NORDDEUTSCHER  HEIMATURLAUB 

AUF CAMBIOBASIS

MIT EINER GALERIE CANONGEKNIPPSTER FOTOS

IM JULI 2023

PROVINZ LÄSST GRÜSSEN am 11.7.23

Die gedanklichen Assoziationen des Fahrzeuglenkers eines geliehenen Japanischen Kleinwagens bei der Vorbeifahrt an den Orten oder bei der Durchfahrt und den Aufenthalten in den Orten im Rahmen des Tages-Ausflugs Buntentor-Habenhausen-Teedinghausen-Bruchhausen-Vilsen-Hoya- Eystrup- Rethem-Otersen-Verden-Eissel-Langwedel-Achim-Hemelingen-Unfall Hannoversche Straße-Blech. 

 

11.Juli 2023. 13 Uhr. Los geht's. Den Reiserucksack gepackt, die Kamera schussbereit aufgeladen. Die Picknickverpflegung geschmiert und verstaut. Ja nicht zu viel Butter, die schmilzt. Erst noch den Papier- und Glasmüll der letzten Tage wergbringen zum Recyclinghof Hohentor. Tun mir leid, die schwitzenden und rauchenden Mitarbeiter des Hofes, die für Abfallentsorgungsordung in der Sonne sitzen müssen. Keine Zeit für Mitleid, weiter zur Picasso-Kreuzung und zur Neuenlander Straße Was für ein künstlerisch ästhetisches Verbrechen da an der Fassade des Hauses Neuenlander Straße Ecke Essener Straße.. Wer war das? Höchststrafe. Keine Zeit für kunstästhetische Diskussionen, es muss flott weitergehen, wir wollen ja schließlich unsere Provinz-Reise-Ziele erreichen. Auf der Fahrt Richtung Osten an Habenhausen vorbei. Was wohl die Enkeltochter macht? Hat sie schon Kieler Semesterferien? Was wohl die sonstigen Habenhauserner so machen?  Sind sie beim Golfen, oder grillen sie etwa? Und auch Gedanken an den Pastor, der gerade vor kurzem von der Kanzel gestoßen wurde, Ein guter Calvinist, der immer von der "Sola Gratia"-  von der Gnade Gottes ergriffen war. Keine Zeit für Gedanken an den vorstädtischen Calvinismus, es muss weiter gehen in die Niedersächsische Landwirtschaftliche Provinz. Flüchtige Erinnerungen an den Verstorbenen jüngeren Bruder Thomas an der Kreuzung nach Weyhe. Mein Gott, was war das für eine unangenehme Trauerfeier in der Kapelle des Weyer Friedhofes. Was wohl die Trauerfeierrednerin, die Tochter, inzwischen so macht, lange nichts von ihr gehört. Was macht sie so? Die Frage muss erlaubt sein, schließlich ist sie ja meine Nichte. Keine Zeit für familiäre Reflexionen, kein Abbiegen zum Friedhof, kein Besuch des Ortes der letzten verdammten Jahre des Bruders. Weiter, immer weiter an den Riesenbulldozzern und den abgeernteten Kornfeldern vorbei. Plötzlich stand Riede auf dem nächsten Ortseingangschild. Da war doch was, so die ersten Gedanken. Hat nicht der TSV Gut Heil Bassen den MTV Riede im Bezirksligafussball Lüneburg 3 immer fürchterlich deprimiert. Jetzt allerdings Abstieg für beide Clubs in die Kreisliga Verden. Schlimm. Und war nicht noch  etwas mit Riede. Ach ja, der Filialleiter der Sparkasse in Woltmerhausen, der mit seiner jungen Familie in Riede ein Haus gebaut hat, und mit dem bei den manchmaligen Kundengesprächen wunderbar über die Zubereitung von Gulasch für alle in der Filialküche gesprochen werden konnte. Sie hatten ja sonst nichts zu tun. Und war da nicht noch etwas in diesem Riede. Ja, der fussballsportverdiente Zischler soll hier gewohnt haben. Der Zischler, nach dem in Bremen sogar eine Sporthalle benannt wurde, und der sich früher einmal zum Direktor der Verwaltungsschule Bremen hochbefördern ließ, um dem Beamtenanwärter, der hier am Steuer sitzt, frühmorgens vor Unterrichtsbeginn aufzulauern, um ihm bei Verspätung die Leviten zu lesen und um ihm die Nichterteilung der Beamtenlizens anzudrohen. An der Abzweigung Thedinghausen-Emtinghausen fiel dann die autonome autoritäre Entscheidung auf Teedinghausen. Die ersten Gedanken: Wo geht es zum Gestüt von Gert Wildfang? Wo ist das Haus des früheren Pastors von Oyten? Keine Hinweise. Stattdessen Landung auf dem sehr aufgeräumten Rathausplatz. Alles pico bello. War hier nicht früher alles Braunschweigisch. Hatten die Autos hier nicht alle BS hinten dran stehen?. Der Pfleger des Rathausplatzes, der einzige Mensch, der sichtbar war, erklärte das historische Hofgelände samt Taubenturm. Auch beschrieb er den Weg zu den Reitern und zu den Pferden. Die Frage, ob wir nicht auch zu den braunschweigischen Erbhöfen wollen, konnte leicht beantwortet werden mit einem schnöden Nö. Wir müssten weiter und hätten keine Zeit für Heinrich den Löwen. Weiter Richtung Verden, dann rechts ab nach Schwarme. Ach kuck an. So die Gedanken, von hier kommt also Tante Grete, hier war früher immer Grasbahnrennen und hier wohnt jetzt der frühere Schwarmer Diakon und spätere Bremer Senator Herbert. Hat er nicht gerade ein Buch geschrieben, in dem er seine gesamte provinzielle Sozialisation und seinen späteren städtischen parteipolitischen sozialdemokratischen karrieregeilen Weg beschreibt. Ja, hat er. Ja, ich habe es von Vorne bis Hinten durchgelesen und mir auch die Fotos angeschaut. Was man alles so schreiben kann? Soll ich das Haus in Schwarme aufsuchen, in dem er jetzt wohl wohnt. Nö, wozu?  Ob noch ein kurzer Abstecher nach Uenzen gefahren werden solle, wurde ebenso kurz und eindeutig beantwortet mit: Nö, wozu? Kein historisches Interesse an die ersten Jahre der Kindheit und Jugend. Also durch die Wischen und Felder weiter nach Bruchhausen-Vilsen.  