Gesammelte Werke 2021

Nr.38
LINIE VIER news21
WAHLWERBEERGEBNISSE BUNTESTAGSWAHL 2021
eingestellt am 24.September 2021
Die CDU trumpft mit Großen Ohren auf. Und die SPD? Sie versteckt sich dahinter mit akademischen Floskeln - Jugend-Flash-Mob am Werdersee. Mindestens 2000. Sie standen vor den Plakaten der SPD und diskutierten - Wer Plakate mit der Schwiegertochter am Schwiegervater vorbei aufstellt, der ist schon ziemlich SPD - Vorm Fenster hängt ein Plakat mit der Inschrift: "Alles muss gerechter werden" Genau! Ich will mehr Kohle! - Die "FDP" hat jetzt auch Plakate in den dritten Stock des Mastes gehängt. Lindner fiel von der Leiter - Kinners haltet die Türen zu. Sie kommen in die Häuser. Nicht die Zeugen Jehovas! Nein, die Zeugen Willys - Aus Respekt vor der älteren Generation hat die SPD vor dem Altenheim ein Plakat 10x20 Meter platziert - " Ich liebe Politiker auf Wahlplakaten. Sie sind tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen" Loriot - Der Esel steht rum. Ihm wurde auf beiden Seiten grüne Werbung aufgemalt: Lastenfahrräder für alle, jetzt! - Kein Baerbock mehr auf Plakatieren. Jetzt singen sie altes "Deutsches Liedgut". Chorleitung Annalena - Die Wahl scheint gelaufen zu sein. Bayern 12. Bremen 0. Vielleicht kann der Hamburger noch was retten? - Briefwahl. Der Kugelschreiber ist poliert für zwei anständige Kreuze. Bestechung noch möglich bis Sonntag - "Auch als Genosse kann ich zu diesen falschen und verlogenen Aussagen nur noch kotzen..." Waldis Zorn - Mein Fotograf war da. Ich soll noch auf die Wahlplakate. Er, nach Durchsicht der Aufnahmen: Das wird nix! - Gibt es denn keine Partei, die das Medienphänomen Kochen wahlmäßig nutzt? Ich sehe nur Knipp + Gurke - Briefwahl erledigt. Die roten Briefe schlummern vor sich hin. Es gibt keine Briefkästen in der Nähe - Die roten Briefe zur neuen Poststelle am Buntentorsteinweg gebracht. Der Schalterjunge: Sieht nach SPD aus - Die Enkeltochter berichtet von Mallorca: Überall AfD-Wahlwerbung. Gauland, Höcke & Weidel in Badehosen - Mit Demut & Leidenschaft tritt eine Kandidatin zur Wahl an. Mit Wehmut & Verzweiflung schießt Niklas daneben - Grüner Wahlkampf in Bremen Schwachhausen. Radelnder Besuch von der Sozialsenatorin. Luft nachpumpen - Zum Schluss geht es ans Eingemachte. Das faule Gemüse und das braunfleckige Obst verpesten die Luft - Ein Fahrradjünger der GRÜNEN luft noch einmal Pump. Er will kranke Alte zum Fahrradfahren animieren - Eine Senatorin zeigt ihr neues orangenes Fahrrad vor. "Kuck mal Onkel, damit fahr ich jetzt Hochstraße" - 700 Jahre GÖTTLICHE KOMÖDIE. Dante Laschet will noch den Siegerkranz aufn Kopp. Die Plakate hängen - Gerade die Fernseh-Werbung der GRAUEN gesehen. Danke dafür, dass wir Grauhaarigen auch mal vorkommen - Jetzt Wahlkampfthema überall: Der Wall. Radfahrwege prall. Der Schlauch im Hinterreifen: Knall! - Jetzt geht's los. "Für den Vizepräsidenten des Deutschen Bundestags eine unwürdige Einlassung." Karl L. - Heute Abend alle noch einmal in ARD und ZDF. Meine Entscheidung steht fest: Tina Hassel + Theo Koll - Die GRÜNEN singen auf ihren Plakaten jetzt sogar die Nationalhymne. Einigkeit und Recht und Freiheit - War zu erwarten: Die Parteien stellen die ersten Plakate mit Schuldzuweisungen Afghanistan auf. Ekelhaft! - Die MLPD vorm Fenster. Was soll das? Ich war doch früher mal bei den MAOisten und den SPDisten - Jetzt tauchen überall in der Stadt Wahlplakate mit dem Slogan "WÄHLT SIGI" auf. Was hat das zu bedeuten? - Genosse "Kalle" (Berlin) mailt, dass die Texte auf den Plakaten unwichtig seien, die Eleganz sei es! - Traurig. Herrliche WeltFlora. Unsere GRÜNEN allerdings kennen im Kern nur Sonnenblumen. Bildungsdefizite! - Weitere Bereicherung des Wahlplakatchaos' an der Haltestelle. Die Basis schlägt zurück. Ein Mann lacht - Gestern Nacht. Wahlveranstaltung für Jungwähler am See. Hunderte strömten hin. Es ist ein Kreuz ! - Die ersten Großplakate sind aufgestellt worden. Die Kinder sind glücklich. Endlich Torwandschiessen - Meier verteilt wieder Wahlwerbezettel in die Briefkästen. Um meinen macht er wieder einen großen Bogen - Olaf hat Husten. Auf einem Wahlplakat der GFA (Gesundheit für alle) wird ihm "Ein-Nick 44" empfohlen - Olaf verspricht, dass er jetzt mit anpacken will. Zum Glück verspricht er nicht, daß er mitsingen will - Heute früh im Radio Bremen 2 zum Thema Wahlliedgut: "Grüne Männer grillen grobe Bratwurst" - Die Schwester von Lale Andersen steht nicht an der Laterne. Nein, sie hängt als Plakat voll schief dran - Am 29.8. soll bei RTL das Dreierpack Kanzlerkandidat:innen aufgetreten sein. Hat das jemand angeschaut? - Rote Socken. Sind das die vermuffelten Socken von Erich & Erich, oder sind das frische von Sarah & Oskar? - Das ist Ihre Seite Frau Baerbock. Grüne Spitzenkandidaten verweigert der BILD ein Interview. Wie dumm! - Es klingelt. Haustürwahlwerbung. Lindner. Er überreicht eine Sonnenblume für die Hausfrau. Er grinst - Plakat: Eine Parteichefin sagt, daß sie früher auf Marktplätzen Arbeiterlieder-Gitarren verkauft habe - Im Radio: Last Night of the Proms. BBC. Jetzt Johnson. Er wirbt für seine Direktwahl in den Bundestag - 700 Jahre GÖTTLICHE KOMÖDIE. Dante Laschet will noch den Siegerkranz aufn Kopp. Die Plakate hängen - CDU-Klebesoldaten sind auf Achse und kleben Texte auf die CDU-Plakate: "War nicht ernst gemeint!" - Die 3 SpitzkandidatInnen sollen im Fernsehen gewesen sein. Sie sollen sich mit Wahlkot beworfen haben - Wahlplakat in der Straße Auf dem Grünen entdeckt: "Wählt Ute&Klaus von der APP, der Anti-Pasta-Partei" - Eine Bremer Sozialdemokratin wurde im feinsten Modefachgeschäft erwischt. Neue ministrable Hosenanzüge - Am Deich wird der erste Plakatmüll entfernt. Meier ruft: Lasst Olaf bitte stehen! Der neue Kanzler! - Die ParteisoldatInnen haben noch Stubenappell. Den Wahlkampfdreck aus den Uniformen bürsten, dann endlich wieder saubere Realität -

Ausgabe Nr.24

16.6.21 

Mitte März bis Mitte Juni 2021

Augenblicke

Auszüge aus den Facebook-Eintragungen

 

 

 

Ausgabe Nr.12

23. / 24.3.21

GRAUE TOMATEN AUF DEN AUGEN

Eine vollständige Ausgabe Nr. 12 kann es aus augenkrankheitsbedingten Gründen leider nicht geben.

Der blinde Angestellte beim Brillenmann hatte Recht: Ich kann nicht richtig sehen, auf dem linken Auge nur Schleier. Die junge Augenärztin in dem neuen schnieken Ärztehaus beim Krankenhaus Mitte hat die Diagnose des Brillenmanns heute bestätigt. Allerdings konnte sie ihr Urteil erst abgeben, nachdem ich ihr geschickt die Lampen in ihrem Augendiagnosegerät repariert hatte, und sie mir dann wieder in die weit geöffneten blauen Augen schauen konnte. Grauer Star! Eine Ambulante Operation im Augenzentrum an der Munte wurde sofort in die Wege geleitet. Die dortigen Operateure wetzen bereits die Messer. Ein konkreter Termin steht noch nicht fest. Es ist aber davon auszugehen, dass es in diesem Jahr nach Beendigung der staatlich verordneten Osterruhe noch etwas wird. Schauen wir mal wie es weitergeht!

Um das noch zu erwähnen: der Aufenthalt und das Prozedere in der neuen Augenärztinnen-Praxis hat lange gedauert, war aber insgesamt alles sehr nett. Die Rückfahrt nach Hause trat ich dann in einem vor dem Klinikgelände stehenden Taxi an. Das hätte ich mir nicht antuen sollen, oder ich hätte die Fahrt unterwegs abbrechen sollen. Der Taxifahrer, vermutlich türkischstämmig, entpuppte sich als idiotischer Corona-Leugner und Impfgegner. Er, der Irre, versuchte, mich in eine Diskussion zu dem Thema zu verwickeln, was ihm nicht gelang. Ihm in die Fresse hauen konnte ich auch nicht, da ich auf der Rückbank saß und in der Wagenmitte ein Corona-Ansteckungsschutz aus Plastik aufgebaut war. Was für Irre und Idioten! Zum Glück konnte ich mir wegen der besagten Verschleierung meiner Augen das Profil des Ignoranten nicht merken. Tja, Autofahren oder Taxifahren ist wohl für mich in nächster Zeit nicht mehr!

 

 

 

ZUM THEMA LÜBECK

Entschuldigung: Heini Löwe, Johann Basti Bach, Diddi Buxtehude, Jonny Brahms, Claus Groth und so - sind das nicht alles ehemalige Probanden meines ehemaligen Kumpels Mikki Lindenberg, der lange Zeit Bewährungshelfer in Lübeck war und nach seinem Ausscheiden aus dem Schleswig-Holsteinischen Justizdienst seinen Wohnsitz später nach Stockelsdorf verlegt hat? Ein gewisser Günni Grass soll auch bei den Übeltätern und Strolchen dabei gewesen sein...Tommy Mann stand auch unter Verdacht - es konnte ihm aber nichts bewiesen werden Pelz (Freigänger mit Fußfessel)

 

LINIE VIER news21 An die Bachstraße habe ich keine guten Erinnerungen. Besonders nicht an das Gebäude Ecke Bachstraße / Pappelstraße. Ich schreibe demnächst in meiner Rubrik NEUSTADT. PHANTASTISCHE ORTE. ÜBERALL drüber. Es kommen weiße Männer in grauen Anzügen mit roten Schlipsen um den Hals darin vor. Ulli Pelz, überzeugter Neustädter

 

Hier der vom Geheimdienst der Bremer Jugendbehörde unterdrückte Kommentar zu dem Bericht des WK über das "Freizi" Huchting

LINIE VIER news21

www.ulrich-pelz.de

Mittelalterliche Jugendförderungspolitik der 70er Jahre. Obwohl nun mehrfach seit Jahren dargestellt ist (z.B. Shell-Studien) dass die Jugendlichen andere Freizeitinteressen haben als "Freizi" oder Jugendzentrum, wird die seit 100 Jahren bestehende Jugendpolitik in Bremen fortgesetzt. Jetzt werden sogar noch die Pfadfinderinnen und Pfadfinder mit einbezogen. Ulli Pelz ( 76-79 Freizi Alt-Aumund)

 

 

Schau mal an. Man muss es nur wollen. Laura Dahlmeyer ist gestern die Strecke Bremen - Hamburg auf Langlaufskiern gelaufen. Dabei lag noch nicht einmal Schnee in Norddeutschland. Super Leistung!

 

LINIE VIER news21 Ich habe es zwei Jahre lang an der Hochschule des Rauhen Hauses in Hamburg auch gemacht. Sozialarbeiter / Diakone. Das hat viel Spaß  gemacht. Allerdings haben die Lehrauftrags-Einkünfte bei weitem nicht die Bahnfahrtkosten zwischen Bremen und Hamburg-Horn abgedeckt. Ein Zuschussgeschäft.

 

Die Damen und Herren von der Bremischen Evangelischen Kirche, die mit ihrer Missions-Straßenbahn an der Haltestelle Neuenlander Straße anhielten, um den österlichen Segen zu erteilen, fanden die Gestaltung der Aussenfassade des Hauses Neuenlander Straße 19a keineswegs gottgewollt!

 

LINIE VIER news21 www.ulrich-pelz.de Etwas über die eigene Familie zu schreiben ist immer eine heikle Angelegenheit. Ich habe in den Jahren 2011 / 2012 die "HERBERT-Fragmente 1944 - 1963" geschrieben. Geschichten, in denen mein an den Folgen der Flucht aus Ostpreußen im Winter 45 im Jahre 1963 verstorbener 19jähriger Bruder Herbert jun. und mein Vater Herbert sen. und auch ich in meiner Kindheit im Vordergrund stehen. Seit der Veröffentlichung der HERBERT- Fragmente im Internet habe ich bei meiner Schwester, die ebenfalls in den Fragmenten mitspielt, auf Deutsch gesagt: verschissen! Bis heute! Schön ist das nicht!

 

 

LINIE VIER news21 ...ein Donnerstagmorgen ohne die Filmbesprechungen mit Katja Nicodemus auf bremen2 ist für mich wie Frühstücksbrot ohne Butter und Streichleberwurst drauf. Obwohl ich nur wenig ins Kino gehe oder Netflix und so kucke. Auch Streichleberwurst esse ich eigentlich nie. Aber alles irgendwie sehr mythisch am Donnerstagmorgen. Ulli Pelz, früher genannt: Audi Murphy

 

 

Was ich? Ich habe gerade mein Visum nach Großbritannien beantragt. Ich will Prinz werden. Kann gut in Fettnäpfchen treten.

 

 

Was ich noch mache? Ich lese einen Artikel in der ZEIT. Waldorfschulen und Corona. Gehäkelte Masken und esoterische Heilmethoden!

 

 

Ab morgen früh Impfvorbereitungen beim Hausarzt. Meine Frau und ich sind froh. Da kann der ordinäre Hesse antipupen, was er will !

 

 

Ich hänge gerade an der Autobahnbrücke und muss mal. Was soll ich machen?

 

Was ich mache? Ich träume schon einen von meinen 4-5 Kurzschlafträumen vor, die mich nachts belustigen, erschrecken oder töten.

 

Was? Ich? So spät noch? Ich reflektiere, evaluiere und protokolliere die heutigen Ereignisse. Außer Bratfisch keine Eintragungen!

 

 

LINIE VIER news21 www.ulrich-pelz.de Mein Vorschlag, Herr Güngör: Gehen Sie doch einfach mit Frau Schäfer U-Bahn. Dann bekommt doch niemand in Bremen mit, welche unterirdische Verkehrspolitik hier in Bremen betrieben wird. Grüße Ulli Pelz, Trollifahrer

 

...ich benutze einmal den Ausdruck unserer Eltern in den 50/60er Jahren, der uns Kinder vor schlechten Filmen warnen sollte: "SCHUNDFILM". Der Hamburger Tatort im April 2021 - nicht Schund, sondern einfach nur insgesamt schlecht! Ulli Pelz, LINIE VIER

 

LINIE VIER news21 www.ulrich-pelz.de Sehr gute Aktion! Nur eine Frage: Muss denn bei dem Klönschnack am Fenster verbal mehr ausgetauscht werden als dieses ostfriesische "Moin"? Ulli Pelz, maulfauler alter Esel.

 

LINIE VIER news21

www.ulrich-pelz.de

Ich von der LINIE VIER news21 begrüße unsere neuen Freunde auf Facebook: das social-media-kollektiv DIE GENIALEN 3

Uwe-Peter Zeppeling, gen. UPZ

Wolfgang Wuddelwark, gen. WOLLE

& Valentin von Henckelsiefen, gen. PERSIL

 

Ich höre auf NDR Kultur Hornmusik. Gleich kommt ein Stück mit Wagnertube. Bruckner 7.Sinfonie.2.Satz.
Drück' auf die Tube, Anton

 

LINIE VIER news21 Bin nach der Lektüre des heutigen Kommentars auf Seite 2 des WK hin und her gerissen. Jugendrichter und Jugendrichterinnen sind ja eigentlich in der Regel intelligente und den Problemen von Kindern und Jugendlichen gegenüber aufgeschlossene Leute. Ich hatte 24 Jahre und 11 Monate lang das Vergnügen mit ihnen zusammenarbeiten zu dürfen. Ulli Pelz, früher Bremer Verein für Jugendhilfe & Soziale Arbeit e.V. www.ulrich-pelz.de

 

 

Heute zum ersten Male nach einem Jahr wieder Linie 4 gefahren. Am BOB-Gerät total versagt. Kontrolle. Erwischt.

 

 

Was soll ich schon machen? Ich schaue aus dem Fenster und betrachte die aufgestellte Crepes-Bude gegenüber. Einfach schön!

 

ERWEITERUNG der Freizeitmöglichkeiten im Buntentor

Wir haben jetzt hier im Gebiet eine neue Attraktion

Neben Parkplatz, Haltestelle, Deich und See jetzt auch CrêpesCrepes

 

1.Mai - drei Poststalinistische KlassenkämpferInnen verlangen an der Crêpes-Bude nach Sowjetischer Soljanka. Die Buden-Kämpferin: Haben wir nicht. Wir haben nur Trotzkistische Flachflinsen mit was drauf. Die Stalinisten: Revolutionsverräterin!

 

Wenn man‘s recht bedenkt, macht ein Pastor viele Dinge, die sind so, als ob er den Vögeln predigte. Giotto, Der heilige Franziskus predigt den Vögeln.

Ist nicht gerade im Vogelpark Walsrode eine Pastorenstelle frei geworden...? upz upupa

 

 

Ich sterbe. Vor Sehnsucht nach meinen Ahornbäumchen. Sie stehen da fern von mir hoffentlich noch rum. Begrabt mich bitte dort.

 

LINIE VIER news21 Sehr geehrte Frau Ryglewski, bei aller Wertschätzung und bremen-neustädtisch- nachbarschaftlicher Solidarität: Die parteipolitische und wahlkampfstrategische Ausschlachtung, verbunden mit den föderalistisch-bundesländerlichen Egoismen der letzten Monate, der Corona-Situation halte ich persönlich für den wahren Skandal in unserem Lande. Statt bundeseinheitlicher zielorientierter Krisenarbeit - lächerliche provinzielle Kirchturm- und Parteienpolitik. Tut mir leid es so ausdrücken zu müssen. Hier sitze ich seit Monaten isoliert in meiner Schreibstube im Buntentor und kann nicht anders. Ulli Pelz ( 1x geimpft beim Hausarzt in der Kornstraße ) Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Gesundheit und Politischen Erfolg.

 

Ich habe in den 90er Jahren im Rahmen eines Lehrauftrages des Landesjugendamtes Chemnitz häufig in Schwarzenberg übernachtet, bevor ich am nächsten Tag ins Sport- und Bildungszentrum auf dem Rabenberg weiterfuhr. Gerne saß ich in der Alternativ-Kneipe "Freie Republik Schwarzenberg" bei einem erzgebirgischen Getränk. Gibt es die Lokalität noch, oder ist sie inzwischen auch von den Sowjetischen Besatzungsmächten übernommen worden? Ulli Pelz LINIE VIER news21

 

Am 11.5 um 7.30 Uhr 2. Augenoperation. Ich verabschiede mich bis zum 13.5. Wenn ich dann wieder richtig sehen kann, dann mache ich einen auf Himmelfahrt. Dann gebe ich einen aus. Was heißt einen?

 

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH FREIZI. Ich kann mich noch an Deine Anfangszeit in den 70er Jahren erinnern, als die Schwester von Hitparaden Richter aus Eurem Hause heraus die Revolution für den gesamten Norddeutschen Raum organisieren wollte. Ulli Pelz, von 76-79 JFH Alt-Aumund

 

 

Ulrich Pelz

Text vor 7 Jahren: Hier einer der schönsten Plätze am Bodensee. Überlingen mit dem "Faulen Pelz" im Hintergrund. Einfach sitzen. Ankommende und abfahrende Schiffe kucken, ein Gläschen weißen Bodenseewein in der Linken, ein Bodenseeapfelküchlein in der Rechten - mehr Müßiggang geht nicht. Und dann diese herrliche "tagesschaureife" Stimme des unsichtbaren Schiffsansagers...Im nächsten Sommer wieder....Uli Pelz (saufaul), Bremen,

 

 

 

...der See, der eigentlich ja keiner ist, hat nach den heutigen Ereignissen seinen Namen nicht verdient: er ist flach, er ist nicht Fisch - nicht Fleisch, er strahlt nichts aus, er hat nur wenig Strömung nach vorne, er werdert eigentlich nur... plz

 

..netter Typ - nur: weshalb müssen Dich die Kommentatoren bei sky während des gesamten Spiels so volltexten? Sind wir Fußballkucker etwa zu blöd zu sehen, was da auf dem Platz passiert? Ulli Pelz, früher Linker Läufer. Entschuldige. Meine Schwester ist Sehbehindertentrainerin. Sie war selbst aktive Fußballerin bei ATS Buntentor. Aber: was hat das mit diesem endlos nervenden Vollgelabere durch die Reporter und dieses endlose Zeigen von irgendwelchen Statistiken und Filmvorschauen während der Fußball- Übertragungen bei sky zu tun? Ulli Pelz, Sehender aber Unwissender

 

Tischtennis. Jetzt direkt vorm Balkon. Bin damit linkshändisch sozialisiert worden in Kirche, Jugendhof, JFH + Straffälligenverein

 

Mist. Meine Bewerbung als Wetteransager beim Radio wurde negativ niedergeschlagen. Begründung: Kein Sonniges Gemüt! Pelz

 

Das war ein schönes Erlebnis: Ich war im Jahre 97 dort als Palio-Reserve-Reiter für die Contrade Oca (Gans) eingeteilt. Der Gaul hieß Grappinsky. Er wurde vor dem Rennen im Dom gesegnet. Ich musste aufs Pferd, weil der Hauptreiter Marcello vor dem Rennen kollabierte. In der zweiten Runde schmiß mich Grappinsky ab in dieser berüchtigten engen Kurve, in der es schon mehrere Todesfälle gab. Sowohl pferdemäßig als auch reitermäßig. Zum Glück habe ich überlebt und auch das Pferd, und ich konnte mich später noch dem Rotweine, der Pasta und dem Grappe widmen.

 

Schönes Erinnerungsfoto.

Ich bin annodunnemals in den 90er Jahren als Franz verkleidet auf allen Vieren durch Assisi gekrochen bis zum Dom und habe anschließend auch noch mit den Vögeln gesprochen. plz

 

WENZEL

Mit besten Pfingstgrüßen an meine Schwester da irgendwo im Viertel. Sie glaubte ja im Oktober des letzten Jahres mir eine Geschenk-CD von Wenzel zurückschicken zu müssen, wegen des Verdachtes auf Verächtlichmachung der DDR und der SED und der DKP. Sie hat sich getäuscht und ich verzeihe ihr.

 

 

Nix Schalke! Blau und weiß sind die Farben meines früheren Vereins, mit dem ich in 25 Jahren hoch aufgestiegen war, um dann abzusteigen und tief zu fallen. Ulli Pelz, früherer Geschäftsführer des Bremer Vereins für Jugendhilfe & Soziale Arbeit e.V.

 

Verlieren & Scheitern ist bitter. Wiederauferstehen wie Fenix aus der Asche ist um so geiler! Neu denken und handeln, neu lieben

 

Was ich noch mache? Ich lese mir noch einmal den Gebührenbescheid für die Eingrünung mit Stein Altvertrag durch.128 Euro für die Flachlegung eines Grabsteins. Wie sagte doch immer Hilda, meine Mutter, die da drunter liegt, auf Ostpreußisch: Nüscht nichts ist umsonst.

