohnmächtiger Wut unsere Kameraden fallen.
Wenn uns ein’s im Leben hielt, dann war es der Gedanke:
Es kommt der Tag der Rache !
Heute sind wir frei !
Wir danken den verbündeten Armeen, der Amerikaner, Engländer, Sowjets und allen Freiheitsarmeen, die uns und der gesamten Welt Frieden und das Leben erkämpfen.
Wir gedenken an dieser Stele des grossen Freundes der Antifaschisten aller Länder, eines Organisatoren und Initiatoren des Kampfes um eine neue demokratische, friedliche Welt.
F. D. R o o s e v e l t.
Ehre seinem Andenken !
Wir Buchenwalder,
Russen, Franzosen, Polen, Tschechen, - Slowaken und Deutsche,
Spanier, Italiener und Oesterreicher,
Belgier und Holländer, Engländer,
Luxemburger, Rumänen, Jugoslaven und Ungarn
kämpfen gemeinsam gegen die SS, gegen die nazistischen Verbrecher, für unsere eigene Befreiung.
Uns beseelte eine Idee: Unsere Sache ist gerecht –
Der Sieg muss unser sein !
Wir führten in vielen Sprachen den gleichen, harten, erbarmungslosen, opferreichen Kampf und dieser Kampf ist noch nicht zu Ende.
Noch wehen Hitlerfahren !
Noch leben die Mörder unserer Kameraden !
Noch laufen unsere sadistischen Peiniger frei herum !
Wir schwören deshalb vor aller Welt auf diesem Appellplatz, an dieser Stätte des faschistischen Grauens:
Wir stellen den Kampf erst ein, wenn auch der
letzte Schuldige vor den Richtern der Völker steht !
Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung.
Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziehl.
Das sind wir unseren gemordeten Kameraden, ihren Angehörigen schuldig.
Zum Zeichen Eurer Bereitschaft für diesen Kampf erhebt die Hand zum Schwur und sprecht mir nach:
W I R S C H W O E R E N !
2 // Tag der Befreiung vom deutschen Faschismus
8.Mai 1945 /// Ukraine 8.Mai 2014
Von einer "Befreiung vom Deutschen Faschismus" kann wohl bis heute nicht die Rede sein. Nach wie vor müssen wir uns mit den scheusslichen öffentlichen Auftritten von jungen vergreisten und alten unbelehrbaren Nazis und Faschisten auseinandersetzen, und das nicht nur in Deutschland. Es ist wie die Pest! Selbst die Russen trauen ihrer eigenen Befreiung der Deutschen vom Faschismus nicht mehr recht über den Weg. In der von ihnen angezettelten so genannten "Ukraine-Krise" behaupten die Russen und die prorussischen Ukrainer doch tatsächlich, dass für den ganzen Ukraine- und Krimschlammassel, und jetzt auch für den Donezkschlamassel, deutsche, polnische, amerikanische, englische und sonstige westliche Faschisten verantwortlich seien. Damit meinen sie nicht unsere Nazihorden - nein, sie meinen uns, die wir mühselig in den zurückliegenden 70 Jahren versucht haben antifaschistische Demokratie zu üben und zu praktizieren. Nassstrovvche!
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10. Mai 2014
Heute, am 10.Mai 2014, habe ich einen netten Frühlingsgruß von meinen Weinfreunden aus Castiglion Fibocchi in der Toskana / Italien erhalten. Es war zwar kein Fläschchen Sangiovese, aber ein schönes Kärtchen mit der Anleitung zum Singen einer alten toskanischen Volksweise:
"Quando nasceste voi"
Quando nasceste voi nacque un giardino / di tutte qualita' c'erano
i fiori. / l'odore si sentiva di lontano, / e specialmente quel del
gelsomino
L'amore e' come l'ellera (=edera) / dove s'attaca muore; / cosi',
cosi' mio cuore / mi so' attaccato a te.
Vien, vien, vien, / ricciolino d'amore, / bada ben che la mamma non
veda, / bada ben che la mamma non senta.
Vien, vien, vien, / ricciolino d'amore, / bada ben che la mamma non
veda, / o delizia del mio cuor.
L'amore e' come l'ellera..............
oder:
Dicke Bohnen an Saurer Sahne
von Uli Pelz
Februar 2004. Ein herrlicher Winter an der Ostsee. Eiseskälte, leichter Schneefall, eine winterlich dahinschwappende See, die mit einer weißschaumigen Krone so manche Meereskleinigkeit an den Strand spült. Beim Rückfluss der Krone rascheln die Ostseesteine und überflüssige Algen werden zurück mitgenommen in die kalten Fluten. Was nicht zurückgenommen wird vom Meer, das bleibt ungeordnet und miteinander vernetzt und verknotet liegen am Strand zwischen Timmendorf und Niendorf. Abgerissene Seile, Plastikbehälter und jedweder Unrat wird zusammen mit dem Algengewirr an den bei den Hamburgern und Lübeckern beliebten, vornehmen, bourgeoisen Timmendorfer Strand gespült, tote Fische und quallenartige Gebilde ergänzen die Meeresgaben am Strand, über die lustig plaudernde Patienten der naheliegenden Kur- und Rehabilitationseinrichtungen fröhlich hinwegwalken und hinwegspringen bei ihren morgendlichen Gesundheitsübungen in der frischen ozongeladenen Meeresluft der See. Einsam und kontemplativ schreitet der berühmte Ostsee-Dichter Augustin über den Strand und läßt sich neue Kurzgeschichten über das östliche Meer vom Ostwind hinüber wehen. Später trifft man den Dichter, in einer einsamen Ecke bei einer Kanne Kaffee und frischen Timmendorfer Brötchen vergraben, wieder im „Cafe Wichtig“, in dem der Teil der Hamburger Schickeria, der die Insel Sylt nicht betreten darf, und die Nachfolger der Buddenbrooks aus Lübeck, sich ihr tägliches Stelldichein geben. Die flotten Autos der Hamburger und Lübecker parken direkt vor dem Kaffee im Halteverbot, was die örtliche Timmendorfer Polizei aus umsatzsteuerlichen Gründen geflissentlich übersieht. Du musst nur Jaguar, Porsche, Daimler oder Maserati fahren, und schon kannst du in bestimmten Orten der Republik parken, wo du willst!