Erinnerungen an Oma Clara, die hier in einem Altenheim lebte, melden sich zu Worte. Plötzlich steht auch Bullenkamp vor dir. Und Onkel Paul, der sein kriegsbedingtes Holzbein immer einen halben Meter hinterherzog, bierzapfend am Tresen von Bullenkamp, dem Bruchhauser Hotelrestaurant, in dem damals ein Seminar der Landeszentrale für Politische Bildung Bremen durchgeführt wurde. Ach, war das schön, das Seminar - die meisten Bildungseinheiten wurden am Tresen bei Onkel Paul durchgeführt. Paul war ja im übrigen, so die Erinnerung, gleichzeitig Milchkontrolleur für die gesamte Grafschaft, Mitorganisator des Bruchhauser Heiratsmarktes. Außerdem war er ja auch noch der Ehemann von Irmgard von der Hoya-Syker Eisenbahn. Er war da in seinem Revier eigentlich alles, was man sich vorstellen kann. Nicht zuletzt kamen auch wieder flüchtige Erinnerungen an Mechthild, seine Tochter, auf, die es in Bremen zur Direktorin einer Sonderschule gebracht hat und nach ihrer Pensionierung, so ungerecht kann der Schöpfer sein, an Krebs verstarb. Also, nicht lange aufhalten mit Nostalgie. Weiter durch die Spargelgegend. n Durchfahrt Wöpse-Hoyerhagen-Memsen-Riethausen bis schließlich Hoya. So die Reisevorstellung. dort einen schönen schattigen gastronomischen Platz an der Weser finden und entspannen, relaxen, zu sich selber finden in der Stadt der Grafschaft. Gedanken an Irmgard. Hier hat sie also jahrzehntelang gearbeitet für die Eisenbahn und sogar einem ihrer Kollegen von der Eisenbahn einen Holz-Bungalow in ihren Garten hingestellt, weil er ja sonst keine eigene Wohnung gehabt hätte. Gedanken auch an die wunderbare Hochzeit im naheliegenden Asendorf. Was für ein Gefühl, der einzige Mann unter all den weiblichen Hochzeitsgästinnen zu sein! Schönes Fest im Garten unter den schattenwerfenden Birnbäumen. Geparkt auf dem Parkplatz von Famila, dort eine Bank auf der menschenleeren Promenade an der vorbeiflie0enden Weser gefunden, Picknick und Kaffee aus dem Rucksack geholt, gemampft und fotografiert. Naja, Hauptsache am Wasser, Hauptsache mal Binnenschiffe, Hauptsache mal keine störenden Gedanken während der Steuerarbeit am Lenker. Später, nach der langweiligen Hoyaer Entspannungsphase weiter ins lebendige Eystrup. Marmelade, Senf, Spargel, Gemüse. Unweigerlich Bilder von den mehrmaligen Bundesbahn-Begleitfahrten mit der Schwägerin Judith, die hier in Eystrup in einer Arztpraxis mit dubiosem Therapieangebot hoffte ihre Krebskrankheit besiegen zu können. Vergeblich. Bilder auch von den befohlenen Ernteeinsätzen als Soldat der 4.Kompanie des 32. Artilleriebattaillons Barme / Dörverden  bei einem Großgrundbesitzer hier in der Eystruper Gegend im Sommer irgendwann in den späten 60er Jahren. Geschuftet wie die Schweine für ein lächerliches Trinkgeld. Soldaten dürfen ja zu ihrem Ehrensold nix dazu verdienen. Der Gutsbesitzer und der Oberleutnant, das ist heute belegt, kannten sich vom ländlichen Reitverein und den ausgiebigen Zusammenkünften nach dem Reiten. Der Oberleutnant, der Kompanieführer, um daran noch erinnern zu dürfen, lag im Dienst nach den Reiterfesten meistens platt in seiner Führerbude. Hämorriden. Er konnte keinen Schritt mehr vor den anderen tun. Ich musste ihn, weil ich ja Kriegsdienstverweigerer war und zum Stubendienst ohne Waffe eingeteilt war, mit allem versorgen, was militärisch führungsstrategisch vonnöten war. Eigentlich ein guter Mann, wenn ich daran denke während der Autofahrt, dass er mit als Zeuge im Verwaltungsgerichtsverfahren , 3.Instanz, geholfen hat als Kriegsdienstverweigerer anerkannt zu werden. Ach, was waren das doch für aufregende Zeiten - unter anderem, weil man einmal einen grafschaftlichen Gutsbesitzer kennengelernt hat, der allerdings im Jahr meiner soldatischen Zwangsarbeit all seine Schweine töten musste - wegen Schweinepest, nicht übertragbar auf Menschen. Von Eystrup und den lächerlichen Gedanken an die Militärzeit dann zugige Weiterfahr auf der Suche nach diesem ominösen Otersen, immer ostwärts. Herrliche Bauernlandschaften, beängstigende Begegnungen mit landwirtschaftlichen motorisierten Ungetümen, die auf diesen schmalen Überlandstrecken mindestens 2/3 der Fahrbahn einnehmen. Du kannst dankbar sein, dass er dich überhaupt als Teilnehmer des ländlichen Straßenverkehrs respektiert, und dass er dich vorbeifahren lässt. Schweißtriefend aber glücklich dann Rethem / Aller erreicht. Bei der Einfahrt sofort die Gedanken an die früheren Wasserstandsmeldungen im Radio. Die Aller bei Rethem: null, null, null. Kein Aufenthalt, schnell weiter auf der Suche nach diesem märchenhaften Otersen. Laut Marco Polo Land- und Straßenkarte Deutschland / Europa von 2015 / 2016 hinter Rethem über die Aller und dann irgendwann links ab Richtung Verden. Nur, wann kommt das? Oder spinnt die Marco-Polo-Karte? Alles in Ordnung mit der Karte. Nach längerer Fahrt auf der Straße Richtung Walsrode-Beetenbrück, wo der Fahrzeuglenker ja Ende der 60er Jahre als einfacher Kanonier der Bundeswehr und als nicht anerkannter Kriegsdienstverweigerer amerikanische Pershing-2-Sprengköpfe bewachte, dann doch irgendwann die Abfahrt links ab Richtung Verden. Nach Häuslingen und Ludwigslust dann endlich den magischen Ort Otersen erreicht. Direkt an der Hauptstraße plötzlich der Hinweis auf diesen sagenumwobenen Dorfladen und auf das ebenso sagenumworbene Aller-Café. Links ab. Den Bericht über die Eindrücke siehe oben:  SOMMERURLAUBSFAHRTEN / hier: OTERSEN / Reisepleite