 

...habe gerade E-Mail aus der Sächsischen Ostzone erhalten. Dort sind sie alle sehr stolz auf RB Leipzig, Dynamo Dresden, Hansa Rostock, auf Union Berlin und auch auf Erzgebirge Aue. Eine Katastrophe insgesamt für uns norddeutsche Westzonenbewohner. Jetzt auch noch Holstein auf der Kippe. Braunschweig, Osnabrück, Meppen, Hamburg-Schnellingen, Lübeck - alle erfolglos. Habe ich etwas vergessen zu erwähnen? plz

 

LINIE VIER news21 ...haben sie das gehört? Ja, ich höre Nora Gomringer immer gerne mit ihrer angenehmen leisen Stimme im radio bremen2 sonntags früh beim Frühstück, beim Lesen des furchtbaren Sportteils der Sonntagszeitung und beim Abhören des interkonfessionellen Kirchenfunks mit der ebenso angenehmen leisen Stimme der Pastorin Katrin Krämer. Ulli Pelz, lauthalsig und große Schnauze!

 

...Herr Paster - mit der Peikerung ziehen Sie doch keinen Hering vom Teller" Schönen Restpfingstmontag noch. Ulli Pelz (geht nachher barfuß übern Werdersee)

 

Ulrich Pelz

Birgitt Pfeiffer Danke für den Hinweis Frau Pfeiffer. Guter Beitrag zu dem Thema vom Deutschlandfunk. Allerdings kann ich Ihnen mitteilen, dass ich, leselustig, hörbereit und bildschirmsüchtig wie ich bin, schon sehr viel Mediales zu dem Thema wahrgenommen habe. Ich wünsche Ihnen in der Zusammenarbeit mit den Platzhirschen Hoppenbank und Wohnungshilfe, die ja auch bereits seit mehr als 30 Jahren auf dem Felde tätig sind, viel Erfolg mit dem Projekt. Wenn ich das noch erwähnen darf: Ich erinnere mich im Hinblick auf die Wohnungsbeschaffung an eine gute Zusammenarbeit mit der Gewoba in den Häusern in der Friedrich-Ebert-Straße. Leider hatten wir dort drei tragische Mietergeschichten zu verzeichnen. Egal, viel Glück. plz

 

 

Ich drehe langsam durch. Die besten Ideen zur Verbesserung der Lage werden mit Hinweisen auf dieses Scheiß Corona abgewimmelt. plz

 

Abitur
Jula
Herzlichen
GLÜCKWUNSCH
von Deinem Opa

 

Heute im Stadtteil-Kurier: ein wunderbares Interview mit zwei Leitenden Angestellten meines Bremer Lieblings-Sozialverbandes. Besonders lustig die Überschrift: "Die Freizis sind unsere Leuchttürme". Lustig deswegen, weil jeder im Jugendhilfe- und Jugendförderungsumfeld weiß, dass Freizis und Jugendzentren untergehende Schiffe sind. Sie spielen bundesweit im Spektrum der Jugendinteressen nur noch eine völlig untergeordnete Rolle. Sieh Shell-Jugendstudien der letzten Jahre. Egal - ich nehme den Beitrag gerne auf in die Rubrik: PERLEN der ÖA in SOZIALEN UNTERNEHMEN auf. Ulli Pelz

 

Ich hänge schon einmal die Fahnen raus. Am 31.5. Vorbeimarschparade an meinem Fenster zum Buntentorsteinweg. Gedenkveranstaltung zum 17.Jahrestag meines Beruflichen Endes. Es werden vorbeimarschieren in 5er-Reihen: 5 drittklassige Rechtsanwälte, genannt Insolvenzverwalter - 5 leistungsunwillige Sozialarbeiter, genannt Betriebsrat - 5 Geizige Pfaue, genannt Stellvertretende Geschäftsführer - 5 Spielplatztanten, genannt Landschaftsarchitektinnen - 5 gelernte Bauingenieure, genannt Staatsräte - 5 rothaarige SPD-nahe DRK-Verbands-Ladys, genannt Senatorinnen - 5 grauanzügige unterrangige Bankangestellte mit roten Schlipsen aus der Pappelstraße, genannt Bilanzkontrolle. Vorweg geht die Blaskapelle der Buchhalterinnen und Geschäftsstellenmitarbeiterinnen, die ihre Instrumente nicht beherrschen. Das wird ein Geblase und Getute. Für die feierliche Verpflegung sorgt die Crêpes-Bude am Aufgang zum Deich, auf dem auch die Zuschauerränge eingerichtet sind. Beginn 11 Uhr

 

Was ich noch mache? Ich höre mir Schorse Fiddi Händel an. Echt schöne Musik aus der Hamburger Staatsoper im Radio.
Hummel Hummel

 

Erkennt ihr ihn, den Reiter da oben auf der wunderbaren Skulptur von Peter Lenk? Das hättet ihr nicht gedacht, oder: Das bin ich, der Faule Pelz von Überlingen! Ulli Pelz, jetzt alter Müßiggänger aus dem Buntentor in Bremen . Kommt auf kein Pferd mehr rauf! plz

 

LINIE VIER news21 ...der Osterholzer - ein wirklich schöner Friedhof. Man kommt zu selten hin. Wir haben das Grab unserer Eltern und des verstorbenen Bruders jetzt nach fast 60 Jahren "eingrünen" lassen. Das heißt: den Grabstein flach gelegt. 128 Euro. Wir selbst, meine Frau und ich, wollen auf dem Huckelrieder Friedhof, der auch sehr schön ist, in die Ewigen Jagdgründe hinabsteigen. In einem Stehlengrab zusammen mit anderen Indianern und Indianerinnen. Ulli Pelz

 

Hier einmal ein Hessischer Waldhornbläser, der von Tuten und Blasen, was Fußball betrifft, nach eigenen Aussagen keine Ahnung hat.

 

LINIE VIER news21 Mein Besuch im Dom und das wirklich schöne Gespräch mit dem Bischof im Domgarten haben leider nichts geholfen. Der Bischof von Osnabrück ist ja übrigens auch für Bremen zuständig. Auf die Frage nach Werder konnte er nur antworten: "Der Herr hat es wohl so gewollt" plz

 

Negativer Tag. Nur Niederlagen. Kiel, Riga, Porto, Lotto. Meine einzige Hoffnung bleibt Osnabrück. Ich war dort einmal im Dom

 

Elfmeterschießen. Wie will Dänemark das gewinnen? Das Land ist doch nur 10 x 10 Meter groß!

 

 

Abschied vom Osterholzer Friedhof

Nach fast 60 Jahren haben wir das Grab der Eltern und des Bruders jetzt "eingrünen" lassen. 128 Euro!

 

 

LINIE VIER news21 www.ulrich-pelz.de In der Gaststätte DÖNER TIME haben meine Frau und ich und unsere Familien am 19.12.1969 unsere Hochzeit gefeiert. Damals hieß der Laden noch "Gaststätte Schons" oder so ähnlich. Unser Hochzeitsessen bestand damals bereits aus reichlich Döner und Köfte und süßem Kuchen. Absolut lecker! Ulli Pelz, früher Gustav-Radbruch-Str. / die Ehefrau Julius-Leber-Str.

 

 

...bei uns umme Ecke. Wir warten noch ab und machen wie seit einem Jahr zu Hause jeden Abend Bauernfrühstück - meine Frau nach Art Grafschaft Hoya, ich nach Art Herzogtum Oyten. Plz. Meine Frau mag das nicht so gerne mit so einem Haufen Zwiebeln - das kennen die da in der Grafschaft Hoya nicht. Während wir Oytener / Bassener davon nicht genug kriegen können. Leicht angeröstet.

 

LINIE VIER news21 Bei uns hier im Buntentor an der Deichschartbrücke hat die Bude schon seit Tagen wieder geöffnet. Lange Schlangen von Bären und Bärinnen und Bär*innen*Kinder*innen stehen davor und wollen Süßes.

 

Ich? Was ich höre und sehe? Ein altersangepasstes Konzert aus Luzern auf 3sat. Agerich, Blomstedt, Beethoven + ich. Voll Eroica

 

LINIE VIER news21 Ich bitte um Übermittlung HERZLICHER GLÜCKWÜNSCHE von mir an Konstantin Wecker. Ich verfolge den Burschen seit mehr 50 Jahren und war meistens musikalisch sehr glücklich mit ihm, manchmal auch nicht! Habe in den 80er / 90er Jahren kein Konzert von ihm hier in Bremen ausgelassen. Habe auch mit ihm gelitten. Ulli Pelz, Altersgenosse, Nov.47

 

LINIE VIER news21

Gestern Abend und heute in der Frühe an mehreren Orten in Deutschland. Die SPD-Jubelfeiern nach der Wahl in Sachsen-Anhalt. Kann denn nicht mal eine starke Persönlichkeit, es muss ja nicht Jesus oder Mustafa sein, der SPD neues Leben einhauchen?

 

 

Ich? Ich liege flach. Rücken. Leiste. Ford Fiesta. Ich wünsche mir kein Fahrrad, sondern ein großes Angeberauto! Audi, BMW oder so

 

Meersburg - immer wieder schön. Oben bei der Winzerei im Garten der Wirtschaft sitzen, auf den Hafen hinunter schauen, und nichts trinken!

 

LINIE VIER news21 www.ulrich-pelz.de Bremen, 2.Liga nicht nur im Fussball - auch im Kulturellen zunehmende Verpapppung, Verholzung und Verzuckerung. plz

 

...ziemlich extravagant: wegen Marzipan nach Lübeck fliegen...plz

 

ICH GEBE EINEN AUS

DIE SCHNAPSFLASCHEN STEHEN BEREIT

Zweiundzwanzigtausendzweihundertzweiundzwanzig

1.9.2011 - 08.06.2021

Aufrufe // Seiten

22.222 // 39.677

gestern // 1 // 2

 

 

Was ich? Ich beende einen Sommerabend mit kühlem Vernaccia di San Gimignano. Während ein Nachbar noch skypt. Mit wem auch immer.

 

 

...LINIE VIER news21 www.ulrich-pelz.de Gutes wahlstrategisches Vorhaben. Aber leider: Ungünstiger Termin. Fussball-EM. Gruppe F. F - wie Frankreich. Ulli Pelz. F rüher F linker Läu Fer

 

...ich hatte jahrelang bei den Fußballmeisterschaften immer ein Italien-Trikot an. Dann ist es leider in der Wäsche "eingelaufen". plz

 

...Kaffeetasse mit evangelischem Schlickrutscher drauf - passt! plz (Anti-Segler)

 

..."Strohdoof" würde ich nehmen...Ulli Pelz

 

...ist das "Pälzisch"? Pelz

 

Ich setze mich gerade mit der These "Wer Sport macht, dem kann gesundheitlich nichts passieren" auseinander. Welch Blödsinn!

 

 

Ich? Ich will verdrängen. Gelingt nicht. Weshalb taucht nach so vielen Jahren jetzt der Ehemann dieser "Roten Karin" auf? Schock!

 

OLSEN SCHWEDEN WELTKLASSE EINMALIG 

 

Ausgabe:   Nr. 24 Mittwoch 16.06.21

 

SONDERAUSGABE
8.4.21

NEUSTADT.PHANTASTISCHE ORTE.ÜBERALL         Heute : Der Buntentorsteinweg zwischen Kirchweg und Leibnizplatz. Hin und zurück. Mit Fotoapparat. Alle Fotos: Ulli Pelz. Geknippst am 7.April 2021

Zu Fuß. Immer links, wie sich das gehört. Auf dem Hinweg von Parkplatz bis Theater, auf dem Rückweg von Gertruds ehemaliger Ohrenpraxis bis zum Eismacher, der sehnlichst auf den Frühling und den Sommer wartet. Unterwegs einige interessante Neustädterinnen und Neustädter angetroffen. Unter anderem Heike von der Shakespeare Company, die vor Kälte bibberte und schnell rein musste in ihren Musentempel. Sie bereiten weitere Pessoa-Lesungen vor, die man über Youtube sehen kann. Als ich ihr sagte, dass ich Pessoa-Liebhaber sei und all seine Heteronyme auswendig kann, kamen ihr portugiesische  Tränen.  Den Pastor beim Entsorgen von Altglas bei den Containern vor dem Schwimmbad angetroffen. Augenscheinlich nur Weißglas - Gurken-, Wiener Würstchen- und Weihrauchgläser. Als er unser Leergut sah, machte er nur drei Kreuze, bat um Erbarmen für uns  und gab seinen Segen. Später, auf der stadtauswärtigen linken Seite, am ehemaligen Spielplatz Buntentor innegehalten. Mein Gott, was haben wir hier schöne Veranstaltungen für Kinder gehabt und auch für uns selbst. Denken wir doch nur zurück an den ehemaligen Werkzeuglagerraum, in dem der erste Vorsitzende zum Trunke auf seine Kosten einlud. Am Treffpunkt der Neustädter Jugend hinter dem Kiosk rief ein ehemaliger Proband unzüchtige Verbalinjurien herüber. Irgendetwas mit Sozi oder so. Am Fahrradstand des Drogeriemarktes sprach mich, als sie sah, dass ich fotografierte, eine flotte junge Neustädter Hausfrau an, um mir mitzuteilen, dass sie auch fotografiere. Im Augenblick würde sie täglich, wenn nicht stündlich, Aufnahmen von der ihrem Hause gegenüberliegenden Baustelle machen, auf der der Polier die polnischen, rumänischen und aserbeidschanischen Schwarzarbeiter schikaniere. Beim Bäcker dem Sportvereinsvorsitzenden übern Wech gelaufen. Nachdem er mich erkannt hat, rief er mir zu: Arbeiterverräter. Er soll, so hört man, früher einmal Rechtsanwalt für Arbeitsrecht gewesen sein und mit mir häufig vor dem Arbeitsgericht als Gegner gestanden haben. Ob das stimmt, das wissen nur Naturfreunde, Gewerkschafter, unfähige Betriebsräte und Antikapitalisten.  Später noch, am Eingang zur Hoffmannstraße, ein kurzes Gespräch mit dem Leiter der Werkstätten über die Zeit, als mein verstorbener Bruder Thomas dort im Wohnheim tätig war. Auf dem Deich dann noch dem Schimmelreiter begegnet. Stolz erzählte er, dass er einige Impfgegner und Platanenpfleger erwischt habe. Voll die Heyoopeis, so der Deichhauptmann. Einigen von denen, so der Nordfriese, habe er Deichverbot erteilt wegen Gefährdung der Öffentlichen Volksgesundheit. Der Schimmel ließ derweil ab.  

Ausgabe Nr.12

23. / 24.3.21  

Graue Tomaten auf den Augen
Eine vollständige Ausgabe Nr. 12 kann es aus augenkrankheitsbedingten Gründen leider nicht geben.

Der blinde Angestellte beim Brillenmann hatte Recht: Ich kann nicht richtig sehen, auf dem linken Auge nur Schleier. Die junge Augenärztin in dem neuen schnieken Ärztehaus beim Krankenhaus Mitte hat die Diagnose des Brillenmanns heute bestätigt. Allerdings konnte sie ihr Urteil erst abgeben, nachdem ich ihr geschickt die Lampen in ihrem Augendiagnosegerät repariert hatte, und sie mir dann wieder in die weit geöffneten blauen Augen schauen konnte. Grauer Star! Eine Ambulante Operation  im Augenzentrum an der Munte wurde sofort in die Wege geleitet. Die dortigen Operateure wetzen bereits die Messer. Ein konkreter Termin steht noch nicht fest. Es ist aber davon auszugehen, dass es in diesem Jahr nach Beendigung der staatlich verordneten Osterruhe noch etwas wird.  Schauen wir mal wie es weitergeht!
Um das noch zu erwähnen: der Aufenthalt und das Prozedere in der neuen Augenärztinnen-Praxis hat lange gedauert, war aber insgesamt alles sehr nett. Die Rückfahrt nach Hause trat ich dann in einem vor dem Klinikgelände stehenden Taxi an. Das hätte ich mir nicht antuen sollen, oder ich hätte die Fahrt unterwegs abbrechen sollen. Der Taxifahrer, vermutlich türkischstämmig, entpuppte sich als idiotischer Corona-Leugner und Impfgegner. Er, der Irre, versuchte, mich in eine Diskussion zu dem Thema zu verwickeln, was ihm nicht gelang. Ihm in die Fresse hauen konnte ich auch nicht, da ich auf der Rückbank saß und in der Wagenmitte ein Corona-Ansteckungsschutz aus Plastik aufgebaut war. Was für Irre und Idioten! Zum Glück konnte ich mir wegen der besagten Verschleierung meiner Augen das Profil des Ignoranten nicht merken. Tja, Autofahren oder Taxifahren ist wohl für mich in nächster Zeit nicht mehr!     

Ausgabe Nr.11

16. / 17.3.21  


 

 

War wohl nix ! Oder doch?

Die zurückliegende Woche

 

Sonntag 14.März. Endlich einmal wieder mit den drei Kindern aus Habenhausen ein gemeinsames Essen. Falscher Hase. Für die Enkeltochter ein Extra-Schnitzel. Sie isst kein Gehacktes. Einfach schön, einmal wieder für 2 – 3 Stunden Gäste in der Wohnung zu haben. Beiläufig die Wahlergebnisse aus Rheinland-Pfalz und aus Baden-Württemberg im Fernsehen bekuckt. O Gott o Gott, CDU – Eindeutiges Corona-Masken-Debakel. Beim Lungenfacharzt in einer verschlossenen Kabine geatmet, gepustet, gehustet und geprustet. Alles auf Anweisung von einer außerhalb der Kabine stehenden Dompteurin vor einem Monitor, auf dem sie wohl beobachten kann, ob der Löwe noch einwandfrei brüllen und röcheln kann. Das anschließende Gespräch mit dem Zirkusdirektor war dann zufriedenstellend. Die Monitoraufzeichnungen ließen keinen Schluss auf irgendwelche Atemwegserkrankungen zu, die Kurzatmigkeit hat dann wohl andere Gründe. Muss wohl mit den Folgen der Operationen am Herzen und am Darm zu tun haben. Der Brustkorb ist ja eigentlich nur noch zusammengetackert. Fehlt nur noch das Abheften und die endgültige Ablage im unterirdischen Aktenkeller. Weniger erfreulich der Termin beim Brillenverkäufer. Trotz digital vereinbarten Termins um Viertel nach zwei, fragt er mich beim pünktlichen Eintreffen um Viertel nach zwei schroff, was ich denn wolle. Brille abholen? Sonst was? Oder etwa Sehtest? Wozu eigentlich Tage vorher der ganze digitale Terminkram? Der Sehtest bedeutete dann wohl das vorläufige Ende meiner Autorennfahrerkarriere – auf dem linken Auge fast blind, nichts erkannt, nur im Nebel gestochert. Er könne nichts machen, so der Brillentester, da müsse ersteinmal ein Augenarzt ran an das Problem. Termin 31.3. Seltsamer Typ, dieser Brillenverkäufer. Kundenorientierung sieht anders aus. Vielleicht war es ja der Chef, der Filialleiter persönlich? So, nun müssen die ganzen Mobilitätsfragen neu erörtert werden. Auch Cambio entfällt vorläufig. Habe mir bereits im Internet Fahrräder und Fahrradanhänger angeschaut. Ich sehe mich schon als zukünftiges Mitglied des ADFC Bremen und freue mich auf die Begegnungen dort mit unseren Bremer Fahrradpäpsten und Fahrradpäpstinnen von den GRÜNEN. Huhu Gudrun. Winke, winke.

War sonst noch was? Ach ja, die Messerstecherei an der Haltestelle. Ausgerechnet ich, der sonst das gesamte Geschehen an der Haltestelle unmittelbar beobachten kann, verpasst wegen Mittagsschlaf die blutige Tat. Nach Erwachen gerade noch mitbekommen und beobachtet, wie das Opfer in den Krankenwagen geschoben wurde, und wie der Notarzt herbei eilte. Die gesamte Gegend, der Parkplatz, der Deich, die Haltestelle – alles voller Polizei und Rettungswagen. Der Straßenbahnfahrplan konnte nicht eingehalten werden, wie immer.

 

 

 

 

 


NEUSTADT.PHANTASTISCHE ORTE.ÜBERALL

Die grüne Neustadt
wunderschön

Eine Fotowanderung

vom Hohentorsplatz bis Café Sand

im Mai 2010

Alle Fotos: Ulli Pelz, Bremen - Buntentor, aufgenommen im Mai 2010

No Sports  -  Training  -  Umweltbetriebe  -  Stiefmütterchen  -  Sandkiste  -  Polizei  -  Rasen  -  Hochschule  -  Wiese  -  Bäume  -  Ruhe  -  Kastanien  -  Spielplatz  -  ehemaliges dioxinverseuchtes Sportplatzgelände des PSV Bremen - Berg  - Rote Mauer - Dialog  -  Kaukasische Flügelnuß  -  Wunderbaum  -  Centaurenbrunnen  -  Neustadtpark  -  Bärlauch  -  Piepe  -  Weißdorn  -  Kleine Weser  -  Belehrung  -  Schwankhalle  -  Roter Anhänger  -  Kunst  -  Deichschartbrücke  -  Am See  -  Leuchte  -  Kleingartengebiet  -  Wasser  -  Bank  - Ruhe  -  Eingangstor Kinderwildnis  -  Bioklo  -  Wasserpumpe  -  Kraut und Rüben  -  Holz  -  Wildnis  -  Essen und Trinken  -  Pause machen  - Hinüber auf die Flussseite der selbsternannten eingebildeten Psychotherapeutinnen und Unternehmensberaterinnen  -  und: aus!   

 

 

 

   17.3.21  oh we, oh we, u we

oh we, oh we UWE-PETER ZEPPELING 

Uwe-Peter Zeppeling hat seinem über 90jährigen Cousin in Radebeul Fanartikel von Dynamo Dresden zum Geburtstag zukommen lassen. Einen warmen Schal mit Dynamo-Emblem und 1 Paar  warme Socken mit Dynamo-Aufschrift. Früher gab es solche Sachen ja nur im HO-Laden im direkten persönlichen Einkauf mit Parteiausweis. Zeppeling hofft, dass die Sachen aus der Ostzone nicht zurück geschickt werden mit dem Hinweis: "Empfänger fühlt sich nicht in der Lage das Geschenk anzunehmen" 

 

Uwe-Peter Zeppeling kann vorläufig nicht mehr Cambio-Auto fahren. Er ist auf dem linken Auge nebelich fast blind. Vom eleganten Brillenverkäufer aus gesehen: auf dem rechten. Der Brillo übernahm keinerlei Verantwortung und verwies an die augenärztliche Abteilung. Zeppeling trat noch die Rückfahrt mit dem Cambio-Fiesta von der Pappelstraße zum Buntentorsteinweg an, um unterwegs noch einige Vertreter*innen der Aktion "Autofreie Stadt" wegzuhupen  und ihnen den Mittelfinger zu zeigen. Derweil es an der Haltestelle zu einer erneuten blutigen Untat kam.  

 

Uwe-Peter Zeppeling ist des schönen Regenbogens nicht würdig! Während alle Neustädter Bürger und Bürgerinnen mit ihren Handys zum Deich eilten, um das seltene Naturwunder auf Linse zu bekommen, lauschte er dem Klassik-Radio, das gerade in dem Moment der Erscheinung  die Regenbogenforelle von Schubert spielte.  Die Rosmarinzweige und die abgezupfte Petersilie lagen dabei zum Würzen bereit. Zeppeling jedoch mischte noch etwas Farbe hinzu: Ketchuprot.

Ausgabe Nr.10   

 

9./10.2.21

 

 

Die Woche. War was?