Die Ostsee, Timmendorf, Niendorf, tote Fische am Strand und Lübecker, die gerne Hamburger sein möchten – was hat mich als Bremer vor 10 Jahren nur dorthin verschlagen? Hätte ich mich von meinen Herzkrankheiten und den Herzoperation am geöffneten Körper nicht auch vor Ort in Bremen oder wenigstens in einem Ort an „unserer See“, der Nordsee, erholen können? In Duhnen oder Döse, in Norddeich oder Bensersiel – oder auf einer dieser ostfriesischen Nordseeinseln, auf denen es überwiegend nach frisch gepflückten Pferdeäpfeln riecht, aus Mangel an Diesel- und Benzinmotoren und deren wunderbaren städtischen Ausdünstungen. Fahrräder, die es hier auch en masse gibt, dieseln ja bekanntermaßen nicht, sie quetschen dir höchstens einmal dein durch Wäscheklammern oder Spangen nicht gesichertes Hosenbein in die ölige Kette, was manchmal auch zu üblen Stürzen führen kann, und das mitten in den Dünen, wo du Gefahr fahrradfährst, nicht gefunden zu werden. Ja, es musste ja unbedingt die Ostsee sein. Die Ostsee bei Timmendorf – keine Dünen, kein Watt, keine Priele, keine Nordseekrabben, nix! Ja, genau hierhin, weit weg von Ebbe und Flut, wollte ich, um in der Ruhe und Beschaulichkeit an der Östlichen See neuen Lebensmut nach aufregenden beruflichen und privaten Wochen am Rande des persönlichen Zusammenbruches aufzubauen.
Mit der Ruhe und der Beschaulichkeit an der Ostsee war es spätestens vorbei, als eines morgens in dieser eiskalten Februarzeit im Jahre 2004 am Timmendorfer Strande der „drittklassige blonde Rechtsanwalt im wehenden hellen Mantel“ zusammen mit seiner „kurzbeinigen Gehülfin“, deren Bekleidung überall mit Abbildungen der weltbekannten Comicfigur Daysi Duck bedruckt war, erschien. Zeitgleich mit dem Erscheinen des blonden Rechtsanwaltes und seiner kurzbeinigen Gehülfin tauchte aus den eiskalten Fluten der Ostsee der „Admiral“ in einer wassertriefenden Uniform der „Reichsmarine“ am Timmendorfer Strand auf. Er trat, die stolze Uniform mit Muscheln und Tang beladen, aus dem Wasser heraus bis an die Seekante und bekundete in einer öffentlichen Rede, dass es für das Reich besser gewesen wäre, wenn die Reichsmarine besser eingesetzt worden wäre, und wenn der Großadmiral 1945 mit mehr Macht ausgestattet worden wäre. Mit einem dreifachen, strammen „navigare necesse est“, „navigare necesse est“, „navigare necesse est“ verließ er die Ostsee und betrat zivilen Strandboden, immer noch wassertriefend. Seinem Admiralshut, den er napoleonisch, also französisch, trug, schlug er dreimal das Ostseewasser aus den Poren, um ihn dann wieder auf den Kopf seines kleinen napoleonischen Körpers zu setzen. In seemännischer Haltung begrüßte er den „Blonden Anwalt“ und seine Gehülfin, um mit diesen das weitere Strandvorgehen zu besprechen. Dabei kamen der „Blonde“ und seine Gehülfin kaum zu Worte, da der „Admiral“ ausführlich und ohne Ende von seinen familiären, bourgeoisen Lebensinhalten berichtete, und dieses besonders im Hinblick auf seine sechs Töchter und den einzigen Sohn Herbert-Wilhelm, der nach seinen Wünschen in die maritimen, militärischen Fußstapfen des Großvaters, der Korvettenkapitän bei Adolf war, und seiner eigenen treten solle, damit die Gesellschaft, die Republik und die Deutschen Küsten sicher seien vor der Britischen Navy. Nach der familienbezogenen und küstensicherheitsbezogenen Ansprache ließ der „Admiral“ noch kurz verlauten, dass er nunmehr im Zivilbereich Jugendrichter sei und gleichzeitig „Präsident“ eines Bremer Jugendbewährungsvereins, den er im Jahre 1958 mit gegründet habe, und den er seitdem als verantwortlicher Vorsitzender und Jurist „führe“. In dieser Funktion sei er nunmehr an den Ostseestrand gespült worden, um hier auf Bitten des „Blonden Anwaltes“ mit demselben zusammen eine wichtige Personalentscheidung zu treffen. Er wolle der Bitte des Anwaltes gerne nachkommen, egal um was es gehe, Hauptsache er treffe eine Entscheidung und unterschreibe dann auch noch ein „Schriftliches Dokument“, auf dem seine Unterschrift dann deutlich zu sehen sei. Der „Blonde Anwalt“ versuchte mehrfach vergeblich den Vortrag des „Admirals“ zu stoppen, um zu erklären, weshalb dieser Ort am Timmendorfer Strand für die kleine Konferenz gewählt worden sei. Auch das meerfache Durchschreiten der Szene durch den Ostseedichter hinderte den „Admiral“ nicht daran, seinen Redefluss zu stoppen. Zuletzt, bevor der „Blonde“ durch ein überlautes Rufen der Warnung: „Vorsicht, Englischer Fliegerangriff von oben“ alle Beteiligten und Umstehenden bäuchlings auf den hartgefrorenen Sand des Timmendorfer Strandes gleiten ließ, berichtete der „Admiral“ noch ausführlich von den militärischen Zukunftsplänen seines einzigen Jungen, Herbert-Wilhelm. Der „Blonde Anwalt“, der die Finte ja erfunden hatte, stand als erster Strandanwesender in seinem hellen, wehenden Insolvenzverwaltungsmantel wieder auf und sagte klar und deutlich dem „Admiral“ zugewandt: „Ich hab’s eilig, ich muss noch nach Vegesack, ich benötige lediglich eine Unterschrift unter einen Brief, den ich hier vor Ort noch an den Adressaten persönlich übergeben will, oder aber von meiner persönlichen Gehülfin überbringen lassen werde, je nachdem, wie sich die Mittagszeit und der Service des Mittagessens zeitlich gestalten wird! Lassen Sie uns ins Cafe Wichtig gehen, um dort den Akt zu vollziehen!“ Der „Admiral“, der nicht mehr in der Lage war etwas zu sagen, da er sich beim Englischen Fliegerangriff Algen ins Maul eingehandelt hatte, von denen er sich so schnell nicht befreien konnte, trottelte dem „Blonden Anwalt“ und seiner kurzbeinigen Gehülfin also schweigend hinterher mit dem Hintergedanken, geizig wie er sein Leben lang war, dass hier für ihn wohl ein kostenloses Mittagessen abfallen würde, da die Insolvenzverwaltung ja die Macht über die Buchhaltung übernommen habe. So nassauerte er wieder einmal und betrat zum allgemeinen Erstaunen der Hamburger und der Lübecker in seiner ostseewassertriefenden Admiralsuniform und mit den Restalgen in der Schnauze in Begleitung des „Blonden Anwaltes“ und der Gehülfin das berühmte Timmendorfer Cafe, um dort ein Mittagessen zu erschleichen und eine Unterschrift unter ein Kündigungsschreiben zu setzen!