Von der Aller weit und breit nichts zu sehen. Erinnerungen an eine Bremer Fernsehköchin, die von sich behauptete, dass sie von hier von der Aller herkomme und eine schöne Kindheit erlebt habe. Nur, wo ist die Aller? Später nach längerer weiterer Fahrt über die Dörfer südlich von Verden erblickten wir sie, die Aller. In Verden dann nur spärliche Blicke auf den Fluss, besonders aber auf den herausragenden Dom. Mein Gott, was ich hier schon alles erlebt habe, so die Assoziationen : die Vorführung bei der Staatsanwaltschaft Verden durch den Gerichtshelfer Wilfried, die wunderbaren Familienessen im Spitzenlokal von Wolfgang, die reiterlichen Erinnerungen und Fotos von Hans-Heinrich im Pferdemuseum, die Fotospaziergänge der früheren Jahre an der Aller entlang bis Eisenbahnüberführung, die Händel-Aufführung im Dom anlässlich des Bremer Musikfestes - die wir allerdings wegen ungünstiger Kirchenbanksitzplätze im hinteren Bereich des Gotteshauses verlassen haben, weil wir von dem, was musikalisch im Altarbereich passierte akustisch nichts mitbekommen haben, War es nicht so, dass wir das Konzerthaus fluchtartig in der Pause verließen, um in einer Spelunke in der Nähe der Kirche schlechten Wein serviert zu bekommen und den Pöbeleien besoffener provinzieller Nationalisten zuhören zu dürfen? Haltermann hin, Pade her, Isenbarth und Händel über allerm schwebend, die Fahrt in dem Cambio-Wagen in Richtung Bremen musste aus Zeitlimitgründen  weitergehen. Über Eissel und Langwedel die Bundesstraße gen Bremen erreicht. Der Bundestagsabgeordnete der CDU aus Langwedel / Völkersen stand an der Kreuzung und dirigierte uns in die Bremer Richtung. Er schwenkte eine Bierflasche in der Hand, wobei die Marke nicht zu erkennen war. Haake-Beck oder Hemelinger war es auf jeden Fall nicht, irgend so etwas Selbstgebrautes. Auf Hemelinger werde ich in diesem Kurzreisebericht noch einmal zurückkommen. Halten wir uns also mit der CDU nicht lange auf - weiter, immer weiter zurück ins Buntentor, Parkplatz REWE, Kirchweg. Glücklicherweise, die Kreisligisten, Bezirksligisten und Landesligisten Daverden, Cluvenhagen, Etelsen, Baden und Uesen - auf Bierden und Uphusen komme ich später noch zurück - hinter uns lassend endlich Achim erreicht. Ach, Achim - so die Gedanken am Steuer, was wäre nur geworden, wenn ich hier die Mittelschule nicht besucht hätte. Die Gedanken fliegen schon beim Anblick des Ortsschildes sofort zu meinen elementaren Lehrern Claus Köhler (Deutsch), Willem Petersen (Musik), Manfred Muster (Mathematik) und nicht zuletzt zu Herbert Bellmann (Englisch, Werken. Rugby). Ohne sie wäre ich wahrscheinlich im bäuerlichen Bassen mit den damaligen Sprach- und Verhaltensstörungen elendig auf dem Misthaufen zugrunde gegangen. Beeindruckend damals auch die 1,82 Meter, die der beste Sportler der Mittelschule, Rippich, hoch sprang. Später wurde er Bürgermeister von Achim wegen dieser sportlichen Höchstleistung. Apropos Bürgermeister von Achim - die Erinnerungen an meine Mutter Hilda, die in der Demenz-Abteilung einer Altenpension in Oyten / Sagehorn ihre letzten Jahre verbrachte, und die mich bei einem Besuch fragte, ob ich der Bürgermeister von Achim sei. Voller Stolz, so berichtete die Heimleitung später, soll ich geantwortet haben: Ja, Mamma, ich bin der Bürgermeister von Achim, vom Amtsgericht Achim urkundlich bestätigt. Eine schlimme Erinnerung an Achim , die mich bis heute plagt. ist der Vorfall am Bahnhofs-Bahnsteig Achim Richtung Bremen. Ein 20-Euro-Schein flog mir aus der Hand und direkt vor mir auf die Gleise. Tollkühn streckte ich mich nach Schein und erwischte ihn, hundertstel Sekunden bevor der ICE aus Hannover, der Niedersächsischen Provinzhauptstadt, vorbei rauschte. Wie sagt doch der Niedersächsische Landwirt immer so schön: Schwein muss man haben!, Schnell weg vom Achimer Bahnhof bevor die nächste Sitzblockade der Amazonbelegschaft kommt. 