Interessante Wiederbegegnung mit Findorff. Ich wusste schon gar nicht mehr, dass es diesen Stadtteil überhaupt noch gibt. Mir wurde von Findorff aus ein Zeitungsartikel über zwei junge SozialarbeiterInnen in Findorff überspielt, die in Findorff in der Plantage die so genannten Sozialen Trainingskurse für straftatauffällige Jugendliche und Heranwachsende durchführen. Ich war hocherfreut über den Bericht, zumal die Sozialen Trainingskurse seit den 80er Jahren einer meiner beruflichen Schwerpunkte war. In den Verbandsgremien der Straffälligenhilfe beim DPWV und anderen Wohlfahrtsverbänden sowie bei den Deutschen Jugendgerichtstagen wurde über Jahre hinweg über die sinnvollen Themen, Methoden und gesetzlichen Grundlagen diskutiert. Nicht zuletzt erinnerte mich der Artikel der Findorffer Werbezeitung an mein umfängliches Dozentenengagement für das Sächsische Landesjugendamt in Chemnitz in der Nachwendezeit. 4 einwöchige Veranstaltungen mit Sächsischen Sozialarbeiter*innen zum Thema STK oben im Sportpark Rabenberg auf 800 Meter Höhe im Erzgebirge. In Theorie und Selbsterfahrungspraxis wurde bei den Veranstaltungen das gesamte Spektrum dieser erzieherischen Maßnahme nach dem Jugendgerichtsgesetz

beackert und nach dem Sinn der Maßnahmen geforscht. Schwerpunkte dabei waren immer auch die Fragen zur Sinnhaftigkeit Handlungs- und Erlebnispädagogischer Kurse mit den Jugendlichen. Also die Fragen, ob Paddeln auf dem Torfkanal, Klettern an der Kletterwand und Wasserskifahren auf der Automatischen Anlage in Hooksiel erzieherischen Sinn machen. Zum Glück haben wir uns im Erzgebirge mit dem Mythos Segelpädagogik nur peripher beschäftigt – aus Mangel an Meerwasser und Schiffen.

 

War sonst was? Diese Quarantänezeit macht psychisch fertig. Der Haussegen hängt immer schiefer. Kann nicht diese gGmbH da in der Plantage in Findorff für uns ältere Gestresste einen Sozialen Trainingskurs anbieten zum Thema: „Wie verhindere ich irrationale Verhaltensweisen in Krisensituationen“. Ich denke, dass meine Frau und ich dieses Angebot gerne annehmen würden. Verdammt nochmal! U.Pelz 10.3.21 















am 9./10.3.21

 

Neustadt.Phantastische Orte. Überall.

Die Friedrich-Ebert-Straße 

stadtauswärts

ab Bischofszentrale bis Straßenbahndepot

In Bild und Text

 

Die Friedrich-Ebert-Straße ab Wilhelm-Kaisen-Brücke stadtauswärts schlendern ist ein Erlebnis voller Wunder und Überraschungen. Am besten ist es, mit dem Pkw zu kommen und die Rückfahrt zum Parkplatz mit der Linie 6 zu erleben. Also auf dem kostenpflichtigen Parkplatz – die Kirche nimmt ja gerne – des Bischofs von Bremen das Auto abstellen. Der Bischof steht meistens am Fenster seines bescheidenen Büros und überwacht das Kommen und Gehen. Manchmal, wenn er das Auto eines Ungläubigen vermutet, öffnet er das Fenster und fragt nach der Konfession des Parkwilligen. Als Atheist sollte man dann geistesgegenwärtig eine Religionsgemeinschaftszugehörigkeit für sich erfinden, sonst riskiert man ein Parkverbot.

 

Wenn dann der Bischof zu dessen Zufriedenheit belogen wurde, dann sollte man noch kurz ins Wasserwirtschaftsamt hinein gehen, um nach dem Wasserstand der Weser zu fragen. So stellt man sicher, dass nach Rückkehr von der Exkursion der beim Bischof abgestellte Wagen nicht unter Wasser steht.

 

Nach der Information über den Wasserstand beginnt dann bei der Spargel- und Erdbeerbude von Wichmann die kleine Stadtwanderung die Friedrich-Ebert-Straße entlang bis fast Bremer Flughafen Hans Koschnik. An der Bude dann, bei der es auch regionale Kartoffeln gibt, Sieglinde und Heidemarie, ein kurzes Schwätzchen mit der studentischen Hilfskraft halten. Themen könnten sein: das Wetter, die Sorgen der Landwirtschaft, das Problem mit den osteuropäischen Erntehelfern und andere.

 

Nach dem regionalen Einkauf und dem akademischen Small-Talk erreicht man dann die Brücke über die Kleine Weser. Hier kann gut am Brückengeländer verharrt werden, um die Aussicht auf die geliebten Bremer Deich-Platanen zu genießen. Wunderschöne Bäume in Reih und Glied, die leider der notwendigen zukünftigen Deicherhöhung weichen müssen. Manchmal trifft man auf eine Platanenretterin, die um eine Unterschrift für die Resolution zur Rettung der Bäume bittet. Hier muss eine persönliche Entscheidung getroffen werden zwischen klimawandelbedingtem baldigem Absaufen und romantischem Platanenretten. Schwere Entscheidung.

 

Jetzt im Weser-Imbiss gegenüber bei der Kreuzung Friedrich Ebert / Osterstraße eine erste Wanderpause einlegen und eine dicke Currywurst mit Pommes rot-weiß genießen. Dazu ein Bierchen. Ein Körnchen. Wenn nicht zwei. Tasse Kaffee geht auch. Es kann sein, dass der Imbiss nicht mehr da ist, und dass sich an seinem traditionellen Platz das Studentenkaffee PAPP mit Palletten und Bretterbuden breitgemacht hat. Dann – ja, was soll man dann machen? Hier muss wieder eine persönliche Entscheidung getroffen werden. Nehme ich Currywurst oder eine Vegane Suppe?

 

Gegenüber ein hohes kirchliches Altenheim, bei dessen Anblick immer zu befürchten ist, dass aus den oberen Stockwerken plötzlich Insassen samt Rollatoren aus den Fenstern fliegen.

 

Die Osterstraße überqueren und das kleine frühere Mafia-Restaurant, das wohl inzwischen den achten Inhaber hat, rechts liegen lassen. Dabei soll nicht unterschlagen werden, dass die Pizzen von Mauro und Maria zu deren Zeiten große Klasse waren. Hier hat der Autor dieser kleinen Wanderanleitung zu seinen Zeiten in der Rückertstr. 20 so manche leckere Napoli oder Prosciutto herausgeholt, um sie zwischen Elektrischer Schreibmaschine und Telefon mit Wählscheibe mit öltriefenden Fingern zu verzehren. Über Mauro und Maria könnte noch viel mehr berichtet werden. Unter anderem könnte über eine ausschweifende Geburtstagsfeier im früheren Lokal von Mauro und Maria in Bremen Woltmershausen berichtet werden, bei der alle Gäste mit minderwertigem süßlichem Grappa aus der Region Apulien abgefüllt wurden und Mailand nicht mehr von Madrid unterscheiden konnten.  

 

Auf der rechten stadtauswärtigen Seite der Straße weitergehend vorbei an Utas Friseursalon und Sport Carls gelangen wir dann in die Nähe der Schule am Leibnizplatz. Uta übrigens, die Friseurmeisterin, die ihren Salon vormals direkt gegenüber der Rückertstr. 20 hatte, läuft jeden Morgen von Delmenhorst, wo sie wohnt, zu ihrer Arbeit in Bremen. Abends den gleichen Weg zurück. Entsprechend dünn ist sie. Man kann in den Salon hineingehen und sie fragen, wie sie das macht.

 

Bei Sport Carls übrigens, hat der Autor dieser kleinen Wegbeschreibung, der ja übrigens auch Fußballtrainer war, für seine F-Jugend-Mannschaft vom Polizeisportverein, PSV Bremen, immer die Trikots mit Nummern und Namen bestellt. Die Eltern durften zahlen.

 

Noch vor der Schule kommen wir an zwei wichtige Orte der medizinischen Versorgung im Lande Bremen. Früher links bei der Einmündung in den Buntentorsteinweg das Haus, in dem sich die legendäre HNO-Praxis von Waltraud befand. Hier konnte man gut und gerne 1 – 2 Stunden im Wartezimmer abgegriffene 4 Wochen alte Lesemappen lesen, um dann auf dem HNO-Stuhl von ihr gefragt zu werden, was man denn schon wieder habe. Später übergab sie die Praxis an zwei Jungärzte, die in den Neubau des Ärztecentrums auf der gegenüberliegenden rechten Seite kurz vor der Schule rübergingen. Auch hier wird bis heute wohl am meisten Honorar mit diesen unsinnigen Hörtests verdient. Nach dem Test wird dann meistens gespült. Die Ohren sind dann frei und die Ärzte haben noch einmal verdient. Geht nicht rein zum Test, das dauert zu lange – wir müssen weiter.

 

Und so erreichen wir die Schule am Leibnizplatz und das integrierte Theater der Shakespeare Company. In der traditionellen Schule haben viele berühmte Bremer und Bremerinnen ihr Abitur abgelegt. Manche zwar mit Hängen und Würgen, was sie aber nicht daran hinderte gesellschaftliche Karriere in Bremen zu machen. Die meisten von denen waren Juristen und Juristinnen. In den Fluren der Schule hängen die Abbildungen der Besagten, die kostenlos zu besichtigen sind.

 

Das Kollektiv der Shakespeare Company steht derweil in den Kostümen des Sommernachtstraumes im Foyer des Theaters und wirbt für den Besuch der Vorstellungen. Dabei kann es passieren, dass die Hauptdarstellerin mit einem Leberwurstbrot in der Hand zu erklären versucht, dass es Shakespeare tatsächlich gegeben habe, und dass die Shakespeare’schen Texte nicht vom Englischen Königshaus persönlich geschrieben wurden. Manchmal, wenn man Glück hat, tritt auch Erik aus der Kulisse heraus und trägt Sonette vor. So wie annodunnemals im Restaurant „Dör’n Schapp“ anlässlich des 60.Geburtstags des Musikers und Lehrers und Schwagers Hans. Auch kann passieren, dass Lüchinger den Schneider macht. Da sollte man auf alles vorbereitet sein.

 

Verlassen wir die Bildungs- und Kulturstätte, blicken hinüber zum Centaurenbrunnen, der Wasser lässt, und machen eine zweite Pause im Park vor der Zentrale des SOS-Kinderdorfes Bremen, welche früher die Stadtbibliothek Süd war. Der Park lädt zum Verweilen auf den vielen Sitzbänken ein. Kontemplativ kann hier das Wunder der Kaukasischen Flügelnuß betrachtet werden. Ein schöner, geheimnisvoller Baum – da ist jede Platane nichts dagegen. Häufig, bei schönem Wetter, kommt die SOS-Chefin heraus und referiert vor den Gästen im Park die Geschichte der SOS-Kinderdörfer. Auf den unendlichen Reichtum, durch Spenden, der Organisation geht sie allerdings dann nicht ein. Stattdessen wird sie das Lied von der Spendenbedürftigkeit singen, um dann lächelnd mit dem Klingelbeutel herumzugehen.

 

Beim Blick hinüber zur Schulstraße kann man wunderbar das alte Polizeigebäude der Neustadt erkennen. Und den kleinen Berg dahinter, der auf den dioxinverseuchten Schlacke-Fußballplatz des PSV Bremen aufgeschüttet wurde, um Schlimmeres zu verhindern. Auf dem ehemaligen verseuchten Fußballplatz hat übrigens der Autor dieses kleinen Wanderführers als Trainer seine F-Jugendlichen gescheucht. Anfang der 80er Jahre. Leider war die Mannschaft immer Tabellenletzte. Bis auf ein Unentschieden gegen Farge-Rekum war nichts zu holen. Allein die Autofahrt damals an das Ende der Welt in Bremen-Nord hat dreimal so lange gedauert wie das Spiel selbst.

 

 Im weiteren Verlauf: der Kreuzungsbereich Friedrich-Ebert-Str./Lahnstr./Kornstr.. Noch kurz bei LINO reinschauen, dem besten kleinen Pizzaladen von ganz Bremen mit den besten Pizzen ganz Norddeutschlands, wenn nicht der gesamten Republik. Über die Lahnstraße rüber zum Café Lissabon, oder nennt es sich nur LISBOA? Hier muss jeder Stadtwanderer nun wiederum entscheiden, ob er rein geht oder lieber draußen bleibt. Es ist ein Raucher-Café. Und es kann vorkommen, dass, wenn du die Eingangstür öffnest, dir der Qualm aller verbliebenen Neustädter Raucher und Raucherinnen entgegen strömt. Es soll Fälle von kurzfristigem Atemversagen im Eingangsbereich das Cafés gegeben haben.

 

Der Bereich zwischen Lahnstr./ Kornstr. und Pappelstr./ Gastfeldstr. ist erreicht. Die LINIE 6 kommt von hinten angerauscht, radikale Radfahrer und sprintende Schnell-Kuriere klingeln dich weg. Flüchte in den Eingang des Hauses, in dem in der Wohnung im 2.Stock die zwei Katzen ständig im Fenster sitzen und um Bespielung betteln. Bringe ihnen Futter rein und sprich mit ihnen, wundere dich aber nicht, wenn sie dir mit ihren scharfen Tatzen eine Blutspur ins Gesicht verpassen. Füttere sie in der rückwärtigen Küche und schaue hinaus auf die Bachstraße und die Vorgärten der Pastorenhäuser. Mit Glück ist durch die Fenster der gegenüberliegenden Seite zu sehen, wie einer der Pastoren dabei ist das Alte Testament ins Karlshafische zu übersetzen.

 

Dann auf die andere, die linke Seite der Straße schauen und sich fragen, was das flache Haus mit den chinesischen Schriftzeichen draußen für eine bremische Bedeutung hat. Darauf wird es keine Antwort geben, weil niemand weiß, was da drinnen passiert.

 

Aber das Haus daneben. Das ist ein Haus mit großer Neustädter Geschichte, die etwas näher erklärt werden muss. Ein Arzt und Homöopath, aus dem niedersächsischen Gebiet um Achim und Oyten herum stammend, hatte hier jahrelang seine Praxis. Nach seinem Berufsende aus Altersgründen übergab er die Praxis an eine junge aufstrebende Ärztin, die dann allerdings mit dem Standort nicht glücklich war und in die Pappelstraße weiterzog.

 

Nun schlug der Straffälligenhilfeverein, der seinen Sitz ja in der benachbarten Rückertstr.20 hatte, zu und mietete die freigewordenen großzügigen Räume in dem Haus an. So ist zu erklären, und einige Gedenktafeln im Inneren des Hauses erinnern daran, dass hier bis Anfang der Jahrhundertwende viele neue Projekte und Abteilungen des Vereins eine Herberge fanden. Auf den Informations- und Gedenktafeln wird darüber aufgeklärt, welchen Sinn die Fachstelle für Gemeinnützige Arbeit hatte, und was das alles mit den Handwerkern der Bremer Maulwürfe, die unten in der Garage ihre Werkstatt einrichteten, zu tun hatte. Auch wird erklärt, was die Chefin der Maulwürfe immer auf ihrem riesengroßen Zeichenbrett malte. Spielplätze standen im Mittelpunkt der Aktionen, die von hier ausgingen. Sandkisten, Rutschen, Federwippen und so weiter wurden aus diesem Hause in der Friedrich-Ebert-Straße verwaltet. Auch die Schnellen Jungs waren jetzt hier ansässig. Dienstleistungen aller Art. Junge Menschen ohne Arbeit konnten sich hier beweisen. Manchmal entpuppten sie sich allerdings als Lahme Enten. Das steht alles auf den Info-Tafeln drauf. Höchst interessant. Auch gibt es Informationen darüber, was die Pädagogen der Sozialen Trainingskurse unten im ehemaligen Arztlabor mit den gestrauchelten Jugendlichen angestellt haben. Ein wilder Haufen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, hauptamtlich als auch im Rahmen von Arbeitsbeschaffung, gab sich in dem Haus die Klinke in die Hand. Selbst das 40jährige Vereinsjubiläum im Jahre 1998 wurde hier gefeiert. Der Bürgermeister der Stadt, so erzählt man, soll mit dem Fahrrad vorgefahren sein, um eine kurze lobhudelnde Rede zu halten und um einen Großteil der Häppchen und Schnittchen zu verdrücken. Das Foto des Bürgermeisters beim Häppchenschmausen kann übrigens in dem Hause auch betrachtet werden. Später, nach Umzug der gesamten Mannschaft des Hauses in die Westerstr.93A, zog hier eine Psychotherapeutin ein, die erst einmal die gesamten Probleme und Konflikte, die die JugendhelferInnen und SpielplatzpflegerInnen hinterlassen haben, psychopathologisch aufarbeiten musste. Ein interessantes Haus, das bei der Wanderung entlang der Friedrich-Ebert-Straße auf gar keinen Fall ausgelassen werden sollte. Vielleicht wohnt ja auch die ältere Dame noch oben im 1.Stock, wenn sie nicht inzwischen verstorben ist. Sie könnte viele nette Anekdoten erzählen.

 

Vorbei am Fahrradladen, in dem die Paderborner Radfahrerin immer ihre neuen Räder kauft, kommen wir zur Kreuzung Friedrich-Ebert-Straße-Pappelstraße-Gastfeldstraße. An der Ecke Pappelstraße 100 würde sich ein Besuch der Grauen Herren mit den roten Krawatten lohnen. Aber das ist eine eigene Wanderung, auf die später noch einmal zurückgekommen werden soll.

 

Gehen wir also weiter in Richtung Straßenbahndepot und kommen in den letzten stadtauswärtigen Abschnitt der Friedrich-Ebert-Straße. Links und rechts rote Klinkerbauten, die nach dem 2.Weltkrieg zur Linderung der Wohnungsnot in Bremen gebaut wurden. Solide Häuser mit soliden Sozialwohnungen. Zum Schluss der kleinen Stadtwanderung schauen wir in drei der besagten Sozialwohnungen hinein, um ein Bild vom Innenleben zu erhalten. Es handelt sich um Wohnungen, in denen drei im Rahmen des drogenakzeptierenden Betreuten Wohnens des Vereins gestrauchelte junge Menschen gelebt haben. Der Erste wurde wegen ständigem „Mull aus dem Fenster werfen“ von der Hausverwaltung gekündigt, quasi rausgeschmissen. Der Zweite stürzte nach einer unkontrollierten Drogenparty mit 13 anderen Anwesenden im Rausche persönlich und tödlich aus dem Fenster. Während der Dritte das alles nicht mehr mitmachen wollte und seinem Leben durch einen Stromschlag durch das defekte Kabel der einzigen Lampe ein Ende setzte. Licht aus. Wanderung zu Ende!

 

Man könnte zum Abschluss der Stadtwanderung noch ins Chinesische Feinschmeckerrestaurant an der Ecke zur Neuenlander Straße einkehren und die Nr. 96 bestellen, oder 107, wenn nicht sogar die 152. Je nach Vorlieben können delikate Reisgerichte oder Bratnudelgerichte mit Huhn oder Schweinefleisch bestellt werden. Auch Rind ist im Angebot. Allerdings muss auf Hund oder Affe verzichtet werden. Gibt es nicht. Und wenn dann gefragt wurde „hat schmeckt“, dann begebe dich zur Haltestelle der LINIE 6 und kehre zufrieden und gesättigt zurück zum bischöflichen Parkplatz.
Ulli Pelz 10.3.21  

 

 

 

 oh we, UWE-PETER ZEPPELING

 

 

Uwe-Peter Zeppeling vorm Fischwagen. Die FischLucie: Na, junger Mann, was willste denn? Rotbarsch! Ausverkauft! Er: Dann Dorsch. Sie: führen wir nicht! Nimm doch Kabeljau. Er: Jau!

 

Uwe-Peter Zeppeling an der Frischfleischtheke. Der Bartverknotete: Der Herr wünschen? Spreewälder Gurkensülze. Er, der Fachverkäufer: Gibs hier nicht, nur Kühlregal! Dabei liegen in der Fleischtheke vor ihm wunderbar magere Spreewälder Gurkensülzestücke. Jau!

 

Uwe-Peter Zeppeling am Bäckerstand. Die studentische Aushilfskraft im 4.Semester: Hey Alter, was solls denn sein? Vier Normale, zwei Körner. Sie, die Sozialarbeits-studentin: Normale haben wir hier nicht, nur mit Körnern. Sind ja auch gesünder! Er: Dann 10 Berliner

 

 

Annodunnemals  

AN DIESEM TAG

vor 9 Jahren

10.2.2012

 

 

Jetzt wissen meine Begleiterin und ich, die wir heute gegen Mittag einen lockeren coolen Spaziergang von Torfkanal bis Meierei und zurück im Bremer Bürgerpark unternommen hatten, was es mit diesen Menschen mit den Nummern vorne drauf auf sich hatte: AOK-Gesundheitslauf !! Was sahen wir: versprengte Frauen und Männer, mit diesen besagten Nummern vorne am Laufhemd, die auf allen Vieren durch den Park robbten, die an den Bäumen standen und ihren Mageninhalt von innen nach aussen transportierten, unterzuckerte zuckende verkrampfte nach Coca-Cola bettelnde ältere Individuen der Diabetesklasse II, übergewichtige schweißnasse Männer und Frauen in viel zu engen den Genitalbereich abzeichnenden Gummihosen, senile und selbstverliebte Unobeauftragte und Aufsichtsratsvorsitzende eines großen Bremer Sportvereins, asketisch narcisstische Sportsamtsleiter und die Senatorin für Bildung und Gesundheit mit Walkingstöcken. AOK. Alles o k.!! Uli Pelz, Citywalker ohne Stöcke. http://www.ulrich-pelz.de 

 

Ausgabe Nr.9   

 

2./3.2.21

 

Opa Ulli mit Enkelkind Jula 2004

Wegen muskulär orthopädischer Probleme in der gesamten Redaktion, alle haben Schulter, in dieser Ausgabe nur GEBRAUCHTES aus den Jahren ab 2004

+++++++Annodunnemals++++++++

März 2005

fenice e.V

 

Sehr geehrte Dame, Sehr geehrter Herr,

Lieber Freund, Liebe Freundin, 

auch wenn der Februar 2005, der uns ja viel Sturm, Regen und Schnee gebracht hat, inzwischen der Vergangenheit angehört, nutze ich den Service der Wochenzeitung DIE ZEIT, um Ihnen / um Dir einen nachträglichen „Februargruß“ per E-Karte zu übersenden. Im Februar haben einige „Gleichgesinnte“ und ich in mehreren Sitzungen den letzten Schliff zur Vorbereitung der Gründung des Vereins „fenice e.v.“ – Verein zur Förderung von Bildung, Sozialer Integration und Arbeit in Bremen und umzu, vorgenommen. Der Februar war also für uns, trotz Donner und Hagel draußen, ein sehr produktiver Monat. Und nun ist es soweit – am Mittwoch, 09.März 2005, ab 20.00 Uhr im Bürgerhaus Weserterrassen am Osterdeich in Bremen findet die offizielle Gründungsversammlung statt. Wir haben viel vor und schauen mit großer Zuversicht in den Monat März 2005 und die folgenden Tage, Wochen, Monate, Jahre. Meine Kolleginnen und Kollegen und ich laden Sie / Dich ein bei fenice mit zu machen - egal ob passiv fördernd oder besser noch: Innovativ & Aktiv. Wir wollen ganz einfach Beiträge zur Gestaltung neuer Lebens- und Arbeitswelten in einer sich verändernden Gesellschaft entwerfen und organisieren zum Wohle besonders der Mitbürgerinnen und Mitbürger, die bei den Veränderungsprozessen Unterstützung und Partnerschaft benötigen.

So also will der März uns grüßen–ohnmächtige Schauer körnigen Eises werden sich bald in die rauhen Berge zurück ziehen-überall regt sich Bildung und Streben-fenice, ja du bist’s-dich hab’ ich vernommen…

Schau doch mal rein: www.fenice-bremen.de – oder ruf doch mal an: 0421 oder 0173.

Herzliche Grüße

 

Ulrich Pelz, 03.03.05

 

 

 

 März 2005

Fenice e.V.

Verein zur Förderung von Bildung, Sozialer Integration und Arbeit in Bremen und umzu

www.fenice-bremen.de

 

 

fenice e.v. ist am 09.März 2005 gegründet worden und im April 2005 in das Vereinsregister beim Amtsgericht Bremen eingetragen worden!

 

fenice e.v. hat einen Vorstand:

Vorsitzender:

Ulrich Pelz, Woltmershausen

Tel. 0421.5

Stellv. Vors.:

Peter Esser,

Vegesack

Tel. 0421.6

 

Stellv. Vors.:

Jörg Timmermann, Neustadt

Tel. 0421.5

 

Vereinsinterne Rechnungsprüfer:

Svenja Scholz, Rechtsanwältin

Dr.Hans-Peter Dinse, Dipl.Betr.Wirt

 

fenice e.v.

hat ein OPERATIVES KOLLEGIUM

Die MitarbeiterInnen des OPERATIVEN KOLLEGIUMS planen und gestalten die Aktionen, Projekte und Maßnahmen des Vereins.