Ich stehe im Februar 2004 gelassen und entspannt am Kopf der Seebrücke von Timmendorf und lasse den Blick über die winterliche Ostsee schweifen. Möwengekreische umrahmt mein kontemplatives Wassergucken. Rechts in der Ferne ein- und ausfahrende Fährschiffe, von Lübeck kommend oder nach Lübeck einlaufend. Links der Blick hinüber nach Neustadt/ Holstein und nach Pelzerhaken. Davor die See, in der noch kurz vor Kriegsende 4000 KZ-Häftlinge aus dem Konzentrationslager Neuengamme und deutsche flüchtende Soldaten den Tod fanden durch die Bombardierung des Schiffes „ CAP ARCONA“ durch die Britische Luftwaffe.
Nichts Böses ahnend nähern sich mir auf der winterleeren Seebrücke plötzlich vier merkwürdige, auf den ersten Blick nicht identifizierbare Gestalten. Wie sich später herausstellte handelte es sich um den „Blonden Anwalt im wehenden hellen Mantel“, um seine kurzbeinige Gehülfin, um den „Admiral“, und nicht zuletzt um den Ostseedichter, den das Triumvirat wohl im „Cafe Wichtig“ aufgegabelt hat mit der Hoffnung, dass dieser die kommenden Ereignisse als Protokollant und Literarischer Dokumentarist für sie und die Nachwelt aufzeichnen würde. Jedoch, als der Dichter mich erblickte, wurde aus diesem Literarischen Vorhaben nichts. „Gott bewahre“ rief der Dichter, „ich schreibe nichts über Sozialheinis, das bringt Unglück! Sie können kaum lesen und schreiben, wollen aber die Welt retten. Nee Kinners, mit mir nich, ich schreib‘ über jeden Mist, lasst mich aber bitte in Ruhe mit diesen Sozialmatrosen. Ich schreibe über Fliegende Fische, über Segelschiffe und über die Gedichte der Lübecker, aber doch nicht über diese halbgebildeten Sozialplattfische.“ Abrupt drehte sich der Dichter weg von dem Szenario am Seebrückenkopf zu Timmendorf. Der „Admiral“ ruft dem Dichter hinterher: „ Der einzige Lübecker mit Charakter war Thomas Mann. Gehen Sie doch zu Willy Frahm, dem Nationalverräter!“ Der „Blonde Anwalt“ versucht noch abzuwiegeln und den Dichter zur Umkehr zu bewegen, indem er ihm noch ein unehrenhaftes Geldangebot hinterherwirft: „10.000 aus der Masse, die liegen drin, greifen Sie zu!“ Der Dichter jedoch ging standhaft und lübeckisch hanseatisch seinen Weg zum Anfang der Seebrücke zurück und ließ noch zurückblickend verlauten in lyrischem Tonfalle: „Schnöder Mammon läßt mich kalt, bin dazu viel zu alt. Bin auf dem Weg zu Professore Lindemann. Nach Stockelsdorf. Seinen Ofen dort, den beheizt er noch mit Kohl‘n und Torf.“
Und weg war der Dichter.
Die drei verbleibenden Gestalten wenden sich nun mir zu. Der Admiral versucht das Wort zu ergreifen, wird allerdings energisch vom Blonden daran gehindert durch den Hinweis: „Verehrter Admiral, hier an Land führe ich das Kommando. Ich habe ihre Unterschrift, das reicht. Also seien Sie ruhig, oder aber geben Sie sich wieder ihren Elementen hin, den ewigen Wassern der Deutschen Marine. Um Ihren Jugendverein müssen Sie sich keine Sorgen mehr machen, ich werde ihn auflösen! Also, tauchen Sie am besten ab, und grüßen Sie bitte den Großadmiral!“ Und weg war der Kleinadmiral.
Die zwei verbleibenden Gestalten, der Blonde Anwalt und seine kurzbeinige Gehülfin, holen nun einen verschlossenen Briefumschlag aus der Assistententasche der Gehülfin hervor, wedeln sich damit noch einmal die frische Ostseeeluft zu, um mir dann durch den Blonden mitzuteilen: „ Hier nun, mein lieber Geschäftsführer, Ihre fristgerechte Kündigung zum 31.5.2004. Nehmen Sie die bitte in Empfang und unterschreiben Sie mir bitte die Zustellung. Es tut mir sehr leid, dass Sie somit Ihr 25jähriges Dienstjubiläum nicht mehr erreichen werden – aber: ist es nicht völlig egal, ob man 25 Jahre gedient hat oder nur 24 Jahre und 11 Monate. Auf den einen Monat kann es ja unter den gegebenen Umständen auch nicht ankommen. Sie sind schwer krank, treiben sich hier an der Ostsee herum und blicken sinnlos aufs Meer, also was soll’s?“ – Und dann noch die schnippische Botschaft der Kurzbeinigen, die glaubte das, was als Begründung der Kündigung ohnehin in der mir zugestellten schriftlichen Kündigung bereits zu lesen war, noch einmal lauthals für alle umherfliegenden Ostsee-Möwen auf der Timmendorfer Seebrücke proklamieren zu müssen: „ Außerdem wollen Ihre vielen Mitarbeiter und MitarbeiterInnen Sie im Verein nicht wiedersehen!“
Diese kurzbeinige Botschaft wollte mich im ersten Moment völlig umhauen. Innerlich bereite ich einen Kopfsprung in die Kalten Fluten der Ostsee vor, um in den Ewigen Fluten dem Ganzen ein Ende zu bereiten, bis es bei mir im Kopf doch noch klingelt und ich selbst zu mir sagen kann: „Auf diesen Moment habe ich gewartet. Endlich erlöst von diesem unsäglichen Geldgerangel mit den Öffentlichen Finanzierungsstellen, endlich erlöst von diesem unproduktiven Vorstandsgesabbel, endlich erlöst von dieser Herumplagerei mit diesen unausgebildeten und ungebildeten so genannten Sozialarbeitern, die teilweise – und hier hatte der Ostseedichter kurz vor seinem Weggang nach Stockelsdorf ja völlig Recht – des Lesens und Schreibens nicht mächtig sind. Und endlich erlöst von diesen Vereinsheinis und Betriebsratsnassauern, die immer nur fordern können und selbst keine Ideen haben, wie so ein mittelgroßer Verein mit zuletzt ca. 60 MitarbeiterInnen zu führen und zu entwickeln sei. Endlich, endlich, endlich!“ Ich lasse das schreckliche Duo der Insolvenz einfach auf der Seebrücke im aufziehenden Ostseenebel stehen, tänzele, dabei Pirouetten drehend, zurück auf der Seebrücke nach Timmendorf, begebe mich unverzüglich ins „Cafe Wichtig“, um dort mehrmals zu rufen: „Lokalrunde, Lokalrunde – ich geb‘ einen aus, so lange bis der Arzt kommt, und wenn das Geld nicht mehr reicht, dann rufen wir den Blonden Anwalt und seine Gehülfin – die wissen, was man aus der Masse noch alles herausholen kann!“
Später soll man dann in den Lübecker Nachrichten gelesen haben: „4 Lübecker nach ausgelassener Feier in einem Cafe in Timmendorfer Strand in ihrem Porsche verunglückt. Es soll sich um 4 stadtbekannte Lübecker Juristen handeln. Es soll Alkohol im Spiel gewesen sein!“
14/09/22
sonstige Kurzmeldungen
Uli Pelz
TRAUERANZEIGE
Drei Dinge helfen, die Mühseligkeiten des Lebens zu tragen:
Die Hoffnung, der Schlaf und das Lachen.