Hemelingen ruft und das Ende des Tages-Ausflugs-Sommers 23. Schnell am Bierdener Krankenhaus vorbei
( "Ich bin hier der Chefarzt, bitte merken Sie sich das...), nicht lange aufhalten in Uphusen mit dem dortigen TB - dem TurnerBund ("Wir turnen gar nicht mehr - wir spielen nur noch Oberliga-Niedersachsen-Fußball mehr oder weniger erfolgreich...") . Und schon ist in Mahndorf die Stadtgrenze Bremens erreicht ( Die Mahndorferin führt ihr zweites Baby gerade im Kinderwagen im Heimatgebiet aus ), Schnelldurchfahrt durch Arbergen, bevor die verkehrsberuhigte Reststrecke in die Stadt kommt ( Axel B. aus Wien steht am Straßenrande mit einem selbstgewagnerten Schild: " Immer schön langsam, noch ist die Klassische Musik nicht tot - aber Du, wenn Du weiterhin so schnell fährst!")  Mach mir doch den Lohengrin Alter, schnell weiter nach Hemelingen zu Max Lorenz und so.
Ach Hemelingen - es sollte wohl nicht sein, so die Gedanken. Gedanken an das herrliche Phönix-Fenice-Garten-Projekt zusammen mit dem Stiftungsdorf Hemelingen, das vom Direktor der Bremer Heimstiftung damals mit Originalunterschrift abgesegnet war, dann allerdings von einem unfähigen Sachbearbeiter (vormals Sozialarbeiter) der damaligen "bremer arbeit gGmbH" zu Fall gebracht wurde. Mein Gott, so die Erinnerungen am Lenker des Toyota, was wäre das für ein tolles Projekt geworden. Generationsübergreifend etwas gestalten. Beste Gedanken an Frau Percovic, der Leiterin des Stiftungsdorfes, die das Projekt mit vollem Herzen unterstützt hatte. Sofortige Gedanken auch an die inzwischen verstorbenen Projektkameraden Peter Esser und Volker Schmidt. Mein Gott, was hätte das Alles erfolgreich werden können! Und dann - Du Herrscher über Musik, Kirche und Verkehr? Warum hast Du uns Judith, die damalige Kantorin der Hemelinger Kirche, unsere Schwester und Schwägerin,  so früh genommen. Sie kam doch extra von Hannover nach Bremen zurück, um hier noch einmal neu anzufangen. Sie konnte so wunderbar singen und die Chöre leiten und auch die Klaviere und die Orgeln so herrlich spielen. Sogar auf Schwedisch.