In einer innovativ, kooperativ und team-orientiert arbeitenden aktiven Gruppe werden die Zwecke und Ziele des Vereins praktisch in Angriff genommen und umgesetzt.

Das OPERATIVE KOLLEGIUM trifft sich regelmäßig mindestens 1 x wöchentlich.

 

fenice e.v. hat Ziele:               u.a.

·              Selbsthilfe/Selbstorganisation für Arbeitslose und Arbeitsuchende,

·              Allgemeine, Rechtliche und Psychosoziale Beratung

·              Planung und Organisation von Bildungs-, Weiterbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen

·              Einrichtung von Vermittlungs-Stellen für Arbeit & Beschäftigung,

·              Planung und Organisation eigener Projekte zur Durchführung von Qualifizierungs/Beschäftigungs- und Arbeitstrainingsmaßnahmen

·              Organisation Gemeinnütziger Arbeit und Planung & Organisation weiterer Maßnahmen und Projekte, die der sozialen Integration, der Partizipation und der Eingliederung in die Arbeits- und Beschäftigungs-Strukturen von Jugendlichen und Erwachsenen dienlich sind.

 

fenice e.v.

PROJEKTPLANUNG Herbst 2005 

à    Der Verein will sich mit einer ersten, kleinen Projektkonzeption an dem Angebots-Wettbewerb der bremer arbeit GmbH im Herbst 2005 beteiligen

à    Der Verein will sich mit einem ersten, kleinen Programmangebot auf den sich verändernden Markt der Aus-, Fort- und Weiterbildung begeben     (Arbeitstitel: Academia La Fenice)

à    Der Verein will sich an der Gestaltung der Lebenswelten in Bremen und umzu aktiv beteiligen. 

 

fenice e.v. 

 

 

 

März 2007

STELLENGESUCH

ulrich.pelz@gmx.de

Bremen, 22.03.2007

 

 

 

An die

Werbegemeinschaft Ostfriesische Inseln GbR

Strandpromenade 3

26486 Wangerooge

 

Sehr geehrte Damen und Herren, 

für die Sommersaison 2007 suche ich eine Beschäftigung auf einer der Ostfriesischen Inseln oder aber auch an der Nordseeküste / Festland. 

Meine Tätigkeitsfelder könnten sein:

·   Verwaltung / Geschäftsführung

·   Kunden-/Gästebetreuung

·   Rezeption

·   Service / Gastronomie / Küche

·   Anderes / Verschiedenes

Angebote per E-Mail bitte an: ulrich.pelz@gmx.de 

Meine persönlichen Daten (Ausschnitt): 59 Jahre, verh., 2 erw. Kinder, 1 Enkelkind, Berufsausbildung: Verwaltungsbeamter, Studium: Sozialpädagogik, Zusatzausbildung: Sozialmanagement, letzte Tätigkeit von 1979 – 2004: Geschäftsführer des Bremer Vereins für Jugendhilfe und Soziale Arbeit e.V. ( zuletzt 60 unterstellte Mitarbeiter), Fachliche Fähigkeiten: Personalverwaltung, Personalführung, Projektmanagement und Projektleitung, Konzeptentwicklung, Finanzwesen und betriebswirtschaftliches Management. Sonstige Fähigkeiten und Vorlieben: Küche, Kochen, Essen, Service, Kommunikation. Nichtraucher. Sportliebhaber. Selbst noch im Seniorensport aktiv, Wandern. Kunst- und Musikliebhaber. 

Mit freundlichen Grüßen

 

Leider gab es nur 1 Angebot

Bensersiel, An der Fähre nach Langeoog, Fahrkartenknippser

 

 

 

 

Februar 2008

Einladung zur Nostalgischen Wanderung im Harz

 

Ulrich Pelz Auf dem Grünen 13 28197 Bremen

18.Februar 2008

 

Lieber …………, herzlichen Dank für Deinen Brief vom Januar und für die Einladung zu einer „nostalgischen Wanderung“ im Harz. Du willst mich also tatsächlich noch einmal von Riefensbeek-Kammschlacken aus in direkter Linie hoch zur Hanskühnenburg scheuchen und Dir selbst einen ausreichenden Vorsprung sichern, damit Du oben, bevor ich eine dreiviertel Stunde später ankomme, Dir die letzte Erbsensuppe und die letzte Bockwurst abgreifen kannst. Nee, das muss ich nicht noch einmal haben. Ich habe viel durchgemacht in den letzten 25 Jahren, aber zum Sadomasochisten habe ich mich nicht entwickelt. Ich bevorzuge jetzt eigentlich mehr das Harmonische, das Ruhige. Schön ist der „nasse Weg“ von Osterode zur Hanskühnenburg hoch, oder auch der Weg von der Magdeburger Hütte aus. Da sieht man wenigstens noch ‚mal einen Auerhahn oder einen Upupa epsos (Puupvagel). Du musst wissen, dass ich seit einiger Zeit Hobbyornithologe bin und in Kürze beabsichtige die GPSV Bremen 08 zu gründen, die Gesellschaft zur Pflege der Satire und der Vogelwelt in Bremen. Da interessiert mich nicht mehr, wer oben als Schnellster und Bester angekommen ist. Da interessiert mich mehr, wer das bunteste Federkleid, den größten Querkopf und den spitzesten Schnabel hat. So lass’ es uns man ruhig angehen und uns bei Gelegenheit mal wieder hier in der Norddeutschen Tiefebene treffen bei einer schönen Pusdorfer Grünkohlsuppe (siehe www.zupllei.jimdo.com), bei einem schönen Bremer Bier und 1 – 2 Kümmel. Das mit dem Umzug ist nix geworden, wir sitzen hier nach wie vor in Pusdorf fest im Sattel, obwohl das Pferd uns nicht mehr gehört. Die Ereignisse 2003/2004 haben mich (uns) jetzt wirtschaftlich voll erwischt: Rente erst 2009, kein Hartz IV, überhaupt kein Einkommen mehr. Zwar noch nicht Hungertuch, aber knapp wird es schon. Außerdem wird rund ums uns herum gestorben – es kann wieder einmal nur besser werden. Bis bald mal Ulli

 

 

Neustadt.

Phantastische Orte. Überall.

In der nächsten Ausgabe wieder

Die Friedrich-Ebert-Straße

In Bild und Text 

nächste Ausgabe:   Nr. 10                                             am Dienstag / Mittwoch 9./10.03.21

Vorherige Ausgaben siehe:

LINIE VIER news21  Gesammelte Werke 2021

 

 

 

 

Ausgabe Nr.8   

 

23./24.2.21

Nr.9 vom 2./3.3.21 ist in Vorbereitung

 

 

 

Rückspiegel

 

·      Ford-Fiesta-Rückspiegel
CAMBIO hat seltsame Fahrzeuge. Immer, wenn ich in eines dieser Ford Fiestas einsteige und den Zündschlüssel drehe, klappen sich die Außenspiegel ein. Nach erneutem Betätigen der Fahrertür, also Wiederausstieg, öffnen sich die Spiegel wieder und bringen sich in die richtige Stellung Auch nach mehrmaligem Wiederholen des Einstiegs- und Wiederausstiegsvorganges ändert sich am Verhalten der Spiegel nichts. Vorbeigehende Passanten, die das Spektakel beobachten, raten zu schnellerem Zünden oder zu einer Blindfahrt. „Ihr Autofahrer seht doch sowieso nichts, ist doch egal, ob ihr Spiegel habt oder nicht!“! – so ein Lenker dieser inzwischen weit verbreiteten Lastenfahrräder. Ein SUV-Fahrer, der nebenan parkte, konnte sich nicht verkneifen zu sagen: „In so eine Blechkiste würde ich gar nicht einsteigen!“ Die junge Frau (wahrscheinlich auch CAMBIO-Fahrerin), die das Auto schon einmal für mich rückwärts eingeparkt hat, kam hinzu und bemerkte: „Komm‘, ich zeig dir mal den Knopf, mit dem du die Spiegel regulieren kannst.“ Siehste, geht doch.

·      Wetter-Rückspiegel
siehe FRÜHLINGSERWACHEN mit Fotos vom 21.2.21, aufgenommen von der Holzbank am Kopf der Deichschartbrücke, auf der im Sommer immer die Versammlungen der Flaschenbiertrinker und der Flachmannentleerer stattfinden

·      Sport-Rückspiegel
So ist der Sport. Man muss auch nicht gewinnen können. Das gilt für Biathlon genau so wie für Skispringen. Da sitzt man stundenlang vor dem Bildschirm und hofft auf Gold. Und was kommt dabei heraus: maximal Holz. Vielleicht kommt ja noch etwas Erfreuliches: Am Wochenende Nordische Weltmeisterschaften in Oberstdorf, ganz oben da im Allgäu. Von Fussball soll hier nicht die Rede sein – es macht keinen Sinn, sich über Spiele zu echauffieren, die die Bezeichnung Fußball nicht verdient haben. Hingegen kann vom Tischtennis Positives berichtet werden: Bremen hat Grünwettersbach klar mit 3:1 von der Platte gehauen. Auch die Eishockeyspieler von Bremerhaven sind Weltklasse.

·      Kultur-Rückspiegel
Das war die Kultursensation der Woche: Ein unbekannter Künstler hat die Aussenfassade des Hauses am Buntentorsteinweg, das direkt an den REWE-Parkplatz angrenzt, mit einem genialen „Kunstwerk“ verziert. Das wird wohl der kleine Bansky von der Neustadt gewesen sein, der schon so manche Nacht- und Nebelkunstaktion im Quartier zu verzeichnen hat. Was für ein Farbschmierferkel! Er ist ja Freier Künstler. Er sollte Staatliche Hilfen beantragen, wenn er es nicht bereits getan hat., Siehe Fotos

 

·      Gesundheits-Rückspiegel
Alle ärztlichen Termine ohne weitere Schmerzen überstanden. Sensible vertrauenswürdige Haus- und Fachmediziner haben die Schäden erkannt, geprüft, behoben und Schlimmeres verhindert. Sage noch einer etwas gegen die Schulmedizin.  Mit den Fahrdiensten der Söhne konnten selbst längere medizinische Strecken bis nach Bremen-Horn locker gemeistert werden. Mit dem Impfen werden wir in Kürze dran sein. Es gibt keinen Grund für Vordrängelungen. Wir sind ja schließlich keine Bürgermeister oder Bürgermeistergattinen.

"Kunstwerke" an der Mauer REWE-Parkplatz Buntentorsteinweg 20./21.2.21 

Polizei Bremen am 23.2.21

+++ Graffitisprayer gestellt +++ 

Mit den aufmerksamen Augen einiger Kinder hat ein 17-jähriger Graffitisprayer gestern Nachmittag wohl nicht gerechnet.

Um kurz nach 16:30 Uhr besprühte der Jugendliche gerade eine Lärmschutzwand in Bremen-Horn, als die Kinder ihn dabei beobachteten. Da das nicht rechtens sein konnte, riefen sie ihre Eltern an. Das einer von denen auch noch Polizist ist, war für den Jugendlichen nicht gerade hilfreich. Der Polizeibeamte machte sich sofort auf den Weg und entdeckte den 17-Jährigen nur wenige Meter vom Tatort entfernt. Dort hielt er ihn bis zum Eintreffen seiner uniformierten Kollegen fest.

Die Einsatzkräfte fanden bei dem Jugendlichen diverse Spraydosen sowie Farbanhaftungen an seiner Kleidung. Für die weiteren polizeilichen Maßnahmen wurde der 17-Jährige mit zu einer Wache genommen, wo er später an seine Eltern übergeben wurde.  Ob die Kinder ihrem Papa nacheifern wollen und später einmal zur Polizei wollen, ist uns nicht bekannt. Der Grundstein dafür ist auf jeden Fall schon mal gelegt. Wir sagen: Super gemacht!

Ihr Social Media-Team der #Polizei #Bremen

Ist möglicherweise ein Bild von Text „GRAFFITISPRAYER GESTELLT Aufmerksame Kinder rufen ihre Eltern Polizei Bremen“

Uwe-Peter Zeppeling hat geträumt

 

 

…er träumte von einer Vereinsmitgliederversammlung in den 80er Jahren. Vorstandswahlen im Konsul-Hackfeld-Haus. Er trat gegen den seit Jahren herrschenden Vorsitzenden an und hielt eine Brandrede für Veränderungen nach 50 Jahren Vereinsmeierei. Er verhaspelte sich mehrmals und verwechselte zum Beispiel den Begriff Beschluss mit Beschuss. Und das unter Juristen und den Helfern der Juristen von der Jugendgerichtshilfe und der Bewährungshilfe. Er unterlag knapp mit 5:43. 

 

 

Uwe-Peter Zeppeling hat geträumt

....er träumte von einer Vorstandssitzung in den 90er Jahren im Konferenzraum der Geschäftsstelle im Hause Rückertstr.20, in dem sich ja unten im Souterrain auch ein Ambulanter Puff befand, bei der er das Protokoll zu führen hatte. Er träumte, dass er vergessen habe die Worte der Dame von unten zu protokollieren, die plötzlich oben auftauchte. Sie soll in etwa gefragt haben, ob noch Kaffee in der Kanne sei, und ob für ihren Besuch unten ein Tässchen übrig sei. Auch soll sie eine Einladung nach unten ausgesprochen haben, was dann allerdings unbewiesen blieb, weil er beim Protokollieren träumte….

 

 

Uwe-Peter Zeppeling hat geträumt

…er träumte von einer Mitarbeiterkonferenz um die Jahrhundertwende herum, bei der eine Gruppe basisdemokratisch orientierter Sozialhelfer und Sozialhelferinnen ihm als Geschäftsführer und Konferenzleiter das Amt entziehen wollte und ihm Redeverbot auferlegen wollte. Er träumte davon, dass die anschließende Geschäftsordnungsdebatte dann mehrere Stunden dauerte und wichtige inhaltliche Fragen nicht zur Sprache kamen. Auch träumte er dann weiter davon, wie er die Basisdemokraten fristlos feuerte – den Prozess vor dem Arbeitsgericht dann allerdings verlor. Traumtänzer!

 

 

Ausgabe Nr.8

am 23./24.2.21

 

Neustadt.
Phantastische Orte. Überall.

Der Werdersee

In Bild und Text

 

 

Frühlingserwachen

am 21.2.21

 

Endlich wieder

draußen

 

 

Hurra, wir sind
mit 'm Radle da

Hinterm Ofen
hervorgekrochen

 

An der roten Bude
Am Ufer hinten noch Eis

Und Tschüss
bis nächsmal

Und sonst noch? War noch was? Kommt noch was? Ist noch was?   Ach ja, Annodunnemals vorgestern

 

Dienstag 11. März 2014  

Von Pferdeschwänzen und Rentierpullovern 

oder: ein Amtsgerichtsdirektor a.D. isst fröhlich

eine italienische Speise

 

Heute bei schönstem Frühjahresmitttagswetter Stadtspaziergang von Stefanie-Brücke bis Büchner-Buchhandlung.
Dabei Begegnungen mit Personen mit hoher Bedeutung für mich:
- mit der neuen Ansagerin vom nordwestradio, die mir neuerdings den Morgen versaut
- mit einer mir bekannten Radikal-Radfahrerin, die wie irre über den Marktplatz preschte und mich noch an der Achillessehne erwischte
- mit einer blonden Pferdeschwanzträgerin, deren Abbild ich bereits vor mehr als 50 Jahren als ungebildeter Mittelschüler im Kunst-Museum sah
- mit einer haarfarbneutralen Nichtpferdeschwanzträgerin, die mir bisher unbekannt war, und die mir besser gefiel als die Pferdeschwanzträgerin
- mit meiner Schwester, die lange nichts von sich hören hat lassen
- mit einer Buchhändlerin, die mich bei Eintritt in den Buchladen fixierte, und die mir auf den Kopf zusagte, welche Bücher ich kaufen werde: Petrowskaja, Esther - Stanisic, Vor dem Fest - Grote, Wolfsburg - Ransmayer, Aufsätze
- mit dem Freund meines jüngsten Sohnes, der ein Sushi-Geschäft betreibt, und der mir liebenswürdigerweise nachsah, dass ich keinen rohen Fisch essen mag, allein schon wegen Fukushima
- mit dem früheren Bremer Amtsgerichtsdirektor, der fröhlich italienisch zu Mittag aß, und dabei nicht ahnen konnte, dass er im Jahre 2003 als Insolvenzrichter existenzielle Entscheidungen mich betreffend getroffen hatte. An seinem Tisch saß noch ein weltbekannter Rechtswissenschaftler
- mit einem früheren hochqualifizierten Mitarbeiter, dem ich annodunnemals wegen besonderer Leistungen in der Jugendpflege einen 6-wöchigen Sonderurlaub auf den Lofoten in Norwegen verordnete. Er trägt bis heute aus Dankbarkeit diesen Norwegerpullover mit den Hirschen oder Rentieren vorne drauf, auch hat er immer einen gefrorenen Stockfisch bei sich.

Im Übrigen wunderbar zu Mittag gegessen in der Italienischen Trattoria GIAN BASTIANO am Ulrichplatz in Bremen (Viertel). Tolle Pizzen. Schöne Salate.
ALTER-VOGEL-BOTE
HERAUSGEBER. Ulrich Pelz

Ausgabe Nr.7   

 

16./17.2.21

Ja, es wird langsam....

 

 

War sonst etwas

die letzten Tage?

 

 

Herrliche Wintertage mit allem Drum und Dran. Frost, Schnee, eisiger Wind. Und viel Sonne. Irgendwie wie Tirol. Die Menschen standen ohne die vorgeschriebenen Masken zu Hunderten auf dem Deich. Sie schauten ihren schlittenfahrenden Kleinen bei den Abfahrten zu oder fuhren mit denselben Doppelsitzer. Auch starrten sie auf die dünne Eisdecke des Sees und lauerten darauf, dass ein Schlittschuhläufer oder eine Schlittschuhläuferin einkrachte. Auch beobachteten sie die vergeblichen Versuche von Schlittschuh laufenden Polizisten, die unvernünftigen Eislaufsüchtigen vom Eise zu vertreiben. Regelrechte Verfolgungsjagden fanden statt, einige endeten erst hinten an der Erdbeerbrücke. Das sensationslüsterne Deichpublikum kam dann doch noch auf seine Kosten: Ein Dicker Hund brach auf dem Eise ein und wurde von drei Polizeiwagenbesatzungen, zwei Feuerwehrwagenbesatzungen, einem Notarzt und seinem Assi, sowie von der vierköpfigen Besatzung eines Wagens des THW gerettet. Nach dem Herausziehen aus dem eiskalten Wasser des Sees schüttelte sich der Liebling – er beißt ja nicht – das Fell trocken und rannte den Enten hinterher. Ansonsten strenge Quarantäne. Toi, toi, toi – bisher alles gut gegangen. Die Hoffnung auf ein Ende der Situation ist groß. Es taut. Das ist ein gutes Signal. Diese Woche steht im Zeichen von Ines bevorstehender Operation am Donnerstag. Ansonsten am 15.2. einem gewissen Herrn Schilling im Hessischen zum 68.Geburtstag gratuliert. Er bedankte sich und schrieb auf twitter, dass ich für jede Überraschung gut sei. Damit hat er Recht, der angebliche Trotzkist, aber nur damit.

 

 

Zeppeling & Wuddelwark

Im Schnee

Uwe Peter Zeppeling war mit seinen beiden Jungs draußen zum Schneemannbauen. Zufällig kam Wolfgang genannt „Wolle“ Wuddelwark mit seinem Pinscher vorbei. Wuddelwark zu Zeppeling: Moin, soll das etwa ein Schneemann sein? Da fehlt ja die Nase! Zeppeling zu Wuddelwark: Stimmt – wir nehmen dich als Naseweis, und deinen Pinscher als Pudelmütze

 

Wuddelwark schippte Schnee auf dem Bürgersteig vor seinem Haus. Links und rechts genau auf Kante zu den Nachbargrundstücken. Er fotografierte sein Werk und rief in die Reihenhausnachbarschaft: Geschafft, mir kann keiner, auf den Millimeter genau. Da kam Zeppeling zufällig vorbei und rutschte genau auf der einen Kante aus und flog hin. Wuddelwark zu Zeppeling: Pass doch auf du Paddel, wo du hinfliegst.

 

Uwe Peter Zeppeling lief Langlauf-Ski auf dem Kirchweg hin und zurück. Immer an der Kirche vorbei. Der Pastor rackerte sich im Talar vor seinem Gotteshaus beim Beseitigen des göttlichen Schnees einen ab. Als Zeppeling auf seinen Skiern gerade vorbei rutschte, bekam er vom Pastor eine volle Ladung ab. Wuddelwark, der am Kirchenzaune stand und rauchte, und der alles beobachtete: Siehste Uwe, der Herr weiß genau wen er mit Schnee beschmeißt und wen nicht! Der Herr ist gerecht.  

 

 

Ausgabe Nr.7

am 16./17.2.21

 

Neustadt.Phantastische Orte.Überall

Die Verlegung der Vereinsgeschäftsstelle in ein denkmalgeschütztes Haus in der Rückertstraße, in dem sich im Keller ein Puff befand

 

 

 

Fortsetzung

Der Puff im Keller, oder: 3x klingeln

 

1987.Denkmalschutz, die gesamte Rückertstraße. Herrschaftliche Häuser, errichtet am Anfang des 20.Jahrhunderts – teilweise im Bauhausstil. Vordere Neustadt. Früher sicherlich ein lebendiges Quartier mit Geschäften und Kneipen. Eines dieser Geschäfte befand sich unten im Erdgeschoß in einem mehrgeschossigen Wohnhaus in der Rückertstr.20. Es soll wohl ein Bäckerladen gewesen sein, wenn nicht sogar ein Fleischerladen. Egal, der neue Hausbesitzer, ein Lehrer und Segler – wohl meistens Segler- hatte den Laden unten mit großzügigen neuen Fenstern ausgestattet und zu einem Wohn- oder Geschäftsbereich umgestaltet. Hier nun also sollte das neue Domizil der Vereins-Geschäftsstelle sein. Der Umzug von der Neuenlander Straße in das neue Domizil war ein kooperatives Ereignis. Alle packten mit an: Der Vorstand, der Hausausschuss, die unter Bewährung stehenden Probanden, die Bewährungshelfer selbst, die gesamte Bremer Jugendgerichtshilfe. Selbst die Staatsanwaltschaft ließ es sich nicht nehmen Kartons zu schleppen. Natürlich beobachtete sie dabei genau, was die unter Bewährung stehenden Strolche und Ex-Knackis so anstellten. Annegret war auch Roth-Händle qualmend mit dabei – sie nahm die Küche sofort in Beschlag und kochte für alle am Umzug beteiligten Revisionisten eine herrliche DDR-Soljanka mit reichlich Roter Beete drin. Die ungarische Honorarkraft tauchte auch auf und unterhielt die gesamte Umzugsstraße mit magyarischen Gassenhauern.  Die Umzugsfahrzeuge allerdings konnten nicht direkt vor das neue Domizil vorfahren, weil der Parkplatz dort von einem dicken Jeep mit Hamburger Kennzeichen blockiert war, um den herum ein kräftiger tätowierter Kraftprotz kreiste, der keinerlei Einsicht im Hinblick auf einen Parkplatztausch zeigte. Er stehe dort mit seinem Hamburger Wagen täglich – warum sollte er heute für den Einzug von Sozialheinis weichen. Dabei spielte er freiarmig mit seinen oberen Muskelpaketen und ein fürchterlich aussehender Hund tänzelte um seine Beine herum. Der Fuhlsbüttler mit Hund und großer Karosse ließ nur noch verlauten, dass er es geil finde, wenn jetzt mal anständige Leute einziehen würden, er wohne unten im Keller. Die von oben könne man alle vergessen. Herrliche Aussichten. Hier nun also sollten wir als Vereinsgeschäftsstelle die nächsten Jahre bis Ende der 90er Jahre verbringen. Auf engsten Raume waren über die Jahre hinweg dabei: Betty (Personal), Heinrich (Betrüger), Jagoda (Polnische Hilfsbuchhalterin und Entlaverin des Betrügers, sowie Köchin von Bigos in der Geschäftsstellenküche), Hansi (§-19-Mitarbeiter und Radiobremen3dauerhörer, zu nichts zu gebrauchen), Anton (Sozialarbeiter ABM, kotzte vor Dienstbeginn regelmäßig in die Blumenkästen der Großen Johannistraße) Maggi (spätere hauptamtliche Buchhalterin, die mit den Kostenstellen auf Kriegsfuß stand), Claas-Uwe (ABM-Sozialarbeiter, konnte nicht Schreibmaschine und verfasste handschriftlich in stundenlanger „Arbeit“ Protokolle von Ambulanten Probandenbesuchen, jeder Furz wurde aufgeschrieben), Juliane (Wissenschaftliche § 19 Praktikantin, die beim Streichen ihres Büroraumes in den Farbeimer plumpste und pünktlich um 12 Middag machte)…Die Liste der räumlichen Nutzer ließe sich unendlich erweitern, weil die Zeit in der Rückertstraße trotz Soljanka und Bigos die innovativste der gesamten Vereinsgeschichte war. Es gab viele neue Aufbrüche in der Jugendhilfe und in der Jugendstraffälligenhilfe, viele neue Ideen und Projekte, die von hier gesteuert wurden. Eines Tages fuhr am geöffneten großen Fenster zur Straße hin eine Radfahrerin im roten Anorak vor und bat um Anstellung. Noch am geöffneten Fenster wurde der Arbeitsvertrag abgeschlossen. Es war eine frühere Erzieherin und spätere Landschaftspflegerin aus dem Ostwestfälischen. Später sollte sie zur Prokuristin berufen werden. Von wem auch immer. Bei all den Geschäften in der neuen Geschäftsstelle soll nicht verschwiegen werden, dass es manchmal 3x klingelte. Beim Öffnen der Außentür durch Betty wurde dann von älteren Herren die Begrüßung ausgesprochen: „Hallo Süße, wir haben vorhin telefoniert. Ich bin der Albert“ - oder so ähnlich. Nachdem dann der Klingler seinen Weg in den Keller gefunden hatte, entstieg der Fuhlsbüttler samt Hund demselben und polierte vor dem Fenster des Geschäftsführers seine Hamburger Edelkarosse. 2 x wöchentlich kam der Vorsitzende des Vereins, Herr Jugendrichter Schnucki, in die Rückertstraße und erkundigte sich beim Anblick des Fuhlsbüttlers und seines Hundes nach deren Vorstrafen. Woher sollten wir das wissen, der Nachbar und sein Köter waren ja aus Hamburg. Manchmal kamen auch die männlichen Mitarbeiter der Bremer Bewährungshilfe und die Herren von der Bremer Jugendgerichtshilfe in der Geschäftsstelle vorbei. Sie klingelten alle ordnungsgemäß nur 1x. Allerdings soll Jugendgerichtshelfer B. 3x geklingelt haben unten, seitdem wurde er oben nicht mehr gesehen.