Immanuel Kant, Königsberg
Hilda Pelz
geb. Haack
geb. am 7.1.1922 in Domnau / Ostpreußen,
hat sich am 14.6 2014 in Sagehorn / Niedersachsen
nach einem langen, ereignisreichen Leben
zum schönen, endlosen Schlaf niedergelegt.
Wir sind sehr traurig über ihren Verlust, aber auch gleichzeitig dankbar, dass sie nunmehr nach langer Krankheit im hohen Alter endlich die Erlösung gefunden hat.
Ihre Kinder, Schwiegerkinder, Enkelkinder und Urenkelkinder
Gabriele Schneider, geb. Pelz, und Ralph
Ines und Ulrich Pelz
Thomas Pelz und Brigitte Weber-Pelz
Kirsten Schneider mit Milena
Tobias Pelz und Sybille Ritting mit Jula
Roman Pelz
Rebecca und Merlin
Wir bedanken uns ganz herzlich für die langjährige und freundliche Pflege von Hilda bei der Leitung und dem Team von Lueßen`s Privat-Altenpension in Oyten-Sagehorn.
Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung ist am Donnerstag, dem 3.Juli 2014,
um 13.45 in der Südkapelle des Osterholzer Friedhofes.
Beerdigungsinstitut Bohlken und Engelhard AM RIENSBERG, 28213 Bremen, Friedhofstraße 16
Massenhysterie in Berlin
Lucas Podolski mit einer
Bockwurst auf dem Balkon
Er verlangt nach mehr Senf
Obwohl er gar nicht mitgespielt hat
Nun ist aber wirklich gut
Ich muss ja nicht
Zu jedem Auflauf
Meinen Senf dazugeben
Ich grüss noch schnell vor'm Amen
Weltmeister Walter in Bergkamen
Uli Pelz
Gott sei Dank, es ist vorbei!
Wenn die letzten besoffenen Fussballer Berlin verlassen haben, dann können wir wieder:
- uns der Schönheit und Eleganz des Fluges der Mauersegler hingeben
- uns unseren Kindern widmen und mit ihnen auf einen der heruntergekommenen und verbauten Spielplätze der Stadt gehen
- uns der guten Literatur statt der Lektüre von Fussball-Spielplänen hingeben und mal wieder ein Gedicht von Herta Müller auswendiglernen
- uns bei denen entschuldigen, die wir im Fussballwahn möglicherweise gefoult und gekränkt haben. Da gibt es z.B. eine gewisse Frau Müller (nicht verwandt mit der Schriftstellerin), mit der ich
noch etwas zu klären habe.
Uli Pelz
ALTER-VOGEL-BOTE
ANSPRUCH und
WIRKLICHKEIT
(Originalleitbild eines
Bremer Jugendhilfeträgers)
1. Wir stellen die jungen Menschen in den Mittelpunkt unserer Arbeit, sie erfahren bei uns Wertschätzung und Akzeptanz.
Wir würden eigentlich lieber etwas anderes tun
als uns Tag für Tag mit diesen jungen Taugenichtsen herumzuplagen
2. Wir wollen diejenigen, die aufgrund ihres Verhaltens ausgegrenzt sind oder sich ausgegrenzt fühlen, integrieren.
Wir reden gerne von der Integration der Ausgegrenzten.
Das hört sich so gut an. Dabei wissen wir, dass das sowieso nicht klappt
3. Wir bearbeiten gemeinsam ihre Probleme und entwickeln mit ihnen Perspektiven.
Was heißt denn hier "bearbeiten gemeinsam und Perspektiven"
Wir zeigen den Lümmeln wo es lang geht, schließlich haben wir 6 Semester studiert!
4. Wir stärken ihre positiven Ressourcen und begleiten sie geduldig auf einem Stück ihres Lebensweges.
Eigene Meinung und große Schnauze zählt bei uns nicht,
die können ja sowieso nichts.
Dabei hoffen wir natürlich, dass sie möglichst lange bei uns bleiben -
das bringt Kohle und sichert unsere Arbeitsplätze
5. Wir fassen die Beteiligung an Entwicklungs- und Entscheidungsprozessen und den kontinuierlichen Austausch
von Informationen als zentralen Bestandteil unseres
Selbstverständnisses auf.
Bitte was? Beteiligung? Austausch von Informationen? Wer gegen wen?
Selbstverständnis? Was für'n Selbstverständnis? So 'ne Art Selfi?
6. Wir wollen in unserer Arbeit mit unseren Fähigkeiten und Erfahrungen die bestmögliche Qualität liefern, die sich
an definierten Standards orientiert.