Und dann dieser Crash mit dem GTI aus KI. Unrühmliches Ende einer Kurz-Urlaubs-Fahrt über die Niedersächsischen Dörfer südlich von Bremen. Ende der Sommer-Kurz-Cambio-Urlaubsfahrten 2023 

 

12.Juli 2023, 18.30 Uhr   bei facebook gepostet

 

LINIE VIER SOMMERURLAUBSFAHRTEN / hier: OTERSEN

Reisepleite

 

Da willst du einmal dem Großstadttrubel entfliehen und einen im Internet schön dargestellten Ort im Niedersächsischen aufsuchen, und du fährst mit dem kleinen Cambio-Fahrzeug mehrere hundert Kilometer über die niedersächsischen Dörfer dort hin, um dort entspannt am Rande der Aller beim Plätschern des Flusses im Aller-Café zu sitzen und ein Kännchen Kaffee (draußen nur Kännchen) und Schwarzwälder Torte zu konsumieren. Im Schatten der Kastanien sitzen. die Hose hochgekrempelt, das Hemd luftig geöffnet. Und nach dem erholsamen Kaffeestündchen im Garten neben der Aller noch etwas Regionales im Dorfladen einkaufen. Vielleicht etwas ländliche Wurst, ein wenig Ziegenkäse, ein schönes Brot aus dem Backofen, handgemachte Butter und so - wie früher bei Oma Blanke in Oytermühle - warum nicht auch einen klaren Hausgebrannten. Aber: Schietndidi. Café und Dorfladen direkt an der Hauptstraße, kein Schwein zu sehen, die Schotten dicht, keine Aller, nix, volle tote Hose. So frustrierend kann eine Autofahrt über die Dörfer enden. Und dann auf der Rückfahrt nach Bremen in Hemelingen dieser Blechschadenunfall mit dem Carsharing-Toyota. Auf das Eintreffen der herbeigerufenen Polizei eine dreiviertel Stunde gewartet - dann kamen, das muss an dieser Stelle bei allem Frust polizeilich gemeldet werden, drei außerordentlich freundliche Polizisten an den Ort des Geschehens. Fazit: Nie wieder anne Aller! Ulli Pelz, Reiseberater