 

Ja, es war eigentlich ein Tollhaus, diese Geschäftsstelle. Denken wir nur an die regelmäßigen Mitarbeiterversammlungen. Die Belegschaft expandierte in der damaligen Zeit von Jahr zu Jahr. So mussten sich auf engstem Raume im „Konferenzsaal“ neben dem Geschäftsführerbüro manchmal bis zu 20 – 30 Leute die Plätze teilen. Wer zu spät kam, musste mit einem Stehplatz an der Wand Vorlieb nehmen. Und das waren nicht wenige, schließlich handelte es sich um überwiegend Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter. Ein Teil davon unmotivierte ABM oder § 19 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die später hauptamtlich auf feste Stellen übernommen wurden. Ab da haben sie dann ihren Allerwertesten bewegt und sofort einen Betriebsrat gewählt. Auch der Ruf nach Supervision trat dann irgendwann in den Vordergrund. Zeitweise saß der Geschäftsführer mit Betty und Maggi allein im Büro, weil alle anderen entweder auf Supervision oder aber auf Betriebsratssitzung waren. Oder gerne auch krankgemeldet, oder Fahrrad kaputt. Ein Wunder war damals, dass alle Besucher der Geschäftsstelle überhaupt in die Räume gelangten, wenn sie nicht gerade nach unten wollten. Der Zugang zur Geschäftsstellentür war nämlich meistens durch abgestellte Fahrräder, Kinderwagen und Mülltonnen der oberen Mitbewohner verstellt. Auch wurde Sperrmüll bis zum Eintreffen des Sperrmüllwagens am nächsten Tag gerne im Eingangsflur abgestellt. Eine einvernehmliche Lösung dieses Problems konnte nie erreicht werden, manchmal standen die Fahrräder und Müllbehälter direkt im Büro des Geschäftsführers. Den Fuhlsbüttler und seine Prostituierte unten im Keller interessierten die Probleme oben nicht. Ihnen war daran gelegen , dass die Kundschaft nach 3maligem Klingeln unten ankam, und dass der hässliche Hund unten in einem kleinen Nebenkeller direkt unter dem Geschäftsführerbüro auf einem knarrenden Hundelaufband seinen bissigen Körper trainieren konnte. So fragte der 1.Vorsitzende während einer Vorstandssitzung einmal das Vorstandsmitglied Baron von der Jugendgerichtshilfe, das übrigens immer als Letzter kam, um als Erster wieder zu gehen, weshalb er denn so laut mit den Hufen scharre? Der Betroffene konterte: „Wir von der Jugendgerichtshilfe scharren nicht mit den Hufen, wir sind doch keine Jugendrichter!“! So ging damals in den 80ern / 90ern Vorstandssitzung.

 

Fotos unten: Rückertstraße 20

Neues aus dem Bremer Sozialwesen

Kannenberg ist wieder aufgetaucht. Nach seiner Verbannung aus dem Bremer Sozialwesen wegen Beschiss und einem monatelangen Untertauchen mit den hinterhergeschmissenen Millionen der Sozialsenatorin in der Tasche, wurde er jetzt wieder mit heruntergezogenem Hut in der Nähe des Tivoli-Hauses gesehen. Der anfängliche Verdacht, dass er oben bei der Senatorin monetären Nachschub einfordern wolle, hat sich nicht bestätigt. Wie der Sprecher der Senatorin verlauten ließ, sei er, Kannenberg, nur auf Shopping-Tour in Bremen gewesen. Dabei habe er sich verlaufen und sei zufällig unten in den Geschäften des Tivoli-Hauses gelandet. Eine Neuauflage des boxerischen und sozialpädagogischen Engagements von Seiten des Kannenberg in Bremen sei nicht geplant, so der Sprecher. Die Frage, was aus den verschissenen Millionen des Kannenberg werden soll, an den Sprecher, wurde von diesem mit einem Achselzucken und dem Hinweis auf die Zuständigkeit des Finanzsenators beantwortet. Siehste, geht doch! Kannenberg soll dann noch einen Abstecher in den Keller des Hauses Rückertstr.20 in der Bremer Neustadt (3x klingeln) gemacht haben – was allerdings auch unbewiesen bleibt.

 

 

Sportliches & Unsportliches

Pizarro ist wieder in Bremen aufgetaucht. Er will noch einmal. Er hat sich im heutigen Gasttraining aufgedrängt durch im 5-Meter-Raum-Rumstehen. Er bat den Trainer um Aufstellung von Anfang an.  

 

Schnee von gestern

Bringt doch nichts! Wozu sich noch mit der Jugendgerichtshilfe beschäftigen? Oder mit der Goethestr.12. Das bringt doch nichts, sich mit dem dortigen damaligen Team oder mit dem sagenhaften Hausausschuss zu beschäftigen!

  

Fahrradluftpumpennachrichten

Es gibt keine Fahrräder mehr. Seit der Krisenzeit sind die Fahrräder in der Republik ausverkauft. Alle, die noch nie in ihrem Leben auf einem Dratsessel  gesessen haben, fahren jetzt Fahrrad - meistens sogar Lastenfahrrad, wenn nicht sogar Tandemfahrrad. Gefährlich!

 

Gemanschtes und Gepanschtes. Küche 197

In der Küche 197  soll demnächst eine elektrische Warmhalteplatte zum Einsatz kommen. Es hat doch keinen Zweck mehr, ständig kalte oder lauwarme Speisen zu servieren, weil sie auf dem Weg im Kochtopf vom Herd zum Esstisch sofort abkühlen. Da kanns ja gleich Kalte Platte!  

 

Sonstiges Unwichtiges

  • Ein Huhn lief auf die Straßenbahnschienen der LINIE VIER 
  • Ein Pastor überquerte den Kirchweg bei Rot
  • Ein Deichhauptmann schlug seinen Schimmel mit der Peitsche
  • Ein Blöder Hund wurde aus dem See gerettet
  • Ein Jäger aus Hessen feierte seinen Geburtstag mit Hirsch und Whisky
  • Ein Bauleiter verkündete, dass alles in Ordnung sei, obwohl alles klemmte 
  • Ein Carsharing-Auto stand völlig verdreckt am falschen Platze
  • Ein Bremer Weinhändler wurde beim Entleeren einer Buddel Fremdbier (HERRI) erwischt

~~DAMALS GESTERN ANNODUNNEMALS~~

17.2.2021

Vor etwa 10 Jahren, wenn nicht sogar vor 14 Jahren

 

*

 


FSG FENIX 07

Die Fortschrittliche-Spott-Genossenschaft Fenix 07 Bremen

ist eine Privatinitiative von Ulrich Pelz.

 

Fenix 07 lädt alle Frauen und Männer ein, die Interesse an gemeinsamer sportlicher, kultureller und kommunikativer Tätigkeit außerhalb von Vereins- und Verbandsorganisationen haben.

Es gibt keine Satzung und auch keinen Vorstand – stattdessen so genannte „11 Regeln“, die von den Aktiven bei Fenix 07 ständig weiterentwickelt und verändert werden.

 

 

 

11 Regeln: 

Ursprüngliche Fassung, erarbeitet von Ulrich Pelz am 1.April 2007

 

1. keine Stöcke

2. keine Fahrräder, keine Fahrradtouren und keine Fahrradhelme

3. keine Mitgliedsbeiträge – nur kostendeckende Umlagen

4. keine antidemokratischen und rassistischen Haltungen

5. kein Jugend- und Körperwahn

6. keine Vereinsmeierei

7. keine Soziale Selektion

8. kein fester Standort, keine festen Zeiten – sondern mobil, flexibel, variabels

9. keine Segelei und auch keine Gespräche über Segeln

10. keine geschlechtsspezifischen Aktivitäten

11. keine Wettkämpfe 

 

 

Die ursprüngliche Fassung der 11 Regeln ist sofort nach Bekanntgabe von den Aktiven bei Fenix 07 heftig kritisiert worden. Es hieß in der Kritik, das sei diktatorisch, das sei autoritär – dann könne man ja gleich in einen Sportverein eintreten, das sei insgesamt nur negativ und abstoßend – so könne man keine neuen Aktiven gewinnen, es fehle das Positive und das Heitere und das Animierende, so könne man kein Land gewinnen…

 

 

Die aktive Helga Lohmann hat sich darauf hin bereit erklärt, sich die 11 Regeln einmal vorzunehmen und eine veränderte 2.Fassung einzubringen. Hier ist die 2.Fassung: 

 

Keine Satzung,

stattdessen folgende 11 Regeln:

überarbeitete 2.Fassung von Helga Lohmann / 18.Juni 2007

 

1. Im Prinzip werden bei FSG 07 Fenix bodenberührende, vorwärtsorientierte, auf den Einsatz der eigenen Füße abgestimmte Bewegungssportarten ohne technische Hilfsmittel durchgeführt. Dieses schließt den Einsatz von Gehhilfen allerdings nicht aus. Auch Rückwärtsgehen, Stelzenlaufen, Hüpfen, Prozessionsspringen (2 vor 1 zurück), Galopp, Trab, Krebsgang, Radschlagen und andere Varianten werden akzeptiert und respektiert.

 

2. Auch wenn bei FSG Fenix 07 im Bereich Sport Wandern, Walking und Ballspiele im Vordergrund stehen, so gibt es keinen Anlass, das gute alte Fahrrad als Fortbewegungsmittel aus dem Katalog der Möglichkeiten bei Fenix 07 auszuschließen und zu diskreditieren. TeilnehmerInnen, die sich von ihrem Drahtesel partout nicht trennen können, sollen damit ruhig zu den Treffen vorfahren, damit aber bitte nicht den anderen Wanderern und Walkern enteilen. Gemeinsame Fahrradtouren können selbstverständlich unter den Fahrradfreunden verabredet werden – Helmpflicht besteht dabei allerdings nicht. Doping sollte vermieden werden.

 

3. Mitgliedsbeiträge werden bei der FSG Fenix 07 nicht erhoben. Insofern gibt es auch keine(n) Kassenwart(in). Entstehende Gemeinschaftskosten werden auf die Teilnehmenden umgelegt. Gezahlt wird bar. Währung ist der Euro.

 

4. FSG Fenix 07 versteht sich als Teil der aufgeklärten, demokratischen Gesellschaft. Personen, die rückständige nationalistische, rassistische, religiös-fanatische und sonstige antidemokratisch-extremistische Haltungen vertreten, sind bei FSG Fenix 07 nicht gerne gesehen.

 

5. Bewegung, Kommunikation und Kultur zur Förderung der geistigen und körperlichen Fitness stehen bei der FSG Fenix 07 im Vordergrund der Aktionen. Das Erleben von Ästhetik in der Bewegung, in der Natur und in der Kultur nimmt dabei einen höheren Rang ein als die Ästhetik der ewigen Jugendlichkeit und der gestählten Körperlichkeit. Das spricht natürlich nicht gegen eine gesunde Farbe an Gesicht und Körper, auch nicht gegen eine gute Kondition oder gegen eine passable Muskel- und Gelenkstruktur. Geschätzt wird besonders auch ein gutes Sozial- und Kooperationsverhalten

 

6. Vereinsmeierei ist bei FSG Fenix 07 verpönt. Genau so wie es keine(n) Kassenwart(in) gibt, gibt es auch keine(n) Vorsitzende(n) und keine(n) Protokollführer(in). Auch keine Beisitzer, Beifahrer, Beischläfer, Beitreter, Beileider, Beihelfer, Beifaller, Beibringer und sonstige Beigeordnete

 

7. Bei der FSG Fenix 07 kann jeder unabhängig von seinem persönlichen, wirtschaftlichen und beruflichen Status mitmachen. Nicht gerne gesehen sind: Nassauer, Halbdackel, Trittbrettfahrer, Schalke-Anhänger, Futterneider, Einschleimer, Spione, Aufreißer, Ostwestfalen und Verräter.

 

8. Die Orte wechseln. Es gibt keinen festen Standort bei der FSG Fenix 07. Auch keine festen Zeiten. Alles ist fließend, mobil, flexibel, variabel. Nach Möglichkeit sollen alle Orte und alle Aktionen mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sein, damit auch die Nichtautofahrer partizipieren können.

 

9. Segeln ist eine wunderschöne Sache, aber leider bei der FSG Fenix 07 aus Mangel an Liegeplätzen nicht möglich. Deshalb sprechen wir auch gar nicht drüber. Stattdessen sollte bei den Wanderungen, beim Walking ohne Stöcke oder bei den anderen Zusammenkünften hin und wieder ein lustiges Shanty-Lied geschmettert werden, z.B.: Ick heff mol en Hamborger Veermaster sehn….

 

(Hier ist die Melodie:http://www.youtube.com/watch?v=nZaW7AW0RFc)

 

 

10. Alle Aktivitäten und Aktionen bei der FSG Fenix 07 sollen sowohl für die Teilnahme von Frauen als auch von Männern geeignet sein. Es spricht allerdings nichts dagegen, wenn sich einmal eine Gruppe von Männern zum zünftigen Skat bei Bier und Korn verabredet oder die Frauen sich gegenseitig einladen zum Kaffeekränzchen mit Eierlikör

 

11. Wettkämpfe finden nicht statt. So gibt es auch keine Wanderpokale, Ehrenurkunden, Siegerschleifen oder sonstige Auszeichnungen. Bei Fenix 07 sind alle Sieger. 

Walking ohne Stöcke
Walking ohne Stöcke

nächste Ausgabe:   Nr.8                                             am Dienstag / Mittwoch 23./24.02.21

Ausgabe Nr.6   

 

9./10.2.21

 

 

War was in der vergangenen Woche? 

Prompt setzte der Winter ein am 18. Geburtstag von Jula, unserer Enkeltochter. An dem Tag hatte sie nicht nur Geburtstag, sondern auch ihren 1.Tag, an dem sie selbständig ohne Begleitung das Zweitauto der Familie bewegen durfte. Sie steuerte den Parkplatz hier um die Ecke an, um uns einen Geburtstagsbesuch abzustatten. Sie kam heil und sicher an, und wir hatten für anderthalb Stunden ein schönes Geburtstagskaffeetrinken um 12.00 Uhr mittags. Natürlich gab es schöne Geschenke für sie, wir haben ja immerhin schöne 18 Jahre zusammen mit ihr verbracht. Sie ist nun eine junge Frau geworden – und wer weiß, in welcher Form das Zusammenleben mir ihr sich in den nächsten Jahren gestalten wird. Der einbrechende Winter hat plötzlich alles verändert. Man schaut morgens unausgeschlafen aus den Fenstern, um zu sehen, ob man noch über die Schneeberge hinwegschauen kann. Eigentlich möchte man ja liegen bleiben und in einen anhaltenden Winterschlaf verfallen. Leider nicht möglich wegen furchtbarer urologischer Altersprobleme. Schlafen, Aufwachen wegen Harndrang, Geschäft erledigen, Wachliegen und neue Träumen beginnen im 2-StundenTakt, manchmal auch nur im 1-Stunden-Takt – je nachdem, was man an Flüssigkeit in den Abendstunden zu sich genommen hat. Komischerweise erscheint der konsumierte geliebte Rotwein nicht rot zurück, sondern eher blaßgelb. Was hat der Winzer da nur falsch gemacht? Also, nichts ist mit Winterschlaf und Murmeltier. Die Vielzahl unterschiedlicher Kurz-Träume in den Nachtstunden reichen wohl für einen mindestens 1000-seitigen Traumband „Pelz träumt, wie immer“. 

 

Der 18.Geburtstag

 

All‘ die Jahre seit 2003. Wie gut, dass die Enkeltochter in dem gleichen Jahre geboren wurde, in dem der furchtbare Insolvenzverwalter und seine ebenso furchtbare Gehülfin das Kommando über das Lebenswerk des Opas übernahmen. Sie, die Enkeltochter, hat durch ihr Dasein in all den Jahren seit 2003 dazu beigetragen, die Folgen der beruflichen Katastrophe zu kompensieren. Das war eine gute Zeit zu sehen und zu begleiten, wie eine junge Frau heranreifte. Jetzt hat sie bereits einen Führerschein in der Tasche und will im Mai ihr Abitur ablegen. Danach soll irgendwann Australien folgen. Ich habe bereits jetzt Tränen in den Augen. 

 

 

Zeppeling und Wuddelwark

 

Zufällige Zusammentreffen

 

Udo Peter Zeppeling traf zufällig mit Wolle Wuddelwark auf dem Deich zusammen. Zeppeling zu Wuddelwark: Was machst Du denn hier aufn Deich? Wuddelwark zu Zeppeling: Das gleiche wie Du – ich kuck aufn See. Zeppeling zu Wuddelwark: Und was siehst Du? Wuddelwark: Nix, siehst Du etwa mehr? Zeppeling: Ja, ich seh‘ dahinten die Erdbeerbrücke

 

Udo Peter Zeppeling und Wolle Wuddelwark trafen sich zufällig an der Haltestelle. Wuddelwark zu Zeppeling: Och kuck mal an, auch inne Stadt? Zeppeling: Nee, nach Horn. Wuddelwark: Was wills denn in Horn? Zeppeling: Was geht Dich das an, ich frag. Dich ja auch nich, was Du inne Stadt wills. Wuddelwark: Kanns ja ruhig sagen, dass Du in Rhododendronpark wills bei dem Mistwetter! Zeppeling: geh mir weg!

 

Zeppeling und Wuddelwark stritten sich um den letzten freien Parkplatz. Zeppeling wollte mit seinem knallroten Golf, Baujahr 1999, gerade einparken, als ihm ein riesiger schwarzer Audi-SUV die Vorfahrt nahm. Und wer stieg aus dem SUV aus? Wuddelwark! Wolle zu Udo Peter: Das geht hier nach Autogröße, nicht nach „wer zuerst kommt, malt zuerst. Merk Dir das!“ „Je größer der Wagen, desto kleiner das Hirn“, so Udo.

 

 

Neustadt.Phantastische Orte.Überall

die Verlegung der Vereinsgeschäftsstelle in ein denkmalgeschütztes Haus in der Rückertstraße, in dem sich im Keller ein Puff befand

Mitte der 80er Jahre war dann Schluss mit Hausmutter und Hausvater im Bewährungshaus Neuenlander Straße. Nachdem die letzten Hauseltern ausgezogen waren in ein herrliches dreigeschossiges Reihenhaus mit unendlichen Treppen in Woltmershausen, wurde das Erziehungssystem umgestellt auf Pädagogisches Schichtsystem mit Nachtbereitschaft. Der Geschäftsführer behielt vorläufig das Büro in dem Hause und machte zusätzlich Pädagogische Schicht, auch nachts. Zusätzliche Pädagogische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besiedelten jetzt das Erziehungshaus, teils festangestellt, teils auf Honorarbasis. Das Haus nahm neue Gerüche an. Roch es zuletzt im gesamten Gebäude nach HB und Schwarzer Krauser, ergänzte jetzt der intensive Qualm der Roth-Händle das Geruchsspektrum. Annegret, eine Bauerntochter aus dem Oldenburgischen nahe Steinkimmen, die das Sozialpädagogik-Studium an der Hochschule Bremen erfolgreich abgeschlossen hatte, was ja keine Kunst war, wurde fest angestellt für 40 Stunden die Woche. Sie rauchte wie ein Schlot diese filterlosen Roth-Händle mit dem intensiven besonderen Duft aus politischen Gründen. Zusammen mit dem Geruch des Schwarzen Krausers, der Lieblingsselbstdrehmarke von straffälligen Jugendlichen – einige holten wie im Knast 60 Stück ganz dünn gedreht aus dem Beutel heraus-, zusammen mit dem Geruch des Schwarzen Krausers also verbreitete sich eine Dunstglocke aus Gefängniszelle und Deutscher Kommunistischer Partei im ganzen viergeschossigen Haus. Ergänzt wurde das Geruchsspektrum noch durch intensive Küchengerüchte. Sowohl die Bauerntochter als auch der Heimleiter und Geschäftsführer kochten gerne zusammen mit den Probanden, oder sagen wir pädagogischer: mit den teilweise wahnsinnigen und unterversorgten Hausbewohnern. Der Hockerkocher, dessen Anschaffung ja noch vom Staatsanwalt gegen die Mehrheit der anderen Hausausschussmitglieder abgelehnt wurde, machte sich bezahlt. Herrliche Suppen wurden gekocht, riesige Pfannen mit Bratkartoffeln und Zwiebeln standen auf dem Hocker, wunderbare Mehlpfannkuchen wurden hergestellt und verschiedene Fleischgerichte aus Hack und Brät. Auch wurde Tagebuch geführt. Dieses nutzte die DDR-freundliche Sozialistin mit propagandahaften Ostzonensprüchen, während der Geschäftsführer, der ja sozialdemokratische Wurzeln hatte damals, versuchte mit revisionistischen antikommunistischen Weisheiten dagegen zu halten. Wer weiß, wo diese Tagebücher im Laufe der Zeit geblieben sind? Wie und wo auch immer. Auf jeden Fall ging es so nicht weiter. Letztlich kam es nach langen vereinsinternen Kämpfen zu dem Beschluss, die Vereinsgeschäftsstelle auszugliedern und den Revisionisten aus dem Hause zu verbannen. Sowjetrussische Methode. Der Abschied war nicht leicht. Immerhin waren es 7 Jahre. Nicht nur die DDR-Kollegin, die immer die UZ mit zur Arbeit brachte, wird der Verbannte später vermissen, sondern auch die Ungarische Honorarkraft, die gut und gerne in einem Film zusammen mit Marika Röck hätte auftreten können. Auch die leise Susanne wird ihm sehr fehlen, die immer fleißig ihren Pädagogischen Dienst versah, und die im Urlaub im Roten Meer nach den Spuren von Moses tauchte. Der Umzug in ein neues Gebäude in der Rückertstr.20 stand bevor, da half kein Heulen und Seufzen.