Definierte fachliche Strandards interessieren uns nicht,
wir haben alle unseren individuellen Arbeitsstil , und das ist die Qualität!
7. Wir arbeiten verbindlich, flexibel und engagiert.
Scheiß Dienstplan, wenn ich den schon sehe, dann wird mir echt übel.
Kaum noch Freizeit, Überstunden, Kollege kommt nicht pünktlich zum Schichtwechsel,
nur noch Streß - ich glaube, ich hab' burn out
8. Wir überprüfen regelmäßig, ob unsere Arbeit noch zeitgemäß ist und entwickeln sie kreativ und innovativ weiter.
Die Klugscheißer von der Leitung labern dauernd über "Evaluation",
die haben wohl nichts Besseres zu tun und wissen selbst nicht, was das heißt.
Wir Praktiker lassen uns von diesen Sesselfurzern doch nicht hinterfragen, was wir machen!
9. Wir verstehen kontinuierliche Fortbildungsveranstaltungen als Grundlage für unser Handeln.
Wir sammeln alle Prospekte und Ausschreibungen über Fortbildungsveranstaltungen.
Da stehen wunderbare Sachen drinne.
Für uns aber nicht relevant, da wir ja selber wissen, wo es lang geht.
10. Wir gehen flexibel auf veränderte Bedürfnisse ein.
Ja, so ist es. Wenn zum Beispiel einmal einer von uns keinen Bock auf
verhaltensauffällige Jugendliche hat, dann kann er von uns aus gerne mal außer der Reihe eine Woche Malle machen.
31.Juli 2014
Auszüge aus den Tagebuchaufzeichnungen Momente 14-15
von Ulli Pelz
MAI JUNI JULI 14
…Zum Glück am Ende positive Ergebnisse und Vorfreude auf eine „nichtärztliche“ Zeit…
…Auch endlich einmal wieder den Mut gefunden eine Theatervorstellung zu besuchen…
…Milch ist der ZWILLING von
TEER IN Weiß oder
SCHWARZ KANN MAN lügen…
…Schon etwas merkwürdig, dieses Bremer Literaturvolk – allein schon wie wichtig unsere Bremer Literaturwissenschaftlerinnen päärchenweise mit gespreizten Fingern und gespreizter Zunge durch das Foyer des Bremer Theaters schritten…
…Mit 45minütiger Verspätung konnte die Kaffeetafel eröffnet werden…
…Sie springen ja quasi vom Osterdeich auf die Fähre, und von der dann wieder runter ins Cafe Sand…
…Nach dem 13.Wein und dem 25.Bier draußen auf der Terrasse wollte dann noch einer der verbliebenen Gäste – es war schon spät geworden – Familiengeschichte aufrollen und mich zum Schuldigen machen…
…Unter anderem mussten ja die Gäste von der anderen Flussseite noch das letzte Schiff erreichen, sonst hätten sie ganz hinten rum gemusst über Wilhelm-Kaisen-Brücke. Verdient hätten sie es ja…
…Sie hat sich nach einem langen, ereignisreichen Leben zum schönen, endlosen Schlaf niedergelegt…
…Vielleicht ja hat sie alles registriert und sich auf Ostpreußisch gedacht: „Kuck an, die Kinderchen, jetzt können se nich abwarten, dass ich endlich in die Grube spring‘. Einen Deibel werd‘ ich ihnen tun, diesen Mistviechern. Ich entscheide selbst, wann der Deckel drauf soll!“…
…Hans Kumfert spielte dazu auf der Gitarre passende Trauermusik…
…Nachts abgehauen zum Strand oder zu den alten Wehrmachtsbunkern; Versuche, die Mädchenzimmer zu erobern, Keilereien mit den Jungs von der Mittelschule Achim, diesen Bauernburschen. Und Benno hat von all‘ dem nichts mitbekommen…
….Zum Baden immer am Haus von Lale Andersen vorbei. Manchmal stand sie vor ihrem Haus an der Laterne und rief uns Jungs zu: „Passt auf, dass die Bundeswehr euch nicht schnappt, dann seid ihr bald tot!“…
…Auch die Gespanne mit den schon früh am Morgen wiehernden und Äpfel ablassenden Pferden direkt gegenüber…
…Wurden früher die Koffer auf der Insel von den Pferdekutschen oder von den Handwagen zum Domizil und zurück transportiert, so rollt heutzutage jeder Westfale und jede Hessin seinen / ihren Koffer über weite Entfernungen hinweg persönlich ins Ferienheim…
….Das Fahrrad neu entdeckt…
…Wie die Wegelagerer und Strauchdiebe registrieren sie jede Bewegung der Menschen am Strand und greifen im richtigen Moment an…
…Sie überfallen dich garantiert und nehmen dir deine Verpflegung im Tieffluge weg…
…Die klauen sogar den Kleinkindern das Sand- und Strandspielzeug aus Plastik und lassen es über der Offenen See ins Meer fallen! Jetzt wissen wir auch, woher diese weltweite Plastikverseuchung des Meeresbodens kommt. Die Möwen und die Raben sind schuld…
…Eine riesige Scheibe Graubrot, darauf an der einen Randseite ein kleines Spiegelei – wahrscheinlich war es ein Möwenei – drapiert. 4.50…
…Von der Jugendherberge aus über den Dünentrampelpfad bei der höchsten Düne der Insel, Melkhörn, hin zum Badestrand. Der schönste und einsamste Strand der gesamten Insel. Wunderschön…
…Der von mir entwickelte Text wurde leider etwas verhunzt widergegeben, was mich außerordentlich aufgeregt hat…
….Da lob‘ ich mir doch den Langeooger Insel-Boten und meinen eignen Alten-Vogel-Boten...
…Furchtbar diese Fernsehglotzerei!
VORSCHAU
voraussichtlich
am Dienstag 02.September 2014
erscheint auf dieser Seite das Melodramett
RABENSCHWARZE TAGE oder:
BLACK IS BEAUTYFULL
von Uli Pelz
(wir wollen noch abwarten, wie pechschwarz der Montag, 1.Sept. wird ??)
Gustav Falke
1853 - 1916
September
Der Dornbusch prangt im Schmuck der roten Beeren,
Die Dahlien in ihrer bunten Pracht,
Und Sonnenblumen mit den Strahlenspeere
Stehn stolz wie goldne Ritter auf der Wacht.