Ausflug nach Worpswede / Neu-Helgoland am 7.7.23

Sie hatten sich in der Mitte von Worpswede aufgestellt, um uns Bremer in unserem kleinen, aber flotten Cambio-Carsharing-Wagen in Empfang zu nehmen. Fast die gesamte Künstlerkolonie stand in typischer KünstlerInnenkleidung, elegante Sommeranzüge, Sonnenbrillen, Strohhüte und anderes Chices, zusammen, um uns zu begrüßen. Otto Modersohn, Heinrich Vogler, Paula Becker, Rainer Maria Rilke, Moritz Rinke und viele andere Worpswederinen und Worpsweder aus dem Dunstkreis der Künste standen locker am Wegesrande und nahmen uns herzlich in Empfang. Rinke drückte überschwänglich aus, wie froh er doch sei, dass Worpswede auch einmal Besuch aus Bremen bekäme. Sonst sei es ja immer nur umgekehrt  - die Worpsweder führen in die Bremer Kunsthalle oder ins Bremer Theater. Auch hob Rinke stolz hervor, dass er ja einmal wöchentlich für die Bremer Zeitung schreibe, und dass er leidenschaftlicher Anhänger des Fußballvereins SV Werder Bremen sei. Er ließe kein Spiel aus und esse bei der Gelegenheit auch immer eine Bremer Stadionwurst. Champagnerflaschen bester Qualität wurden geöffnet und auf unser Erscheinen in Worpswede angestoßen. Nach dem Begrüßungsstopp konnten wir uns dann allerdings nicht lange aufhalten in der Ortsmitte, denn wir hatten als Ausflugsziel ja Neu-Helgoland und die Hamme-Hütte angesagt. Freundlich erklärten die Künstlerinnen und Künstler den Fahrweg dort hin und wünschten gute Weiterfahrt ins Worpsweder Ausflugsparadies. Allerdings nahm dann alles eine unrühmliche Wendung. Denn der von der Künstlerkolonie beschriebene Fahrweg führte uns nicht zur Hamme-Hütte, sondern nach Hütten-Busch. 5 km vertane Fahrzeit. Eine junge Hüttenbuscher Bürgerin, die wir aus das Mallör am Straßenrande ansprachen, brachte uns auf den rechten Weg zur Hamme-Hütte. Also 5 km zurück. um im Künstlerdorf dann noch weitere Irrfahrt hinter uns zu bringen. Erst eine junge Mutter, die eine verdammte Ähnlichkeit mit Paula Modersohn-Becker auf wies, und die zwei kleine Kinder am Rockzipfel hängen hatte, zeigte uns nun endgültig auf, wo es lang geht. An der Music-Hall vorbei und an der Jugendherberge. Große Touristenschilder zeigten die Richtung an, der wir dann folgten. Wir nahmen, weil völlig ausgehungert, sofort Platz an einem freien Tisch im Hamme-Hütten-Außenbereich. Ein schöner schattiger, idyllischer Platz unter alten Eichen mit herrlichem Blick auf die Hamme, und auf alles das, was sich auf dem Fluss vor unseren Augen tummelte. Vollbesetzte Torfkähne, friedlich dahinschippernd, mittelgroße Segelboote ohne Segel, Kinder in Gummikanubooten, ein älteres Paar sonnenbadend auf dem Hinterdeck ihrer Möchtegernyacht. Wunderbares Spiel von Licht und Schatten, Sonnenspiegelungen auf der Oberfläche des bräunlichen Moorflusses. Einfach herrlich. Kommen wir zur gastronomischen Qualität der bestellten Speisen. Kurz und gut: Einfach gigantisch, einfach astronomisch. So einen fischigen Fisch haben wir lange nicht mehr gegessen. Pannfisch und Forelle. Einmalig. Bestes zartes Fischfleisch, glasig, wunderbar mehliert, großartig gewürzt. Zitronentröpfchen drauf. Ahoi. Die Heimfahrt nach dem herrlichen Fisch verlief dann ohne Probleme, es standen ja auch keine Künstlerinnen und Künstler der Worpsweder Kolonie mehr am Wegesrande. Um es nicht zu vergessen: Im Garten der Hamme-Hütte einen netten Kontakt gehabt zum Chef des Außenbereichs. Er kam 1990 von Erfurt / Thüringen nach Bremen. Es war, wie er sagte, damals nur ein Ausflug geplant. Aber er und seine Frau blieben dann in Norddeutschland hängen.       .