 

Fortsetzung in der Ausgabe Nr.7 am 16. oder 17.2.21

 

Der Puff im Keller 

Neues aus dem Justizwesen

Urteilsschelte. Ein ehemaliger Bremer Bürgerschaftsabgeordneter, der im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss mitarbeitete, ist mit dem Urteil im so genannten Sozialbetrugsverfahren in Bremerhaven nicht einverstanden und nennt das gesamte Verfahren öffentlich: Justizskandal. Den Hinweis auf die Gewaltenteilung in unserem Demokratischen Rechtsstaate konterte er mit dem Hinweis, dass Kritik an Urteilen unabhängiger Gerichte ja wohl noch erlaubt sei, egal ob er Parlamentarier oder Zivilist ist. Seine Gespielin unterstützte ihn in seiner Argumentation und nannte die geäußerte Kritik an der Kritik „blöde“. 

 

 

Sportliches & Unsportliches

Bremer Fußballer fuhren mit dem Vereinsbus nach Bielefeld, obwohl sie hätten wissen müssen, dass es dieses ominöse Bielefeld gar nicht gibt. Und Siehste: bei Ankunft keine Bielefelder zu sehen, nur eine weiße Schneewüste. 2 Personen standen vermummt auf den leeren Rängen der Alm – es waren Dr.Oetker, der mit dem Pudding, und Onkel Willi Haack, der mit dem abben Bein vom Krieg noch. Das war wohl nichts mit diesem Bielefeld, wenn es das überhaupt gibt. Typisch Ostwestfalen: kein Verlass drauf. 

 

 

Schnee von heute, Hundekacke von gestern

Herrlich zu beobachten, wie am Deich die kleinsten Schlittenfahrer mit ihren Eltern oder Opas und Omas die Schneepisten hinuntergleiten. Mit welcher Ausdauer sie juchzten und heulten und immer wieder den Deich hinaufkletterten, um zu einer neuen Fahrt zu starten – dieses Mal mit Oma. Einige konnten es gar nicht abwarten, bis Opa den Schlitten wieder hochgezogen hat. Sie kullerten sich einfach so die Schneemengen hinunter und brüllten: Komm doch Mama. Bei aller Schneefreude konnten die kleinen und großen Pistenflitzer natürlich nicht wissen, dass die Wiese unter dem Schnee die größte Hundegassigehfläche im gesamten Buntentorgebiet ist, wenn nicht sogar der gesamten Neustadt.    

 

 

Fahrradluftpumpennachrichten

Die Fahrradluftpumpenstation bei der Fahrradhochschule Bremen, hinten an der Langemarckstraße, ist zurzeit geschlossen.  Allen Radfahrerinnen und Radfahrern, die pumpen müssen, aber keine eigene Pumpe haben, wird empfohlen sich der Autoreifenaufpumpgeräte bei den Auto-Tankstellen zu bedienen. Nur Vorsicht: Bei zu viel Druck können die Schläuche innen platzen. Und dann? 

 

 

Gemanschtes und Gepanschtes. Küche 197

In der Küche 197 wurde im Laufe der Woche folgende delikate Speise zubereitet:
Knollensellerie-Kartoffel-Stampf mit Petersilie. Sahne-Spitzkohl-Gemüse an kleinen halbierten Zwiebelchen mit Kümmel und Muskatnuss. Dazu winzig kleine Frikadellchen, gemacht aus Rinderhack und wenig Paniermehl. Mindestens 5 von 7 möglichen Gummiadlern!  Rezept kann gegen eine Gebühr von 2,25 angefordert werden bei der Küchenleitung.

 

Sonstiges Unwichtiges

 

·      Ein Bonusguthabenschein 2020 in Höhe von 42,07 € wurde zugeschickt. Wird wohl versoffen werden.

·      Ein Lottogewinn Klasse 7 in Höhe von 22 € ist zu vermelden. Wird morgen beim Lotto Am Mittwoch aufn Kopp gehauen

·      Die Landeshauptkasse hat den Antrag auf Stundung oder Ratenzahlung der Einkommenssteuer 2019 abgelehnt. Ich sei kein Härtefall. Ganz was Neues.

·      Am 10.2. zur Blutkontrolle und zum Uringeschnüffel. Morgens um 8. Möchte mal wissen, wer diesen unmenschlichen Termin vereinbart hat. Fahre mit Cambio hin. Muss auf den Pissbecher im Cambio aufpassen, dass er nicht schwappt.

·      Höre jetzt viel Klassik-Radio. Warte immer darauf, dass Axel kommt. Kommt aber nicht. Hat wohl mit den Wiener-Walzer-Leuten viel zu tun.  

 

 

 

~~DAMALS GESTERN ANNODUNNEMALS~~

7. Februar 2013

Das war heute ein schöner Kurzurlaub in der Stadt. Einmal wieder für zwei Stunden der Tristesse der Vorstadtprovinz entflohen.

Ich sah, wie eine dünne Frau in der Straßenbahntür eingeklemmt war. Ich sah, wie ein kleiner Mann am Geldautomaten scheiterte. Auch sah ich, wie ein selbsternannter Volksredner mitten auf dem Marktplatz die Heilsbotschaften des Girolamo Savonarola, der später bekanntermaßen ja auf dem Scheiterhaufen in Florenz vom Leben in den Tod befördert wurde, verkündete. Ich sah eine türkische Marketenderin, die mir herrliche Blattsalate sowie Schnittlauch, Dill, Fenchel und Zitronen fein in einen Plastikbeutel einpackte. Weiterhin sah ich in einem Fischfeinkostgeschäft eine junge Frau, die vormals in der Neustadt tätig war, ein Isländisches Kabeljaufilet enthäuten, zwei Pazifikgarnelen entdarmen und einen Scheveninger Matjes einwickeln. Dann sah ich rührige Frauen in der Suppenküche am Eingang zur Zentralbibliothek Suppen und Brote an suppengierige Männer und Frauen austeilen. Bei der Gelegenheit sah ich auch den Schriftsteller Christoph Ransmayr beim Auslöffeln eines Pichelsteiner Eintopfes. Ich sah danach einen jungen Mann mit einer Norwegischen Pudelmütze auf dem Kopf und einem Grönländischen dicken Pullover auf dem Leib sowie einer Gitarre auf dem Rücken, der mir Bücher übergab und sich aus dem Kaffeeautomaten einen Dallmeyer-Kaffee für 40 Cent herausgeben ließ. Dann trennten sich die Wege. Ich sah den Mann mit der Pudelmütze und der Gitarre hinfortgehen zum gemeinsamen Gitarrenspiel mit Kroatischen Herren. Mich selbst sah ich zurückkehren in meine Provinz, so als sei ich nie weg gewesen. Alles wie vorher. Ich werde wohl morgen wieder..... Uli Pelz, http://www.ulrich-pelz.de  

Fotorahmen leer
Fotorahmen leer

Uli Pelz Herausgeber

9. Februar 2015  · 

 

Dr.(Vorname muss aus Anstandsgründen unterdrückt werden) K. heute einmal wieder im Fernsehen. Es ist mir persönlich immer wieder eine große Freude ihn zu sehen.

Heute Sprecher der "Freien" Wohlfahrt. Früher Vernichter der "Freien" Wohlfahrt und der Jugendhilfe. Der Executator mehrerer gewachsener Hilfeeinrichtungen in Bremen. Dabei, wie sich später herausstellt, im Geheim-Auftrage des Deutschen (Farbe muss hier aus Datenschutzgründen unterdrückt werden) Kreuzes unterwegs. Methode des Kreuzes: 1. Hohe sozialpolitische Posten in der Stadt besetzen. 2. Unliebsame, unterfinanzierte, zu teure, wirtschaftlich leidende Konkurrenz-Träger vernichten. 3.Das Deutsche (Farbe unbekannt) Kreuz übernimmt die Aufgaben und die Mitarbeiter der vernichteten "Sozial-Schwächlinge" und baut mit Zustimmung der neuen sozialpolitisch Verantwortlichen (Farbe muss auch hier aus Geheimhaltungsgründen unterdrückt werden) in allen Bereichen der so genannten "Wohlfahrtspflege" neue Monopol-Strukturen auf, 4. Dann den Posten des Sprechers der so genannten "Freien Wohlfahrtpflege" besetzen und so tun, als würde man schon seit Jahrhunderten, mindestens seit den Zeiten Henri Dunandts, auf der Seite der Verletzten, der Gestrauchelten und der Rotgekreuzigten stehen.

Nun gut, er soll ja, wie man im Radio gehört hat, seine Doktorarbeit nicht über das Sozialwesen, sondern über das Bauwesen geschrieben haben. Ja, gut gemacht. So baut sich unser Baumeister (es ist nicht Bob) sein kleines, ärmliches Sozialimperium auf. Und wenn sich dann auch noch herausstellt, dass er und seine gesamte Sozialmischpoke keine anderen Ideen zur Frage der Hilfen für die unbegleiteten auffälligen jungen Flüchtlinge haben, als sich von den Polizeiaufgaben und den Justizaufgaben abzugrenzen und jedwede Verantwortung und Kreativität auf andere Zuständigkeiten abzuschieben und offensichtlich hinnehmen, dass Lösungen auf den aktuellen und ehemaligen Areals des Strafvollzuges gesucht werden, dann kann man doch eigentlich nur noch nach einem stillen Örtchen suchen, wo Du Dich daten-, intim- und farbgeschützt Deinen gesundheitlichen Magen- und Darmproblemen hingeben kannst. Leider kein Bild von dem Doktor vorhanden, nur der Rahmen. Grüße Uli P. Pusdorfer VogelGazette http://www.ulrich-pelz.de

nächste Ausgabe:                                              Dienstag / Mittwoch 16./17.02.21

AUSGABE 5 

     2.2.21 

 

GEMANSCHTES

GEPANSCHTES UND

GEKÖPFTES

 

Die vergangene schmerzensreiche Woche

 

Der Kopf. Die ständigen Schmerzen, Vorne direkt über den Augen. Schwindel. Alles hinschmeißen, nichts mehr machen? Nur noch Pause? Nur noch den alten Rentner machen? Ja, Gedanken daran sind da. Dann doch wieder schnell Sehnsucht nach den Medien – nach dem morgendlichen bis abendlichen Radiohören, bremen2, nach der Tageszeitung aus dem Briefkasten, nach der ungelesenen Wochenzeitung, die am Rande des Tisches vor sich hinschlummert, nach dem „Revolverblatt“ mit der vielen Werbung drinnen, dann die stundenlange Fahrt im Internet, facebook, twitter und Kameraden, E-Mail-Dienst, online-Bestellwesen, Pflege der eigenen Web-Seite, Sport im Öffentlichen Fernsehen und auf den Privatkanälen – am besten alles gleichzeitig. Zwei Tage wirklich abgeschaltet, dann wieder leise auf allen Vieren vor den PC gekrabbelt. Draußen wunderbare Schneelandschaften, fröhliche Menschenmassen, Schlitten und Kinder hinter sich herziehend, kreischende Abfahrten, besorgte Mütter. Feuerwehr oben auf dem Deich – ein Hund ist im See auf dem dünnen Eis eingebrochen, alles im Panorama des Fensterausschnittes beobachtet. Ein schöner Schneespaziergang bis zum Ökoladen am Ende des Kirchweges und zurück bringt etwas frische Luft in die Stubenlungen. Ein türkischer junger Mann aus der Nachbarschaft in leichter Sportkleidung, Arme und Muskeln frei, räumt die Bürgersteige vom Schnee frei. Ähnlich der Pastor der Kirchengemeinde, der allerdings in voller Berufskleidung – Talar mit weißem Kragen. Tolle Hechte, die beiden Räumer. Der junge sportliche Räumer: „Alle Studios geschlossen, ich brauche Ausgleich!“ Die Kopfschmerzen jetzt täglich, nächtlich schlaflos. Es wird wohl, wenn die Ärzte wieder für andere Leiden ansprechbar sind, auf eine Kopfuntersuchung, CT oder MRC oder wie das heißt, hinauslaufen. Wie ich vermute, sind das alles Spätfolgen des Bahnsteig-8-Treppensturzes am 17.10.2019 im Bremer Hauptbahnhof, nach Rückkehr von der Verabschiedung eines ungläubigen Professors an der christlichen Hochschule in Hamburg – und des so genannten „Bügeleisensturzes“ im November 19, noch im Reihenhaus in Woltmershausen. Beim Bücken nach einer Wasserflasche volle Kanne mit dem Schädel rechts über dem rechten Auge auf die spitze Spitze des heimischen Bügeleisens geknallt. Das hätte echt ins Auge gehen können im Hinblick auf das Auge. 

 

 

Udo Peter Zeppeling in Aktion

Die beliebten 5-Zeiler, heute als 3-Zeiler

 

Im See. Udo Peter Zeppeling rettete einen Hund, der sich leichtsinniger-weise auf das dünne Eis des Sees begeben hatte. Mit einem kühnen Hechter tauchte er dem blöden Hund hinterher und zog ihn an Land.

 

Parkplatz. Zeppeling befreit den gesamten Platz vom Eise. Mit purer Muskelkraft schaufelt er die Eismassen in den offenen Hühnerwagen. Der Hühnerbaron empört, er sei doch nicht der Frischfischwagen.

 

An der Haltestelle. Udo Peter macht den Einweiser. Ausgestattet mit zwei Flugzeugeinweisungskellen stellt er sich auf die Schienen und dirigiert den einfahrenden S-Bahnen auf den Millimeter genau den Halt zu.

 

Auf dem Deich. Udo Peter Zeppeling führt für den heimischen ADFC eine Zählaktion durch. Es sollen alle vorbeifahrenden Lastenfahrräder und Kindertransporträder erfasst werden. Bei Strich 197 war die Luft raus.

 

 

In der nächsten Ausgabe dann wieder unter anderen folgende Themen:

 

Der 18.Geburtstag  

Neustadt.Phantastische Orte.Überall 

facebook- und twittersinnlosigkeiten 

Annodunnemals 

Neues aus dem Justizwesen 

Sportliches & Unsportliches 

Schnee von gestern 

Fahrradluftpumpennachrichten 

Gemanschtes und Gepanschtes. Küche 197 

Sonstiges Unwichtiges

 

Ausgabe Nr.6/21

am 9.2.21

 

 

 

nächste Ausgabe:                                              Dienstag 09.02.21

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news21

AUSGABE 4    

 26.1.21

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KNIPP MIT SAURER GURKE

AN SALZKARTOFFELN ODER AUF SCHWARZBROT

 

 

 

War was?

 Korrespondenz und Telefonat mit der Steuerbehörde wegen der geforderten Einkommenssteuernachzahlung 2019. Eine Ratenzahlung könne infrage kommen, müsse aber per E-Mail bei der Landeshauptkasse extra begründet werden. Also schrieb ich hin: Habe hohe anderweitige Ausgaben, sehe sowieso nicht ein, weshalb Rente noch einmal versteuert werden muss, habe außergewöhnliche Aufwendungen für Geschenke an Familienangehörige zu bewältigen, habe keinen Bock dauernd nur zu zahlen zahlen zahlen, außerdem kämen nach dem Frost im Boden noch ungeheure Kosten für die Flachlegung des familiären Grabsteins auf dem Friedhof Osterholz auf mich zu. Auch stellte ich dar, dass ich wegen der Pandemie zurzeit sowieso nicht raus dürfe, um die Einzahlung der Nachforderung in einer Summe in der Schalterhalle der Sparkasse vorzunehmen. Ich wolle lieber mehrmals gehen, wenn alles vorüber ist. Ich bin gespannt, wie der Bescheid der LHK ausfallen wird. Wahrscheinlich wird sich die oberste Spitze der Behörde mit dem Fall beschäftigen müssen, da es sich um die gewaltige Summe von ca. 200 € handelt. Und sonst? Zum Glück wieder eine Fülle von Sportereignissen, die im Fernsehen übertragen wurden: Rennen, Springen, Schießen, Fussball, Handball. Fussball dabei dieses Mal erfreulich – hingegen Handball absolut enttäuschend. Es hätten einfach mehr Kempas geworfen werden müssen und nicht so viele Pfostenknaller. Die Torleute auch nicht mehr das, was sie früher einmal waren: Torakrobaten, die mindestens die Hälfte der gegnerischen Knaller rausgeholt haben. Gestern, am Montag, dann noch dieses kümmerliche Unentschieden gegen Polen. Und dann die große Fresse dazu vom Teammanager: Wir holen bei den nächsten Olympischen Spielen die Goldmedaille! Deutscher Größenwahnsinn! Die Corona-Haft wird zunehmend zur persönlichen und familiären Belastung. Von Impfbenachrichtigungen bisher keine Spur, dafür aber Maskengutscheine vom Bundesgesundheitsminister. Wie lange noch?

 

 

Und hier wieder die beliebten

Udo-Peter-Zeppeling-5-Zeiler

 

Udo Peter Zeppeling

Auf dem Parkplatz

An der Haltestelle

Auf dem Deich 

Drüben am See

 

 

Udo Peter Zeppeling beteiligte sich hinten am Badestrand des Sees an dem jährlichen Eisbaden. Ca. 40 masochistische Männer und Frauen stürzen sich immer im Januar in die bitterkalten Fluten des Sees. Sie gehen schon bibbernd in Badehose+Bikini rein, um dann nach kurzer Zeit blaugefroren wieder raus zu kommen. Zeppeling kam mit erfrorenen Füßen wieder raus.

 

Udo Peter Zeppeling hatte Parkplatzdienst. Er übernahm für die Kontrollfirma ehrenamtlich den Kontrolldienst. Mit Block und Bleistift erfasste er die Ankunftszeiten der einfahrenden Parkwilligen. Mit Stopp-und Eieruhren erfasste er die Parkdauer der Fahrzeuge. Bei Zeitfehlern sprach er die FahrzeughalterInnen belehrend an, dass es so nicht ginge.

 

Udo Peter Zeppeling sprach auf dem Deich den zufällig vorbeireitenden Hauptmann auf seinem Schimmel an. Was der Gaul denn so zu fressen bekäme und wo der eigentlich seinen Stall habe. Hinten bei der Polizei, die Antwort des Hauptmanns. Zu fressen bekäme der Schimmel, was in der Polizeikantine so an Abfällen und Resten übrigbliebe. Auch Kohl & Pinkel.

 

Udo Peter Zeppeling macht neuerdings an der Haltestelle den Saubermann. Alles, was die Herrschaften neben der ständig überfüllten Müllbox der Straßenbahngesellschaft hinterlassen wird von ihm weggeräumt: Hühnerknochen, Pizzakartons, Hamburgerschachteln, Pommestütenreste, Flachmänner, Eiswaffelkleckse, Junkimüll. Sauberkeit macht ihn happy

 

 

 

 

Neustadt.Phantastische Orte.Überall

 

Neustadt.Phantastische Orte. Überall

Knipp mit Gurke bei Fiddi Martens und seiner Frau Meta, direkt da beim späteren Amt für Soziales / Süd 

 

 

Das damalige Leben im Bewährungshaus war nicht leicht zu ertragen. Ständig umgeben zu sein von jungen Männern in unterversorgten Lebenslagen mit gravierenden biographischen Brüchen bereits in jungen Jahren beanspruchte doch sehr. Hauseltern wurden meine Frau und ich genannt.  Die eine war die Hausmutter, der andere der Hausvater. Das Pädagogische Prinzip bestand in der irrtümlichen Annahme des damaligen Trägers, dem Verein für Bewährungshilfe für Jugendliche und Heranwachsende in Bremen e.V gegr. 1958, dass ein Wohnen zusammen mit einem Bewährungshelferehepaar oder einem Sozialpädagogenelternpaar und ihren Kindern unter einem Dach positiv erzieherisch wirken würde und in kurzer Zeit zur Verbesserung der Verhaltensweisen und zur Veränderung der defizitären Lebenssituation beitragen würde. Ein 24-Stunden-Job mit vielen schönen Gemeinschaftserlebnissen wie Gemeinsames Kochen und Essen, Tischtennis unten im Keller, Fussball 1 bis 2x die Woche auf den Wiesen des Werdersees beim Krähenberg, gemeinsame Ausflüge und gemeinsame Weihnachtsabende. In 24-Stunden-Job andererseits mit höchst unangenehmen belastenden Vorkommnissen. Ständig Polizei im Hause, ständig ahnungslose Jugendgerichtshelfer und Jugendgerichtshelferinnen, sowie hilflose Bewährungshelfer und Bewährungshelferinnen. Einer von den Jugendgerichtshelfern schlief wegen totaler Arbeitsüberlastung im Jugendamte und bei Gerichte ständig im Bewährungshaus auf der Tischkante im Gemeinschaftsraum ein. Er nutzte die Gelegenheit, da er wohl zu Hause auch nicht machen durfte, was er wollte. Nachts dann die Highlights der Sozialpädagogik in „familienanalogen“ Zusammenhängen: Horror pur. Gewalt, Drogen, Beleidigungen, Regelverletzungen, Irrationalitäten wie „aus dem 2.Stock aus dem Fenster runterspringen“ oder „dem Hausvater was an die Fresse anbieten“ oder „mit blutenden aufgeritzten Armen vor der Eingangstür stehen und jämmerlich heulen“ usw. Um all dem zwischendurch, wenn all die Strolche aus dem Hause waren, um weiterem kriminellen Handeln draußen nachzugehen, zu entfliehen, suchten wir kurzentschlossen und kurzwegig die Hilfestelle für genervte Sozialpädagogen in der Elbestraße auf: die Gastwirtschaft Fiddi Martens. Quasi um die Ecke. Dort hatten wir so etwas wie einen Stammplatz direkt am Fenster zur Neuenlander Straße hin, von wo aus wir den Eingangsbereich „unseres“ Bewährungshauses voll im Auge hatten. Das Wirtshauspaar wusste schon, was wir bestellen würden: So standen ruck zuck Halbe Liter Pils vor uns und Knipp auf Schwarzbrot oder mit Salzkartoffeln und Saurer Gurke. Manchmal auch Bratkartoffeln mit Spiegeleiern oder Labskaus. Schön auch immer Rinderbrust mit Meerrettichsoße an Roter Beete, ganz zu schweigen von Kohl und Pinkel in der Saison. Meta versorgte eifrig die Gäste im Schankraum mit Getränken, während Fiddi hinten in der Küche seine herrlichen Speisen zubereitete. Fiddi war ehemaliger Schiffskoch und wusste, was seine Kadetten gerne aßen. So auch in seiner Wirtschaft. Es roch immer herrlich nach Bratkartoffeln, gebratenen Eiern und Speck. Und nach Knipp. Wer weiß, was da alles drin ist. Von Januar bis März beherrschte der Geruch von verkochtem Grünkohl die ganze Gegend, bis hin zum Bewährungshaus. Später wurde da gegenüber das Sozialamt Süd und das JobCenter Süd hingestellt. Da waren Fiddi und Meta schon längst wieder auf See.

 

 

 

 

 

 

facebook- und twittersinnlosigkeiten der vergangenen Woche

 

 12.Januar 2016Heute früh aufgeschnappt, das jüngste Gerücht in der Beschäftigungsszene: "Bras e.V." und "Förderwerk" fusionieren.Ein Großkonzern der Arbeitsförderung entsteht. Wieviele  Arbeitstellen dabei hops gehen werden ist noch nicht bekannt. Auf jeden Fall ein weiterer Schritt, die "" zum Monopolisten in der Arbeits- und Beschäftigungsförderung in Bremen zu machen.

Hier haben wir ein gutes Beispiel dafür, wie es in Bremen so läuft: Aus einer abfänglich DDR-nahen kleinen Initiative Anfang der 80er Jahre über politisch-personelle Seilschaften, die sich dann besonders über die frühere "Arbeit Bremen" bis hinein in die Senatorische Arbeitsbehörde und die Bundesanstalt für Arbeit verknoteten, zum Monopolisten aufgeblasen. Eigentlich wenig sozialistisch, eher mehr kapitalistisch. Was wohl der alte Karl Marx dazu sagen würde, und Margot Honecker? Na, Hauptsache Barlo hält keine Reden dazu! Und Arnold auch nicht!