Die Wespe nascht um gelbe Butterbirnen,
Die Äpfel leuchten rot im Laub und glühn
Den Wangen gleich der muntren Bauerdirnen,
Die sich im Klee mit ihren Sicheln mühn.
Noch hauchen Rosen ihre süßen Düfte,
Und freuen Falter sich im Sonnenschein,
Und schießen Schwalben durch die lauen Lüfte,
Als könnt des Sommerspiels kein Ende sein.
Nur ab und an, kaum daß der Wind die Äste
Des Baumes rührt, löst leise sich ein Blatt,
Wie sich ein stiller Gast vom späten Feste
Heimlich nach Hause stiehlt, müde und satt.
12.September
Rabenschwarze Tage, oder Black is beautyfull
Drehbuch für ein Dramolett in 7 Bildern
von Uli Pelz
Bild 1
Ein schwarzes Pferd, Hengst, bekannt aus der Fernsehserie Black Beauty, steht vor der Notapotheke und klingelt. Der schwarzarbeitende Notapotheker öffnet die kleine Notapothekenklappe und fragt das schwarze Pferd nach dem Gewünsch. Das schwarze Pferd mit dem blendendweißen Pferdegebiss schiebt sein riesiges Maul durch die enge Notapothekenklappe und sabbert in den Notapothekeninnenraum hinein: „Schimmel, ich brauche Schimmel!“ Derweil ein pechschwarzer und stadtbekannter Stadtrabe sich in mindestens einem Meter Entfernung vom Hinterteil des Möchtegernschimmels am Erlös desselben zu schaffen macht. Scheiße, sagt der Schwarzarbeiter zum Pferd, Schimmelpulver habe ich nicht vorrätig, hier die Abholmarke, heute Nachmittag. Das Pferd schäumt und läßt sein Hengstgebilde, für den Hilfsapotheker unsichtbar, allerdings für den pechschwarzen Raben aus der Froschperspektive deutlich sichtbar, ins Unermessliche anschwellen. Der rabenschwarze Vogel krächzt, für alle Artgenossen und für alle Elstern hörbar, lauthals in die Vogelgemeinde: Schimmel, Schimmel, Pferdehimmel. Eine Spottdrossel antwortet trällernd aus der sicheren Entfernung von der Spitze einer 20 Meter hohen Kaukasischen Flügelnuss: Pferdeschwanz und Elsternschnabel, Schimmelpulv und Apothekerschweiß, ein Rabenvieh wird niemals nie im Leben nimmer möwenweiß! Der Hilfsapotheker: Vor den Augen is‘ mir schwarz, ich glaub‘, ich muss zum Arz.
Bild 2
Schwarze Gedanken. Grübelnd sitzt der Arz, den Kopf in die Hand des linken Armes gelegt, vor dem im PC geöffneten Krankenblatt des Hilfsapothekers. Er könnte doch, so sinniert der Arz, seinem Leiden durch den Griff in den Giftschrank der Hilfsapotheke, in der er hilfsweise tätig ist, selbst ein Ende bereiten. Denn schließlich trägt die Apotheke nicht nur aus Schierschanduddel den Namen „Raben—Apotheke“. Und weiter bedenkt er, der Arz, weshalb ein Apotheker, welchen akademischen Grades auch immer, einen Arz aufsuchen muss, zumal er ja in der Arzneimittelwerbung der Pharmaindustrie als Berater und Fragenbeantworter dem Arz gleichgestellt ist. Vor dem Hintergrund all‘ dieser ärzlichen Gedankenspiele kommt der Arz schließlich zu dem lyrischen Ergebnis, (als Arie italienisch vorzutragen):
Ogni core può sperar;
solo il mio dee lagrimat.
La fortuna, ch’e tiranna,
mi condanna
a mai sempre sospirat
Angezogen von dem herrlichen Gesang des Arzes versammeln sich vor der Rezeption der Arz-Praxis, in der 3 Rezeptionsdamen sich auf engstem Raume einen Arz teilen müssen, folgende unangenehme und aufmüpfige Patienten und Patientinnen: Moliere (eingebildeter Kranker), Ruetten (bremische Versorgungslücke), Gernhardt (Göttinger Kragenbär), Kahlo (ewig Leidende), Bukowski (alte Sau), Hitchcock (verstorbener Rabenfilmer) und Pelz (polyneuropathischer Vogelfreund). Sie halten ein Pappprotestschild hoch mit der Aufschrift: „miller excuse, we never will the hearer download“, was immer das auch bedeuten mag.
Die Folgen 3-7 erscheinen nach dem Fränkischen Separistischen Freiheitskampf
12.September
FRÄNKISCHE PROBREMISCHE SEPARISTISCHE FREIHEITSBEWEGUNG
Ja, wir geben es zu: obwohl es illegal ist, besuchen wir die Fränkischen Metropolen des dortigen Freiheitskampfes, Würzburg und Nürnberg, und wir werden uns der Bewegung, verkleidet in Bremischen Tarnanzügen ohne Hoheits- und Rangabzeichen , die wir bei Primark in der Waterfront für'n Appel und'n Ei erstanden haben, bedingungslos anschließen. Hauptsache wir bekommen von den dortigen kämpfenden Einheiten gut zu essen und zu trinken . In einem ersten konspirativen Telefongespräch, dass wahrscheinlich von den Bayern abgehört wurde, wurde uns von der Autonomen Kommandatur in Würzburg zur Begrüßung eine stärkende Fränkische Schlachteplatte versprochen. Ob wir zum Ausgleich Bremer Knipp mitbringen sollen, wurde von uns nachgefragt. Nein, das sei nicht nötig, so die Einsatzzentrale, sie hätten genügend Dosenlabskaus im logistischen Nachschubbereich vorrätig. Auch getrockneter Fisch sei genügend da, wegen Omega 3.
Ja, wir geben es zu: Wir werden die Gelegenheit nutzen, um in den Kampfpausen auch auf den Spuren Dürers in Nürnberg zu wandeln. Man kann ja nicht nur kämpfen! Allerdings sind wir uns nicht sicher, ob der Hase sich überhaupt noch in Nürnberg aufhält, oder ob er nicht inzwischen auch von den Kunstimperialisten in die Vereinigten Staaten von Amerika verschleppt wurde. Die Amerikaner, übrigens, finden den Fränkischen Freiheitskampf überhaupt nicht gut, obwohl ihr ehemaliger Aussenminister aus Fürth stammt. Aber da sagen sie geschichtsbewußt cool und locker: Fürth is not Nürnberg! Kissinger is a Bavarian! Loddar Maddäus
Ja, wir geben es ja zu: Den Fränkischen Freiheitskämpfern ist jedweder Alkoholgenuß untersagt. Aber das kann doch nicht bedeuten, dass man sich in ausgewählten Spelunken in Würzburg und Nürnberg in Maßen nicht dem Genuß des herrlichen Fränkischen Weines hingibt, denn der Wein zählt ja dort im Freiheitsgebiet nicht zu den alkoholischen Getränken, sondern w
21.September
Fotoserie auf Anfrage
21
Herbstanfang 23.09.2014
Foto-Impressionen / Alle Fotos: Uli Pelz
Beitrag leider aus technischen Gründen verlorengegangen
29.September
FUSSBALL: die Florenzer haben versprochen, sich mit allen Mitteln gegen die Behauptung zu wehren, dass das Fussballspiel in Braunschweig von einem gewissen Lehrer Koch erfunden worden sei. Notfalls wollen sie alle Spieler, die jährlich am calcio fiorentina teilnehmen, ins Braunschweigische schicken, um den dortigen Eintrachtanhängern einmal ordentlich zu zeigen, wie Fussball geht: Schlagen, Hauen, Grätschen, Beißen, Halten, Kneifen, Quetschen, Knuffen, Kratzen, Würgen, Spucken, Umlegen, Töten.
TAGESEREIGNISSE LINKE SEITE
Frau Motschmann aus Bremen-Mitte tritt an gegen Herrn Börnsmann aus Bremen-Nord. Sie wollen sich aber nicht wehtun, aber auch nicht knutschen, ja, was denn nun? Hoffentlich wird da kein Bremer Labskaus draus - viel Rote Beete mit viel Saurer Gurke, oben drauf 'n Ei.
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Jetzt ist es Gewissheit: Die Mittel für die Förderung und Beschäftigung von Langzeitarbeitslosen sind zu einem nicht geringen Teil in die Job-Center der Bundesanstalt für Arbeit selbst geflossen, um den dort beschäftigten Langweil-arbeitshosenbeamten ihre sesselverfurzten "Arbeits"plätze zu sichern. Nürnberger Würstchen dürfen nach Bayerischem Wurstrecht eben nicht länger sein als 9 cm. Mein Gott, wie kurz! Süßen Senf drauf, fertig. Wäre der Abriss der Nürnberger Wurstbuden nicht langsam fällig?
Konztanzer Konzil soll wiederholt werden
Die Konztanzer Dienstleistungsgewerbe-Vereinigung KDV hat sich beim Papst in Rom darüber beschwert, dass seit genau 600 Jahren kein Katholischer Kongress mehr nach Konztanz vergeben wurde. Besonders das Weibliche Dienstleistungs-gewerbe, so die KDV, sei mit der Päpstlichen Enthaltsamkeit unbefriedigt! Der Papst ließ mitteilen, dass er zurzeit mit den pädophilen Aufklärungen in seinem Zuständigkeitsbereich voll ausgelastet sei, und dass er keine Zeit habe über die
2014 - 5.Oktober - 24 -
Deutsches Einheitswochenende 2014 in Bremen Anfang Oktober
8.Oktober 2014
"SIE SIND JEHEILT"
so der Professor vor ca. 1 Jahr bei der morgendlichen Visite gegen
5 Uhr, oder war es schon 7 Uhr, im RKK Bremen, Abtlg. Darmkrebs.
Danke Doktor. Bisher alles jut jejangen! Bis auf diese Scheiß Chemo! Polyneuropathie!
ZWEIERLEI THERAPIE
Auszug:
"Weil Krankheit stets nach Heilung schrie, ersann der Mensch die Therapie.
Die kann durchaus ein Segen sein.Doch gilt das durchweg? Leider nein."
aus: Die K-Gedichte
18.Oktober
26
Dieser Dienstag,
dieser 14.Oktober 2014,
oder: 18 Meilensteine bis zur Linie 3,
oder noch oderer: völlig neues Eigenstrahlgefühl,
oder wenn man es auf die Krone des Kastanienbaums treiben will:
ENDE DER FAMILIENSEIFE
Dienstag, 14.Oktober 2014, der Tag, an dem der Herausgeber dieses unfairen, unmöglichen, unsensiblen und zerstörerischen Magazins zusammen mit seiner Ehefrau Ines eine schöne und kontemplative Foto-Kurzwanderung von Bremen-Buntentor nach Bremen-Hastedt immer am Bremer Wasser entlang unternahm und sich dabei dem herrlichen Herbsttag hingaben bis hin zum neuen Paulaner am Weserwehr, wo es keine Chance gab, sich nicht dem Mittagsangebot einer doppelt gegrillten Schweinshaxe an Sauerkraut und gedämpften Kartoffeln hinzugeben. Dienstag, 14.Oktober 204, auch der Tag, an dem die Deutsche Fussballnationalmannschaft zu blöde war, einen glücklich herausgespielten 1:0-Vorsprung gegen Irland bis zum Ende zu verteidigen. Nun gut, es waren keine Bremer Spieler dabei - dann wäre es sicherlich, wie Uwe Seeler vom Hamburger Sportverein immer zu sagen pflegte, ganz anders gelaufen. Ganz anders gelaufen wäre sicherlich auch die körperliche und nervliche Konstitution des psychopathischen und polyneuropathischen Herausgebers dieses Nett-Wild-Magazins, wenn nicht noch kurz vor Mitternacht, genau genommen am Dienstag, 14.Oktober 2014 um 23:50 Uhr, unter dem Titel "Ende der Familiensoap" eine Spät-EMail eintraf, die die Denk- und Handlungsweisen, sowie die gesamten Restlebenseinstellungen des EMail-Empfängers, noch einmal erheblich beeinflussen werden. Nun sitzt der Herausgeber, oder wenn man so will: der Angeber, wieder im Kastanienbaum oben in der Krone und beobachtet das Geschehen unten auf dem Hof.