 

 

Habe jetzt 9 Neujahresempfänge hinter mir. Morgen noch bei den Guttemplern, dann ist Schluss mit Schampus und Prosecco und Gesülze

 

 

Mahlzeit. Sehr übersichtlich angerichtet, das 1-2-3-Essen. 1 Port. Kohl, 2 Kochwürste, 3 Kartoffeln. Pelz, LINIE VIER

 

HERZLICH WILLKOMMEN ZURÜCK IN BREMEN

Kuck mal an, so sieht man sich wieder

Zuletzt begegneten wir uns vor ca. 40 Jahren in der Goethestr. 12

Vielleicht läuft man sich ja einmal in den Niederungen der Wümme wieder über den Wech

Die LINIE 4 Richtung Borgfeld / Lilienthal hält direkt vor meiner Haustür. So klein ist die Welt

Ulli Pelz

 

 

 

 

 

 

Annodunnemals

Donnerstag 9.Januar 2014

Auszüge aus dem Tagebuch

Momente 14 / 15 

 

"Wenn nicht, dann begrabt mich bitte an der Biegung des Flusses, dahinten bei den wilden Kirschbäumen..."          

von Uli Pelz 29.12.13 - 09.01.2014

 

 

Wie gerne wir Norddeutschen doch Schnee und atemberaubend schnelle Skiläufer, Biathleten und Skispringer sehen. Eine gewisse Sehnsucht nach den Bergen und dem Winter stellt sich ein bis zu dem Zeitpunkt, zu dem die Frau, die den Frühstückstisch noch so liebevoll am Morgen gedeckt hatte, bekundet, dass sie nicht mitkäme zum Skispringen. Interessiere sie nicht!

 

Die Ostfriesischen Nachbarn zur rechten kommen nach mehrtägiger Weihnachtsabwesenheit wieder nach Hause in ihr Kiesbett. Sie tragen einen riesigen Dorsch vom Kofferraum des Saab ins Haus, sie waren wohl bei ihren Freunden in Stralsund.

 

Die Nachbarn zur linken verstecken sich in der Garage.

 

So zwischen 9 und 10 Uhr noch liegengeblieben, um meinem Lieblingsradiosender Nordwestradio mit den Fundsachen von Michael Augustin aus meinem kleinen Europaempfänger zu lauschen. Er, Michael Augustin, kramt aber wirklich aus dem Archiv von Radio Bremen Dichter und Sendungen heraus, die wohl heute der überwiegende Teil der Bevölkerung gar nicht mehr kennt: den revolutionären Kämpfer und Sänger Ernst Busch; den wunderbaren, von mir geliebten, Pygmäen und Frauenheld Elias Canetti mit seiner einzigartigen Stimme; den schwedischen Altlyriker Lars Gustafsson, der lieber mit Katzen als mit Hunden schläft; und den Bielefelder, viel zu früh verstorbenen Dichter Dr. Oetker, der ein wunderbares Gedicht über das Fussballschlenzen bei Arminia Bielefeld geschrieben und in Bremen vorgetragen hat.

 

Ansonsten in der Stadt echte Straßenbahnen gesehen und auch zusammen mit der Frau Kurzstrecke mit ihnen gefahren. BOB-Karte. Herrlich, wie die Bahn sich durch das Fussgängergewimmel durchgebimmelt hat. Das wäre doch auch etwas für den sonst so totenstillen Bürgerpark. Noch schönen Schweizer Käse für das morgige Sylvesterkäsefondue besorgt: alten Appenzeller, alten Emmentaler, alten Greyerzer – alter Fribourger Vacharin war leider nicht vorrätig. Die junge Käseservicekraft hinterm Tresen vertröstete mich mit dem kessen Spruch: „Hör‘ mal Alter, diesen Fribörger oder wie der heißt, den ham‘ wer nich‘. Nimm‘ doch Gouda!“Er, der Schweizer Freiburger, soll besonders geschmeidig in der Käsemasse wirken. Schade. So gibt es eben Tage, an denen man Kompromisse schließen muss! Es kommt morgen zur Feier des letzten Jahrestages Sylvester 13 ein Schüsslein Kirschwasser mit hinein! Ob mir das bekommt, zusätzlich zu den ganzen Cocktails, die mir in den letzten Wochen verabreicht wurden, wird sich über dem heißen Käsefondue herausstellen. Wenn nicht, dann begrabt mich bitte an der Biegung des Flusses, dahinten bei den wilden Kirschbäumen.

 

Habe mir heute in der Stadt auch ein „Zweitbuch“ zugelegt: Michael Krüger, Umstellung der Zeit, Gedichte, Suhrkamp. Sofort drinnen gestöbert und ein wunderbares Jahresrückblicksgedicht entdeckt, das zum heutigen Datum passt, und das alle anderen Jahresrückblicke im Fernsehen, im Radio und in den Zeitungen um Meilen schlägt:

 

„Überschrift:

WER WAR ES?

Text:

Im Honig vom vergangenen Jahr

steckt unversehrt

Eine Fliege.

Der perfekte Mord.

Kriminalromane

könnten so anfangen

oder so enden.“

 

Nachdenken über Michael Schumacher. Da fährt der Kerl mehr als 20 Jahre lang ohne größere Schäden in den schnellsten Autokisten über die Rennpisten, und dann geht er auf eine lockere Pulverschneepiste und bricht sich den Hals. Das Leben ist eben nicht vorhersehbar.

 

Sommerurlaub auf der Insel Langeoog gebucht. Das war ein kurzfristiger Entschluss, der schnell telefonisch und per E-Mai-Verkehr in die Tat umgesetzt wurde. Wir haben ein schönes Feriendomizil im Internet gefunden und sofort bestellt. Nähe Bahnhof, nicht weit zum Strand, gute komfortable Ausstattung. Sehnsucht nach Meer und Ruhe. Im Juni dann. Fußball-WM-Kucken zeitplanmäßig gesichert, sonst würde ja etwas fehlen.

 

Bei den Taxifahrten hin und zurück in die „Chemische Reinigung“ lerne ich auch diverse Taxifahrertypen kennen. War es gestern noch ein Mann aus Teheran, den ich darüber aufgeklärt habe, dass es hier bei uns in Norddeutschland schöne Nordseeinseln gibt, auf denen man wunderbar Urlaub machen kann, so war es heute ein Taxifahrer aus der Nachbarschaft hier in Woltmershausen, der mir in kurzer Zeit seine gesamte Lebensgeschichte erzählte und mir später sogar das „Du“ anbot, weil wir ja, wie er sagte, die gleiche Altersgruppe sind. Ja Ralph.

 

Dann wieder zwei Tage in der „Chemischen Reinigung“. Dort tauchen immer wieder neue Patienten auf, die darauf schließen lassen, dass der Krebs und seine Folgen immer noch ein absolutes Massenphänomen ist – quer durch Jung und Alt, Frauen und Männer. Schrecklich.

Der knappe Alkoholgenuss zu Sylvester machte sich nach Abstinenz seit Oktober natürlich körperlich sofort bemerkbar durch sofort einsetzende Müdigkeit, aber auch durch abwegige Lustgefühle auf wieder einmal ein herrliches Gläschen Südtiroler leichten Rotweins.

 

 

Neues aus dem Justizwesen

Ermittlungen

Das Bremer Justizwesen ermittelt gegen zwei Neustädter Hausschlachter. Sie sollen im Keller eines Mehrfamilienhauses zwei Schweine getötet haben, um sie anschließend zu Fleisch und Wurst zu verarbeiten. Beim Abbrennen der Schweineborsten mit einem Bunsenbrenner wurden sie erwischt. Hätten sie doch nur einen Flammenwerfer benutzt, dann wäre doch alles viel schneller gegangen, und sie wären nicht erwischt worden. Aus welchen Gründen jetzt wieder im Bereich Buntentor / Huckelriede Hausschlachtungen vorgenommen werden, bleibt bis heute unbekannt.

 

 

nächste Ausgabe:                                              Dienstag 02.02.21 / Mittwoch 03.02.21

Ausgabe 3

19.1.21

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Ski Heil.

Schnee, wohin du auch schaust

 

Die letzten Tage. Oder: War was?

 

Fantastisch, schneeweiße Landschaften überall zu sehen. Im Harz, im Thüringer Wald, im Trentino, in Skandinavien, in Südtirol, in den polnischen Bergen, oben auf den Höhen der Alpen – und auch selbst aus den Herrenhäuser Gärten im Hannoverschen wurden Schneebilder gezeigt. Ungeheure Massen von Schnee auf den Dächern der Alpinen Bauernhöfe und auf den Zweigen der Tannen und Fichten im Sauerland. Und fröhliche sportliche Menschen tummeln sich im Weißen. Sie springen von Hohen Schanzen in die Tiefe, sie verfolgen sich bewaffnet auf den Biathlonstrecken und schießen meistens ins Schwarze, einige müssen nachladen oder Strafrunden drehen. Sie umkurven auf Brettern Stangen und stürzen sich mit atemberaubender Geschwindigkeit alpine Abhänge hinunter. Manchmal muss der Hubschrauber mit dem Bergdoktor einfliegen und Gestürzte und Gestrauchelte abholen. Auch fahren sie auf Schlitten oder Bobs durch enge Eisröhren, sie freuen sich über hundertstel Sekunden Vorsprung. Riesige Autoschlangen auf hochverschneiten Zugangsstraßen in die Berge sind zu sehen und Polizisten, die der Bergsehnsucht ein jähes Ende bereiten. Heulende Kinder auf den Rücksitzen, sie wollten doch so gerne zusammen mit Papi auf dem Schlitten den Harzer Wurmberg runterrodeln. Die meisten Schneemenschen tragen Masken und Mützen, andere weder noch. Weiße heile Winterwelt überall – nur nicht hier an Deich, Haltestelle und Parkplatz. Manchmal wird im Radio Schneeregen angekündigt. Angekündigt – runter kommt nichts außer Wasser und Nebel. Also, was tun? Es bleibt ja nichts anderes übrig als sich vor die Mediengeräte zu platzieren, um dem fröhlichen Treiben südlich vom Bremer Buntentor zuzuschauen. Bremer Fussball wurde neben Schnee auch noch gezeigt. Antifussball. Man mag nicht mehr hinschauen. Vielleicht wäre ein schneebedeckter Rasen im Weser-Stadion hilfreich.  

 

 

 

 

Udo Peter Zeppeling

Auf dem Parkplatz

An der Haltestelle

Auf dem Deich 

Drüben am See

 

Udo Peter Zeppeling, der hier eine Wohnung hat, versuchte auf dem Parkplatz das Cambio-Fahrzeug rückwärts in die Cambio-Park-Lücke zu bugsieren. Als es ihm wiederholt nicht gelang, stieg er schweißnass aus und bat eine junge Frau, die aussah wie eine Mittelschullehrerin, es für ihn zu machen. U.P.Zeppeling staunte nur, wie flott die Frau einparkte.

 

Udo Peter Zeppeling wollte in die Stadt. Nach Monaten zum 1.Male wieder mit der Straßenbahn 4. Er suchte nach der BOB-Karte, die sich wie immer in der untersten Schublade befand. An der Haltestelle stand er dann mit Maske herum und fummelte in den Taschen seiner Jacke nach der BOB-Karte. Er hatte sie drinnen auf dem Tisch liegen lassen.

 

Udo Peter Zeppeling geht gerne am späten Abend noch einmal ohne Hund auf dem Deich zwischen Brücke und Roter Bude entlang. Im Sommer nur im weißen Feinrippträgerhemd und Turnhose, im Winter im warmen schwarzen Mantel und breitkrempigem Hut. Vor einigen Tagen wurde er von einem Lastenfahrradfahrer ohne Licht von hinten erwischt.

 

Udo Peter Zeppeling sitzt gerne auf Bänken an den Seen und guckt. So guckte er schon am Bodensee, am Baggersee und auch am Vahrer See. Nun saß er letztens verträumt in der Dämmerung drüben am Werdersee und lauschte dem Gesang der Kormorane. Dann fuhr plötzlich Uwe von Bremen mit dem Rad vorbei und rief lauthals: Udo Peter, träum‘ nicht!

 

 

 

Annodunnemals

8.November 2013

Wiederannäherung an die Stadt

oder: Bratwurst an Rotbarschfilet an Früchte-Curry-Soße

M-Fotos von Uli Pelz vom 08.11.2013

 

Von Franziuseck langsam über die Wilhelm-Kaisen-Brücke. Sonniger November. Die Weser leuchtet. Bei den Schlachte-Arkaden dem früheren Chef von Beck's Bier über den Weg gelaufen. Ich höre ihn murmeln: "Wie kann das nur angehen, wie kann das nur angehen?" Dabei deutet er auf die neue Außenwerbung der Brauerei auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses. Die Schifferflaggen flattern im Wind. Dann bei Heinrich Heine vorbei. Er sitzt einfach so da und glänzt. Nur: weshalb sitzt der hier in Bremen - haben sie ihn in Hamburg oder in Düsseldorf rausgeschmissen? Einige ruhige Minuten im Bremer Dom, lange Zeit nicht drin gewesen. Schöne Bach-Orgelmusik zum Mittag. Auf dem Domshofmarkt dann 5 Kilo Quitten gekauft. Meine Frau kocht morgen Marmelade daraus. Dann Hunger. Schwere Entscheidung: 'ne Brat-Salat bei Kiefert oder anständig Fischessen unten im Perfetto bei Karstadt. Wir lassen uns bei Kiefert zwei Bratwürste einpacken, gehen dann runter zum Fisch bei Karstadt und bestellen Rotbarsch an Früchte-Curry-Soße. Heimlich legen wir die Bratwürste dazu. Mahlzeit zusammen! 

Uli Pelz

 

 

Neustadt.Phantastische Orte. Überall

Der Chef des Fischgeschäftes in der Pappelstraße, der den Kunden nichtendenwollende Fischvorträge hielt 

 

Freitags. Mittags. In den 80er – 90er Jahren und auch noch Anfang des Neuen Jahrhunderts: Pappelstraße in der Neustadt. Das traditionelle Fischgeschäft gegenüber dem Delmemarkt und der Orthopädischen Praxis des Arztes, der bei jedem körperlichen Leiden, besonders Rücken, zur schmerzstillenden Spritze griff. Freitags also, Pappelstraße, Fischgeschäft – eine lange Kundenschlange bis hin zur Bachstraße, wo später ein Calvinistischer Paster Wohnung nehmen wird. und wo noch später ein Irrer seinen Glastisch aus dem Fenster schmeißen wird. Im Fischladen selbst Enge wie in einer Bratheringdose. Überwiegend Warten auf den frisch zubereiteten Bratfisch mit Kartoffelsalat zum Mitnehmen, 6.50. Andere Kund:Innen nehmen keinen gebratenen Bratfisch, sondern verlangen frisch nach Matjes, Scholle, Krabben oder Skrei. Das Verlangen nach Skrei allerdings war dann verbunden mit ausufernden Fischlektionen. Besonders dann, wenn der Chef persönlich bediente. Er referierte lauthals, damit auch alle Anwesenden die Lektion mitbekommen, über den Wanderweg des jungen Kabeljaus vom Sibirischen Meer bis hin zu den Norwegischen Lofoten. Ausführlich, es fehlten nur noch Video-Aufnahmen oder Dia-Projektionen, erklärte er der verehrten Kundschaft, wie die Norwegische Fischerei den jungen russischen Fischen auflauert, um sie dann als so genannter „Skrei“ in die gesamte Fischwelt zu exportieren. Viele von den Fischen, so der Chef, würden allerdings nicht frisch exportiert, sondern zum Lufttrocknen aufgehängt auf speziell angefertigten Holzböcken. So käme auch, so der Chef, zum Beispiel der Italiener in den Genuss Russisch/Norwegischen Kabeljaus. Wie er, der Norweger, denn zubereitet würde. Die Frage war die Chance für den Chef, weitere fachkundige Ausführungen von sich zu geben. Nur in Butterschmalz, auf der Haut kross zuerst, dann wenden und nur noch ziehen lassen – das helle Filetfleisch müsse zart und glasig bleiben. Zum Schluß noch echte Butter ran und seine hausgemachte Remoulade. Als Beilage, so der Fischmann, am besten Pellzkartoffeln. Ob noch weitere Fischinformationen gewünscht seien, so der Fishermann, z.B. über den Steinbeißer, über den Hering, über den Hai oder über den Kugelfisch, oder vielleicht sogar über den Zackenbarsch. Und zack, fluchtartig waren sie dann alle weg und machten Platz für die Nachrückenden aus der Warteschlange, die bis zur Ecke Bachstraße reichte. Da bei der Adresse Pappelstr.100 – aber das ist ein anderes Kapitel. 

Neues aus dem Justizwesen
Ein Jugendrichter lud vor kurzem einen inhaftierten Straftatverdächtigen zur Haftprüfung ein. Der Geschäftsführer eines Jugendhilfevereins saß zufällig auf einer Wartebank im Flur vor dem Richterzimmer und konnte beobachten, wie der Verdächtige von zwei Justizbeamten vorgeführt wurde. Dann waren laute Geräusche aus dem Richterzimmer zu hören, ein Rumpeln und ein Klirren. Wie später berichtet wurde von den Justizbeamten, soll der Richter dem Verdächtigen, weil dieser sich weigerte zu gestehen, sämtliche Blumentöpfe des Richterzimmers, die er ergreifen konnte, an den volltätowierten Schädel geworfen haben. Der Verdächtige soll nach der Aktion gesagt haben: Geile Würfe Herr Richter, aber Dickkopf

bleibt Dickkopf. Später im Verfahren wurde der Verdächtige dann freigesprochen. Aus Mangel an Beweisen und aus Mangel an Blumentöpfen im Gerichtssaal. 

Kommen wir zum Sport

Außer den Skiwettbewerben in den verschneiten Bergen und Tälern kaum sportliche Ereignisse. Selbst Schach und Hallen-Radball konnten nicht stattfinden, schon gar nicht Boxen. Versuche von Volksläufen für den Frieden im Bürgerpark wurden vom Bürgerparkdirektor strikt unterbunden. Eine Volksläuferin monierte: "Wir sind doch keine Kohl- und Pinkelfahrt!" Der Direktor: " Was weiß ich denn, was ihr auf der Strecke so reinpfeift?" Ein Radfahrer in Radfahrerrennhose rief im Vorüberfahren mit Höchstgeschwindigkeit : " Scheiß Polizeistaat, Sozialismus!" Ein Renntier kuckte nur  

news21

Ausgabe 2

von Dienstag 12.Januar 2021

Parole: DURCHHALTEN

Die vergangenen Tage 

 

Die vergangenen Tage waren geprägt durch die weiteren Verschärfungen der Corona-Schutzmaßnahmen und durch die Amerikanischen Ereignisse. Ängstlich verfolgen wir die verfluchten Zahlen der Statistiker und den Wahnsinn derer, die glauben, keine Mitverantwortung bei der Bewältigung der Pest zu haben. Ängstlich verfolgen wir den politischen Wahnsinn in den Vereinigten Staaten von Amerika und übersehen dabei, dass in vielen anderen Staaten der Welt ähnliche chaotische und bedrohliche politische Verhältnisse an der Tagesordnung sind. Denken wir nur an den politischen Wahnsinn in Weißrussland, in Hongkong, im Jemen und in vielen anderen Ländern. Was bleibt uns? Verbarrikadieren in den eigenen Vier Wänden und das Geschehen in den Medien verfolgen. Morgendliches Radioeinschalten Morgendliche Zeitungslektüre, Mittägliche Versorgungstouren mit den Carsharing-Fahrzeugen, Nachmittägliche Mittagserholungsschläfchen, die Abendlichen Koch- und Fernsehrituale. Pünktlich 19 Uhr heute, pünktlich 19.30 buten & binnen, dann 20 Uhr die Tagesschau. Die Isolation wird im Hinblick auf das familiäre Zusammenleben immer konflikthafter. Es wird Zeit für einen fröhlichen Frühling und für einen sonnigen Sommer – draußen. Ja, da müssen wir durch. Nach Möglichkeit mit heiler Haut.

 

 

 

Annodunnemals 1.Juli 1979 in 3 Akten

Der 1.Juli.

Ein wunderbares Datum. 

1.Akt. 

 

Vor 41 Jahren, am 1.Juli 1979, gerieten meine Frau und ich in die Fänge der Justiz. In einem Bremer Gebäude, direkt gegenüber vom Schwimmbad, und ebenso direkt gegenüber vom "Haus des Reichs", unterschrieben wir Arbeitsverträge als "Hausvater" und "Hausmutter". Uns gegenüber saß der ehemalige Leiter des Bremer Gefängnisses. Das Mitglied einer ehrenwerten Bremer Kaufmanns- und Politikerfamilie, es finden sich hier ehemalige Bürgermeister, Diplomaten, Nationalsozialisten, Botschafter, Staatssekretäre und ähnliche wieder,  saß uns streng amtlich gegenüber und fragte nach unseren Kaffeewünschen. Wir saßen in unserer 68er-Kleidung ziemlich langhaarig und aufgeregt am hinteren Ende des bismarckischen Schreibtisches und bestätigten, dass wir gerne ein Tässchen Kaffee trinken würden - bitte mit etwas Sahne, aber ohne Zucker. Der Ehrenwerte beorderte sofort eine adrette Sekretärin mit dem Vollzug des Kaffeekochens und ließ Kaffeegeschirr auftafeln. Sodann begab sich der ehrenwerte hohe Beamte an seinen antiken Aktenschrank, der aussah wie der Schlafzimmerkleiderschrank der Oma meiner Frau aus dem Grafschaftlichen Kreis Hoya, und der wohl mindestens vom 18.Jahrhundert an von ehrenwerten Familienmitgliedern zu anderen ehrenwerten Familienmitgliedern weitervererbt worden war, um eine güldene Mappe herauszuholen, in der sich die vorgefertigten Arbeitsverträge für meine Frau und mich befanden. Bei der ehrenwerten Zeremonie des Mappeholens machte der bereits vor der Pensionierung stehende ältere Ehrenwerte meiner attraktiven jungen Frau schöne verdrehte Augen wie ein Gockel. Vor den Unterschriften und dem Hereinbringen des Kaffees, wurden wir noch einmal über Details der Arbeitsverträge belehrt und informiert. Im Wesentlich hörten wir uns das Lob des "Hauselternprinzips in der Erziehung und Begleitung der herumstrolchenden Jugend" an, das seit 1964 im sogenannten "Bewährungshaus" des im Jahre 1958 gegründeten "Vereins für Bewährungshilfe für Jugendliche und Heranwachsende in Bremen e.V", und dessen Vorsitzender der Ehrenwerte war,  zur Anwendung kam. Darüber hinaus hörten wir uns das Lob der Bremer Justiz an, und das Lob der Bremer Jugendbewährungshilfe, die dieses Erziehungsprinz seit 64 erfolgreich praktiziert habe. Wir, meine Frau und ich, wurden ausgewählt, obwohl wir keine Bewährungshelfer waren, sondern nur einfache Sozialpädagogen, da sich kein Bewährungshelferehepaar mehr fand, das diese doch so schwere undankbare  Arbeit machen wolle, da es immer wieder zu schweren Rückfällen käme, die auf Dauer nicht zumutbar seien, besonders nicht den Kindern der Hauseltern gegenüber. Dass wir ebenfalls Kinder mit in das Arbeitsverhältnis einbringen würden, spielte für den Ehrenwerten keine Rolle. Ebenso wenig wie meine bekannte revolutionäre maoistische Vergangenheit und andere Jugendsünden. Entscheidend, so der Ehrenwerte, für meine Auswahl, sei wohl die Tatsache gewesen, dass ich die 1.Verwaltungsprüfung vorweisen konnte, da in dem Arbeitsverhältnis außer der Bewachung und Erziehung der herumstrolchenden Jugend  viel buchhalterisch einzutragen uns zu verwalten sei. Es gingen immerhin riesige Summen an Bußgeldern bei dem Verein ein, die ordnungsgemäß nachzuweisen und zu verteilen seien. Mit seinem ehrenwerten Tintenfüller unterschrieben wir die Verträge und machten uns, noch bevor der Kaffee mit etwas Sahne aber ohne Zucker kam, auf den Weg durch die Wallanlagen in die Stadt, wo wir uns erst einmal ein Gläschen Rotkäppchen-Sekt  gönnten. Die Vertragsunterzeichnung hat übrigens 24 Jahre und 11 Monate Bestand gehabt - dann war Schicht im Schacht wegen zurückgehender Bußgeldeinnahmen.