siehe: http://www.herbertdiefamiliensaga.jimdo.com
von Uli Pelz
Fotostrecke Buntentor - Hastedt
1 Hinter den Zigarrendrehern parken. Kostenlos. Rewe ist ja von den Stadtbebauungsprotestierern blockiert. Frau von Knesebeck steht auf dem Balkon / 2 Über die Brücke. Rüber auf die Sonnenseite des Werdersees. Auf der Brücke Bremer Polizisten, schweißgebadet, Training Übeltäterverfolgung / 3 Rudern als Sportunterricht. Der Admiral steht wie immer vorne und kommandiert. Dass er man nicht umkippt. Das Ruder-Team würde sich kaputtlachen / 4 Der ewige Karl Adam. Ratzeburg. Mütze. Goldachter. 1960 Rom. Früher NSDAP. War er's, war er's nicht? Was weiß man schon? / 5 Vielpfältige Vogel- welt auf dem See. Enten, Enten, Enten, manchmal auch Kormorane in herrlicher Pflügelpracht. Der geizige Pfau pfur pforbei und pfiff La Pfaloma blanco / 6 Noch einmal Sonne tanken Mitte Oktober. Hund bewacht Sonnenanbeterin und Entspannerin. Schnee kommt ja früh genug. Einfach abwarten, alles ändert sich / 7 Mit Kind + Kegel zum wöchent- lichen Badetag. Der Kleinste schrie: Ich will nicht ins kalte Wasser. Die Mutter: Aber, Jan-Philipp, wir müssen doch sauber sein, wenn der Papi kommt / 8 Ausrichtung. Wir drehen den Schnabel nach dem Wind. Das machen in der Neustadt und im Buntentor nicht nur die Möwen und Wasserhühner so. Auch Gudrun soll sich ständig drehen / 9 Alles unter Kontrolle am Werdersee. Kein Müll, keine Ertrunkenen, keine Hundekacke. Keine Retter in Sicht. Herbst. Viele Joggerinnen, rotwangig, atemlos / 10 Schöne Wortspielerei. Wir kommen garantiert wieder. Nächstes Frühjahr. Im nächsten Herbst. Im Sommer überlassen wir den See den Buntentorschen und Neustädtern / 11 Ruheplatz auf dem Deich. Wenn dir die Kniee und die Füße wehtun nach dem langen Marsch durch die Institutionen / 12 Auf der anderen Seite am Deich in Habenhausen. Protest gegen Wohnungsbau in Habenhausen. Das sehen wir anders! Städtischen Wohnungsbau auf alle Stadtteile gerecht verteilen! / 13 Die Erdbeerbrücke einmal von unten betrachtet. Da wird sie aber auch nicht schöner von. Wir gehen hoch, um auf die andere Seite, auf die scheel Sick, zu gelangen / 14 Graffity-Kunst im öffentlichen Raum. Meistens übersehen. Bei genauerem Hinsehen entdeckt man wahre Perlen, große Meisterwerke, FUDGE eben / 15 Auf der Hastedter Weserseite kurz vor dem Weserwehr ist das Springen in den Fluss verboten / 16 Frau am Kraftwerk stehend unter herrlichem Wolkenhimmel - Wunderbare neue Parklandschaft am Hastedter Weser- wehr, klasse ! / 17 Wenn du bedenkst, dass man mit so wenig Wasser Energie für zigtausende Haushalte erzeugen kann, dann bekommst du ein völlig neues Eigenstrahlgefühl / 18 Im früheren Jugendfreizeitheim Wehrschloss noch krosse goldbraunschwartige Schweinshaxen verdrückt, dann 3
27
Ein Gedicht
27.Oktober
Oktober 2003
Schwarzer Hund
Insel Fanö
Dänemark
In den Dünen
Ein Telefonat
Mit dem Behördenknecht
Schwarzer Hund schnüffelt
Am Schlotterknie
Und auch darüber
Der Herr: Er macht ja nichts
Sein oder Nichtsein
Möwen kreischen
Mensch weint
Noch ein Fischessen
Koch auf allen Vieren
Aquavitisch unterm Tisch
Vorzeitige Abfahrt
Enkelkind ade
Untermtischspott
Wird wohl bleiben
Ewig bis zur Brücke
Derweil
Der Blonde Anwalt
Hellermantelwallend
Alles zerstört
4.November 2014
Neulich bei facebook
"Wenn du mir die Kunst nimmst, nimmst du mir mein Leben, dann bin ich nur noch ein Schweinekotelett." Joseph Beuys
13.November 2014
pelzpictures
alle Fotos, alle Rechte: Uli Pelz, pelzpictures, Bremen
Altvogel, Kapuzinerkresse, Baumschnittarbeiterschutzhelm, Speerspitzen, Hans, Schwarzbunte, Mauer, Gartenperle blass, Mauerpflanzen grün, Steinadler, Karateweltmeisterschaft, Novembertrompeten, Wümmewiesen, Wanderverein, Tiefebene, Tiefebene II, Kuh blau, Baum grün, Pilzgericht, Dom von hinten, Naturschutzverkehrsordnung, Borgfelder Idylle, Farbwandel, Heimat, Ruhe, ....wer jetzt kein Haus hat..., ..dann will wohl Winter werden.....
19.Dezember 2014
30
45.Hochzeitstag
Echt kleinbürgerlich!
Echt kleinbürgerlich!
In den wilden Zeiten der 67er,68er und 69er Jahre, in denen die Studenten unter den Talaren den Muff von Tausend Jahren bekämpften, und in denen in Berlin Persische Jubelperser mit Holzlatten auf Anti-Schah-Demonstranten einprügelten und dabei ganz nebenbei auch der Student Benno Ohnesorge von der Berliner Polizei erschosen wurde, und in denen die jungen Leute in Bremen gegen die Bremer Straßenbahn kämpften - in diesen wilden Jahren also hatten die Bankangestellte Ines Kumfert (20) und der Verwaltungssekretär Uli Pelz (22) aus der Neuen Vahr nichts besseres zu tun, als nach 5jähriger Verlobungszeit zu heiraten. Statt sich dem jugendlichen, kämpferischen Widerstand gegen den Kapitalismus und gegen die staatliche Unterdrückung und Bevormundung anzuschließen,...
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meistens leise - manchmal laut - aber immer upz
SEIT 01.09.2011 MEHR ALS 26.584 AUFRUFE
SEIT 01.09.2011 MEHR ALS 47.408 SEITENANSICHTEN
6.12.24 - letzte 30 Tage - 241 - 446 - gestern - 13 - 21
Rotbarschfilet Müllerin mit fränkischem Kartoffelsalat
"Schreiben kann schrecklich sein.
Geschrieben haben ist wunderbar."
Dörte Hansen, Schriftstellerin
Quelle: NDR Kultur
Die Herausgeber
Ulli Pelz & Josef Fellstein
manchmal nennen sie sich auch Katharina Loewe