 

 

Der 1.Juli.

Ein wunderbares Datum.

2.Akt.  

 

Vor 41 Jahren, am 1.Juli 1979, betrat ich meinen neuen Arbeitsplatz. Ich stand vor der Eingangstür des Hauses an der Ecke Neuenlander Straße / Duckwitzstraße und klingelte. Ein Dackel kam an die Tür und kläffte, eine Hausmutter in weißer Schürze folgte dem Dackel und öffnete, der Hausvater, der einen neuen Job als Bewährungshelfer in Buxtehude vor sich hatte, eilte herbei und stöhnte, was er alles zu tun habe. Er käme gerade aus dem Keller, wo er sich kaputtgelacht habe. Worüber, wurde nicht deutlich. Ein Wohnungswechsel von Hauseltern zu Hauseltern war erst für einen späteren Zeitpunkt vorgesehen, da das neue Reihenhaus in Buxtehude noch nicht bezugsfertig sei.  Und so wurde ich an meinen neuen Arbeitsplatz geführt: an einen spärlichen aus Bußgeldern finanzierten 60er-Mahagonischreibtisch, auf dem ein aufgeschlagenes riesiges  (40 x 100 ) Buchhaltungsjournal lag. Der Dackel winselte zwischen den Beinen herum. Mein Einwand, dass ich eine gewisse Hundeangst habe, wurde lapidar wie immer mit "der macht doch nichts" beantwortet. Der Dackel bellte und sabberte. Die Hausmutter in der weißen Schürze war bemüht etwas Erfrischendes anzubieten, sie brachte eine Flasche Stilles Wasser und ein Glas. Wohl für mich! Nein, Kaffee trinken wir nicht. Nur, wenn Hausausschusssitzung ist, dann trinken wir ein Tässchen mit und essen auch ein Stückchen Butterkuchen - so die Hausmutter. Ob denn auch jugendliche Hausbewohner im Hause seien, fragte ich. Nein, die seien alle entweder zur Arbeit im Hafen oder beim Amt wegen Sozialhilfe. Zwei seien gestern Nacht abgeholt worden von der Polizei, sie haben wohl wieder "Scheiße gebaut", so der zukünftige Bewährungshelfer von Buxtehude. Ob ich denn mich mal im Hause umkucken könne? Nein, heute lieber nicht - da müsse erst alles sauber gemacht werden, die Putzfrau käme erst morgen. Nun gut.  Der Hausvater, er nannte sich auch Geschäftsführer, wies mich ein in die Geheimnisse des gerichtlichen Bußgeldwesens und in die Geheimnisse der Verbuchung. Wichtig auch zu wissen, welche Sparten der Justiz aus den Bußgeldern bedient werden konnten. Die Entscheidungen, so der Hausvater und Geschäftsführer , über die Vergabe habe nicht der Hausvater und Geschäftsführer zu treffen, sondern einzig und allein der Vorstand und die Mitgliederversammlung. Was denn der Hausvater und Geschäftsführer so zu tun habe sonst? Post abwarten, Kontoauszüge von der Kasse abholen, eintragen, mitteilen. Und sonst? Keller! Und wie es so mit dem Erziehungsauftrag sei ? Je nachdem - der eine so, der andere so! Die Einen flutschen, die Anderen wandern wieder ab. Aha!   

Der 1.Juli.

Ein wunderbares Datum. 3.Akt. 

 

Vor 41 Jahren, am 1.Juli 1979, meine erste Hausausschusssitzungsteilnahme. Die mit der weißen Schürze ausgestattete Hausmutter hat alles kaffeetafelmäßig vorbereitet - heute Apfelbutterkuchen. Der Hund winselt danach. Der Jugendrichter kommt wie immer eine halbe Stunde früher - aus ernährungsbedingten Gründen. Er geht an den Tagen der Hausausschusssitzungen und Vorstandssitzungen  aus Sparsamkeitsgründen nicht wie gewohnt in die Gerichtskantine, sondern hungert bis zum Beginn der HA-Sitzung am Nachmittag, um dann rechtzeitig vor Beginn der Sitzungen die Hälfte der von der Hausmutter feierlich angerichteten Kuchenplatte schon einmal zu verzehren. Der Jungstaatsanwalt frotzelte dann bei seinem Eintreffen immer zum Jugendrichter: Na, Herr Vorsitzender, satt geworden? Später dann, beim Eintreffen des stahlharten Altjugendrichters gab es dann nichts mehr zu frotzeln, er forderte den sofortigen Einblick in die Bücher, um keine Zeit zu verschwenden. Schließlich wolle er noch in seinen Schrebergarten. Die mächtige Jugendgerichtshelferin hingegen plädierte für Gelassenheit, denn schließlich sei man ja auf der Flucht vor den Staatsorganen. Der Bewährungshelfer stellte die Frage nach der Protokollführung, um sich daraufhin selbst vorzuschlagen, da er sich damit wie immer  zurückziehen konnte in seinen Steno-Block, weil er nur ungerne debattierte oder gar diskutierte. Ein weiterer älterer Staatsanwalt, oder war er gar Oberstaatsanwalt, der später spöttisch nur noch "Hockerkocher" genannt wurde, wegen seiner Bedenken gegen einen solchen. Fehlte noch der Leiter des Jugendstafvollzuges. Der kam meistens eine Stunde später, wenn nicht gar nicht. Er habe noch Gespräche mit renitenten Insassen, die den Sinn des 

Jugendstrafvollzuges infrage stellten, führen müssen. Der Hausvater legte die Belegungsstatistik des Hauses vor und berichtete namentlich über die Verhaltensweisen der "Hausbewohner". Er nahm Ratschläge der Juristen an, wie in schwierigen Fällen zu reagieren sei. Notfalls sofortiger Anruf, damit schnell richterlich oder staatsanwaltlich gehandelt werden könne. Danach dann die detaillierte Buchprüfung und Belegprüfung  in Soll und Haben. Selbst das Viertelpfund Zwiebelmett für den Frühstückstisch der Hauseltern war vor den Prüfungen nicht sicher. Daraus ergab sich eine heftige Debatte um die besten Fleischer in Bremen und um die Preisdifferenzen im Zwiebelmettsektor. Die Hausmutter schenkte Kaffee nach und fragte, ob noch mehr Apfelbutterkuchen aufgeschnitten werden müsse. Und ob noch Stilles Wasser gewünscht werde.

Parkplatz Haltestelle  Deich  See

 

Rings um den See herum werden die ersten Vorbereitungen für die bevorstehende Frost- und Eislaufsaison getroffen. Holzbuden werden aufgebaut mit Ausgabeluken und Abstandsvorrichtungen. Es wird wohl wieder fuseliger Glühwein fließen und verbrannte Grillwurst wird die Luft des schönen Freizeitgebietes verpesten,

 

Auf dem Deich direkt in Blickhöhe zelebriert die Polizei mit dreißig Polizeischülern gruppendisziplinarische Übungen. In Reih und Glied aufstellen, korrektes Grüßen der Gruppenführer, zackiges Marschieren im Gleichschritt ohne Gesang, Deeskalationstraining mit Knüppel und Schutzschild – zum Schluss Corpsgeistübungen.

 

An der Haltestelle kein Schwein  Keine Schwarzfahrer, keine unauffälligen Kontrolleursgruppen, keine Reinigungsbrigade, nichts. Die leeren Bahnen rauschen durch, sie bimmeln lediglich einige Querläufer und Querläuferinnen weg. Eine davon trug ein Pappschild vor sich her mit Aufschrift: „Die BSAG tut allen weh“

 

Der Parkplatz wird zum Treffpunkt von frustrierten Gewohnheits-kohlundpinkelfahrerInnen. In Dreiergruppen mit Maske versorgen sie sich im Markt mit den nötigen Getränken, laden ihre Bollerwagen damit voll, um dann im Kreisverkehr mit den anderen Dreiergruppen den Parkplatz trinkend und grölend zu umwandern

 

 

Die Verlegung der Geschäftsstelle in ein Haus in der Rückertstraße, in dem sich im Keller ein Puff befand

Neustadt.Phantastische Orte.Überall. 

Es wird im Laufe des Jahres 21 erzählt werden über:

  • einen GSG 9-Einsatz zu RAF-Zeiten im Hause der Hausmutter in der Neuenlander Straße / Ecke Essener Straße 
  • Knipp mit Gurke bei Fiddi Martens und seiner Frau Meta, direkt da beim späteren Amt für Soziales / Süd 
  • die Hausmutter mit der weißen Schürze beim Einschenken des Kaffees für den Herrn Jugendrichter 
  • Soffi, die dem DDR-Sozialismus nahe stand und Roth-Händle-Zigaretten rauchte 
  • die Gaststätte "Blondi" und ihren Wirt Walter, der eigentlich Libero beim ATS Buntentor war
  • den Chef  des Fischgeschäftes in der Pappelstraße, der den Kunden nichtendenwollende Fischvorträge hielt 
  • das Büromaterialgeschäft und die Druckerei  an der Ecke zur Hohentorheerstraße  und die nette Frau von Puck
  • den Einfall des "GEIZIGEN PFAUES" mit seinem Gefolge aus dem "Viertel" in die Neustadt
  • den Kolonialwarenhändler Schulz und seinen Sohn Schulz jun. in ihren blütenweißen Kaufmannskitteln
  • den älteren Nachbarn, der im Vorübergehen verächtlich seine Zigarrenreste in den Vorgarten rotzte 
  • den Kindergarten Delmestraße und die Grundschule Oderstraße und ihre Erzieherinnen
  •  eine erfolglose Trainertätigkeit des Hausvaters im F-Jugend-Bereich  des Polizei-Sport-Vereins Bremen
  •  Rohe Zwiebelberge und mindestens 3 kostenlose Ouzo beim "Griechen" an der Ecke Pappel/Langemarck
  •  die Ungarische Frau, die wie Marika Röck die Szene im Jugendheim beherrschte und auf dem Hockerkocher tanzte
  • den Kollegen mit der Vollkornkiste und der manuellen Kornmühle, der später Professor in Hamburg wurde
  • die Reisen des Hausvaters in die fernen Gefilde der beruflichen Fortbildung und der Referententätigkeiten    
  • Dauerduscher, Brandstifter, Gewalttäter, Rechtsanwaltssöhne, Vergewaltiger, einfache Dussels und Tischler
  • Endlose Vorstandssitzungen, sinnlose Hausausschusssitzungen, Hockerkocher und die Nöte der Feinblechner
  • die Verlegung der Geschäftsstelle in ein Haus in der Rückertstraße, in dem sich im Keller ein Puff befand
  • Erwin, den Betrüger, der einen dicken Mercedes in einer Hinterhof-Garage im Buntentorsteinweg stehen hatte 
  • Daria, der aus Polen stammenden Buchhalterin, die auf die Schliche des Erwin kam und Bigos kochte für alle
  • die Friedrich-Ebert-Straße + die Schnellen Jungs + die Maulwürfe und die Wohnungen für die Drogenabhängigen
  • den Spielplatz Ecke Buntentorsteinweg / Osterstraße und den dortigen Lagerraum, der auch als Partyraum diente
  • medizinische Institutionen im Bereich des Buntentorsteinweges. Hals, Nase, Darm, Herz, Nerven, Muskelfasern
  • zwei Damen vom Schnürschuh mit Ottersberger Ausbildung, die mit den Gestrauchelten Theater spielten
  • den Chinesen in der Kornstraße. Schnell zubereitet, schnell abgeholt, schnell ins Büro, schnell reingewürgt
  • die Haushaltshilfe Maggi aus der Gellertstraße,  die ihr Fahrrad nie losließ, und die den verrückten Olli adoptierte
  • eine Landschaftsmalerin aus Ostwestfalen, die mit einem Fahrrad am offenen Fenster in der Rückertstr. vorfuhr 
  • die Einführung der elektronischen Verwaltung und die damit verbundenen Probleme im alltäglichen Ablauf
  • das Wesen der Sozialarbeit in der Neustadt, eine synergetische Klausurtagung und das bittere Ende im "Falstaff"
  • die Dreharbeiten zu einem Fernsehfilm im Nachbargarten mit bekannten Schauspielerinnen und Schauspielern
  • den Kauf eines Gebäudes im Randgebiet der Neustadt, Grolland, mit Mitteln der Deutschen Fernsehlotterie
  • den Umzug eines Jugendhilfevereins in die ehemaligen Geschäftsräume des Autoversicherers HUK, Westerstraße
  •  den weltweit 1. Versuch einer räumlichen Synergie von Leitung + Sozialpäd.Praxis. Das Neustädter Modell 
  • die Skandalweihnachtsfeier im Hause Westerstr.93, 5.Stock. Geschäftsführer legt gesamte Baufirma unten lahm
  • das frühere Fischrestaurant im Hotel Westfalia, in dem sich der 1.Vorsitzende gerne mittags freihalten ließ
  • die regelmäßigen Visitationen des Vorstandes mit den unschönen Quartalsbilanzen im Hause Pappelstr.100... 
  • ...und über  die grauen Anzugsuniformen der Sparkassenlakaien mit ihren roten Schlipsen mit Sparkassensymbol
  • den Besuch von Wirtschaftsprüfern und Sparkassenlakaien in der Westerstraße zum Butterkuchenfressen 
  • den Versuch eine Neustädter VereinsAkademie im 5.Stock zu gründen. Mit Hilfe eines Bremer Uni-Proffs     
  • die moderne Buchhaltung eines innovativen Jugendhilfevereins und die Überforderungen der Buchhalterin damit 
  • die kontemplativen Betrachtungen der jungen Mauersegler bei ihren Flügen über das Beck's-Brauerei-Gelände
  • die "SCHNELLEN BUBEN", die in Wirklichkeit ziemlich lahmarschig waren
  • Hannes, den Ewigen
  • Kalle, der plötzlich starb und auf dem Huckelrieder Friedhof beigesetzt wurde
  • das Photostudio am Buntentorsteinweg
  • den Delmemarkt mit seinen ganz besonderen Marktmenschen
  • Judith in der Rüdesheimer Straße
  • das Eiscafe TIZIANO in der Pappelstraße
  • einen Selbstmord in der Rheinstraße
  • Robert und Marlene aus der Donaustraße
  • GluckGluck und andere Heiße Scheiße am Buntentorsteinweg
  • die Bachstraße, in der der ABM-Martin wohnte und geförderte Arbeitsplätze über den Gartenzaun vergab
  •  das Haus in der Friedrich-Ebert-Straße und über die Kaukasische Flügelnuss bei der Stadtbibliothek
  • den Flug der jungen Mauersegler über das Gebiet der Beck's Brauerei 
  •  die Ereignisse im 5.Stock des Gebäudes Westerstr.93 nach dem Auszug der HUK-Kfz-Versicherung  
  • Feste und Feiern und den Ausschluss der gesamten Baufirma aus ihrem Stammhaus
  • die Gründungsversuche einer Fortbildungs-Akademie für Sozial Tätige 
  • die Versuche, einen Universitätsprofessor mit sinnvoller Arbeit zu beglücken

  und vieles andere mehr...

Kuriositäten aus den Sozialen und anderen Medien

Bilder und Beiträge von gottesdienstlichen und kirchlichen Veranstaltungen nehmen im Spektrum der postings einen immer breiteren Raum ein. Dabei gibt es sogar Missionare und Prediger, die meinen, mehrmals pro Tag ihre Heils-Botschaften verkünden zu müssen. Nun gut, für die Gläubigen, die aus den bekannten Gründen zurzeit die Kirchenschiffe nicht persönlich betreten dürfen, vielleicht ein Trost, den Paster bei Youtube im Talar sehen zu können. Für uns anderen Nutzer allerdings, die keinen Wert auf die Verkündigungen legen, ergibt sich die Frage, ob wir die religiösen Beiträge nicht genau so wegdrücken sollten, wie die unzähligen sexistischen und pornografischen. 

 

Der Sport und seine Auswirkungen    

 Ein älterer Faustballer der Klasse Ü 70  (knappe 80) überraschte mit einem Kurzbesuch. Er referierte über den Sinn des Faustballspiels im Alter. Es gehe im Grunde gar nicht um Schmetterbälle und überraschende Schläge, sondern um die Sportgemeinschaft, den Geist des Sportlichen und die daraus entstehenden lebenslangen persönlichen Männerfreundschaften. Selbstverständlich stehe auch die körperliche Fitness im Mittelpunkt - Faustballer bekämen einfach keine Alterskrankheiten, sie bekämen schon gar nicht Prostatitis wie all die anderen alten Krücken.  Die müssten doch schon im jungen Alter Einlagen tragen, um nicht alles zu verpissen. Alles klar.     

 

 

Aus dem Sozialwesen

nix los 

Aus dem Justizwesen

nix los, außer ein paar Urteilen Lebenslänglich

 

 

Und sonst? 

news21

Ausgabe 1

Dienstag 5.Januar 2021

 

Hurra, wir leben noch

NEBEL ÜBER DEM WERDERSEE
NEBEL ÜBER DEM WERDERSEE

Rückblick auf die vergangenen Tage

 

 

Nebel. Nebel, wo du auch hingeschaut hast hier am See. Ständiges Tuten der Nebelhörner, damit wir nicht denken, wir seien verloren. Aus dem kalten Nebel traten manchmal Gestalten hervor: Atemlose Läufer in kurzen Hosen, Rennradfahrende Radrennfahrer ohne Beleuchtung, Alleinerziehende Mütter mit Babys im Kinderwagen und weiteren weinenden Kindern am Kinderwagen, jede Menge Lastenräder unbestimmter Länge, mal mit Lasten mal ohne, Paare unterschiedlicher Zusammensetzung im Zweiergang und gebührendem Abstand zu dem Vorgängerpaar. Der Schimmel trat hervor, ebenso wie der abgesattelte Hauptmann. Trübe Tage zum Jahreswechsel. Nur wenig Beleuchtung in der Silvesternacht, nicht einmal Taschenlampen blitzten auf. So vergingen die Tage mit Skispringen. Vier-Schanzen-Tournee. Von morgens bis abends verfolgten wir jeden einzelnen Sprung mit Weitenkontrolle bis zur grünen Linie am Fernsehapparat. Dabei konnten wir feststellen, dass die Grüne Linie regelmäßig von dem Nationalen Kampfrichter des sich gerade im Sprung befindlichen Nationalspringers zu dessen Gunsten verschoben wurde. So ist zu erklären, weshalb unsere Nationalhelden Geiger und Eisenbichler nach anfänglicher Führung in der Gesamtwertung nach dem dritten Sprungtag zurückgefallen sind. Zu vermuten ist, dass die polnischen Kampfrichter hier an der Grünen Linie herumgefummelt und geschoben haben. Es können auch die Norweger gewesen sein. Von den Österreichern und Japanern ganz zu schweigen. Über Bremer Fussball soll an dieser Stelle auch geschwiegen werden. Bringt doch nichts. 

Parkplatz. Haltestelle. Deich. See.

 

Auf dem Parkplatz versammelten sich jüngst ca. 15 Leugner mit Pappplakaten, auf denen zu lesen war: „Freier Einkauf für Freie Bürger, weg mit der Maskenpflicht“. Der Filialleiter kam heraus und verteilte kostenlos Gehirnnahrung in Form von Obst und Gemüse an die Leugner. Eine Leugnerin verlangte nach Fleisch, Vitamin D.

 

An der Haltestelle rottete sich ein Familien-Clan zusammen, um unerkannt und ohne gültige Fahrausweise mit der S-Bahn nach Huckelriede zu fahren, und um dort einem anderen Clan zu zeigen wo hier im Gebiet der Hammer hängt und wie die spitzen Messer glänzen. Die Clan-Kinder spielten derweil Schienenbalancieren.

 

Auf dem Deich stehen die Hundeführer und Hundeführerinnen. Sie haben ihre Lieblinge von den Leinen gelassen, damit diese in aller Hunderuhe ihre Geschäfte auf den Deichwiesen erledigen können, und um danach den Enten hinterher jagen zu können. Der Deichhauptmann auf dem Schimmel schaut dem Hündischen zu

 

Im See schwimmen die Brassen. Sie tauchen so tief wie möglich, um den Zugriffen der Kormorane zu entgehen. Dabei übersehen sie, dass die Kormorane bis zu 500m tief nach ihrer Beute tauchen können. An Land stehen diverse Angler ohne Angelschein. Sie schauen sich um, ob jemand von der Fischereiaufsicht zu sehen ist

 

Neustadt.Phantastische Orte.Überall. 

Das Gebäude an der Ecke Essener Straße / Neuenlander Straße in der Bremer Neustadt, das in den 60er Jahren gegen den Widerstand der dortigen Anwohner errichtet wurde, und das in den 70er Jahren Schauplatz eines GSG-9-Einsatzes wegen RAF-Verdachts war, soll nunmehr endgültig abgerissen werden. Und zwar, laut Gerichtsbeschluss, wegen der Verunzierung der Fassade. Unbekannte „Künstler“ haben dort vor Jahren eine Außendekoration angebracht, die assoziieren soll, dass dort in dem Hause Retter des Sozialen Untergangs am Werke seien. Nach genauerem Hinsehen hat sich nun herausgestellt, dass in dem Hause lediglich schlecht ausgebildete Sozialhelfer mit Abneigungen gegen berufliche Weiterqualifizierungen am Werke sind. Das Gericht sah dieses als Täuschung der Öffentlichkeit an und als Soziale Hochstapelei. Da es zu schwierig sei, das „Soziale Aushängeschild“ an der Fassade des Hauses wieder zu entfernen, wurde vom Gericht der Beschluss gefasst, das inzwischen marode 60 Jahre alte Gebäude zu entfernen und durch ein neues zu ersetzen.  Die dortigen MitarbeiterInnen, die inzwischen ebenfalls das 60.Lebensjahr und mehr erreicht haben dürften, riefen nach dem Betriebsrat und traten in den sofortigen Hungerstreik. Mein lieber Hockerkocher – da ist was los!

 

 

Kuriositäten aus den Sozialen und anderen Medien

Bilder und Videos, immer wieder tierisch schön in den sogenannten Sozialen Medien: wie eine Katze aus einem Abflussrohr gerettet wird – wie ein Tiger eine Löwin zur Strecke bringt und flach legt – wie eine Dogge seine Herrin beleckt – wie ein menschliches Krokodilopfer noch einmal aus dem Maule des Reptils herausgezogen werden konnte – wie eine Würgeschlange den Hals eines Schlangenbesitzers zärtlich umwickelt – wie ein Esel stundenlang vor sich hin steht – wie ein Pinscher fröhlich pinschert – und viele andere tierisch furchtbare Szenen millionenfach mehr. Was soll das? Fehlt nur noch, dass ein kotzendes Pferd vor der Apotheke gezeigt wird 

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Der Sport und seine Auswirkungen 

Ein Triathlet hat sich vor einigen Tagen beim Sylvestertriathlon im See verschwommen und entstieg demselben pudelnass mit der Frage, wo denn nun sein Fahrrad sei. Ein Zuschauer von der anderen Seite des Sees: „Dein Rad ist weg, du musst laufen!“

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 Aus dem Sozialwesen 

Die Chefin mehrerer Jugendfreizeitheime in Bremen ist glücklich. Die Heime sind aus den bekannten Gründen geschlossen. So muss sie nicht prüfen und evaluieren, was dort sonst so sozialpädagogisch abläuft. Alles schön, alles gut. 

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 Aus dem Justizwesen 

In der Verhandlungspause des Jugendgerichtes sitzen der Richter und der Jugendgerichtshelfer gemeinsam am Mittagstisch der Justizkantine. Linseneintopf mit Einlage. Der Richter zum Jugendgerichtshelfer: Ich beabsichtige 9 Monate auf Bewährung. Daraufhin der Jugendgerichtshelfer zum Richter: Das ist doch viel zu wenig. Dieser Strolch muss hinter Gittern. Ich halte 2 Jahre ohne für die richtige Entscheidung! Nach diesem Statement verfiel der JGH in ein Linseneintopfkoma und schlief direkt vor den Augen des Richters am Kantinentische ein. So geht Jugendstrafverfahren!

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 Und sonst?

 

Nix!