in  cooperation  mit  "der gaul  theo"  ritterlich  &  ferdig

Foto oben: Der Brunnen Bodenseereiter ist ein Kunstwerk des Bildhauers Peter Lenk in Überlingen am Bodensee.

Der Brunnen wurde 1999 errichtet und vor allem als Karikatur und groteskes Denkmal für den am Ort ansässigen Dichter Martin Walser bekannt 

 

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seit  2010

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der  zehnte  juli 

im  Jahre Zweitausend und Fünfundzwanzig

donnerstag

10.7.2025

Tour de France 

6. Etappe. Heute quer durch die Normandie. Hoffentlich kann ich mithalten mit meiner Hercules-Kiste. Viele Hügel. Werde wohl in Calvados absteigen    


Fotos aus dem Buntentor'schen LiteraturCabuff 197


sommerlochgeschichten

 

gepelztes

aus  dem 

 

 

 buntentor'schen  LITERATUR  CABUFF  197  

 

 

 

Gepelztes aus dem Buntentor'schen  Literaturcabuff197

 

 Nr.23 / 25

Sonderbeitrag

aus den Texten

 
"Die außergewöhnliche  Sport-Bilderbuch-Karriere des Pelz und die Sportstätten, in denen und auf denen die Höchstleistungen von ihm erbracht wurden"

 

geschrieben im Jahre 2023  

 

Sport

als Resozialisierungsmethode in der sozialpädagogischen Arbeit mit der  gestrauchelte Jugend und die Suppenzubereitung im staatsanwaltlich nicht gewünschten Hockerkochertopf

 

 

Universalsport 

Pelz, das muss man ihm echt zugute halten, nutzte seine vielfältigen sportlichen Höchstleitungserfahrungen der jungen Jahre nicht nur für die Pflege der eigenen Gesundheit - obwohl erhebliche Gewichtsverlagerungen nach oben zu verzeichnen waren - sondern setzte sie gezielt sozialpädagogisch auch in seiner späteren hauptberuflichen Tätigkeit im Bereich der Jugendstraffälligenhilfe ein. Unter seiner perfekten sportpädagogischen Anleitung mussten die ihm zugewiesenen männlichen jungen "Probanden" im so genannten "Bewährungshaus" täglich runter in den Keller zum stundenlangen Tischtennisüben, zweimal wöchentlich mit dem vereinseigenen Bulli zum Fussballtraining auf den Acker da am Werdersee nahe Krähenberg nahe dem Mann mit den Ziegen. Den jungen unschuldigen vernachlässigten Jungs blieb auch nicht erspart, dass Pelz sie zu endlos langen erlebnispädagischen Wanderungen im Hinblick auf Durchhaltevermögen und Persönlichkeitsbildung zwang. Wer schlapp machte, der musste zurück in die Anstalt. Traurig, aber war. Schoko und Müller waren beim Fussballspiel am Werdersee aufgefallen wegen unsportlichem unsozialem Verhalten auf der Wiese, indem sie ihre Mitspieler als Luschen, Nieten, Asoziale, Looser, Penner, Weicheier und Bekloppte und mit anderen ehrverletzenden Bezeichnungen diskreditierten. Müller und Schoko kannten sich ja bereits aus unzähligen gemeinsamen Heimaufenthalten in verschiedenen repressiven Einrichtungen seit ihrer frühen Kindheit - sie fühlten sich als die Herrscher nicht nur auf der Fussballwiese. Pelz, geschickt und einfallsreich, wie er dann auch als Wiedereingliederer der gestrauchelten Bremer Jugend in die Bürgerliche Gesellschaft fungierte, schickte die beiden unsozialen Fussballstars zur weiteren persönlichen Entwicklung auf einen  6-wöchigen Trip auf die Lofoten nach Norwegen, wo sie beim Aufbau einer Internationalen Bildungsstätte mitarbeiten sollten. Pelz war dann später nach Rückkehr der internationalen Jugendreisenden stolz wie Puma. Beide, sowohl Schoko als auch Müller, waren in diesen 6 Wochen Norwegen so persönlich gereift, dass sie in der Lage waren Pelz in seinen sozialpädagogischen, meist vergeblichen, Bemühungen als Assistenten zu unterstützen. Zur Freude aller, auch zur Freude der Looser und Weicheier, wurde von Pelz ein großer Suppenabend organisiert. Alle Anwesenden und späteren Mitesser konnten in den großen Bewährungshaus-Suppentopf, der auf der großen Heizplatte des Hockerkochers stand und dessen Anschaffung der brave Staatsanwalt Ottersberg, Mitglied des Hausausschusses, wegen erheblicher persönlicher moralischer und wirtschaftlicher Bedenken eigentlich verhindern wollte, hineinschnippeln, was sie gerade in der Gemeinschaftsküche vorfanden an Gemüse, Teigwaren und Fleisch und Gewürzen. Dass sich dann, nach Beendigung des Kochvorganges und dem Servieren auf dem Gemeinschaftstisch, in der Gemeinschaftssuppe Spuren von Seife, Haschisch, verschimmelten Brotresten und geklautem Katzenfutter wiederfanden, das war eigentlich nicht im Sinne von Pelz, der ja eigentlich in jedem Gestrauchelten auch immer das Gute sah. Einzigartig!     


Gepelztes aus dem Buntentor'schen  Literaturcabuff197 

 Nr.22 / 25 

 

Aus den Fellstein-Fragmenten 2024 

26 

Heimaturlaub  

Wenn schon, so dachte sich Fellstein, eine größere Reise aus Mangel an Geldmitteln nicht möglich ist, so soll doch auf einen anständigen Heimaturlaub nicht verzichtet werden. Nach Absprache mit der Heimaturlaubsbegleiterin wurde für den Sommerurlaubsmonat Juli ein dezidierter Reiseplan in Orte der Norddeutschen Heimat erstellt, Wegen der Autobahnuntauglichkeit des Cambiofahrers wurden Tagesurlaubsorte ausgewählt, die über Feldwege, Landstraßen und Bundestraßen zu erreichen sind. Gegen 13 Uhr soll losgefahren werden mit der Cambioblechkiste, den Rucksack gefüllt mit Wasser, Kaffee und Leberwurstbroten für den Notfall, um dann in der späten Mittagszeit Gastronomie mit Außenbereich zu erreichen, um sich dort für den Rest des Urlaubstages in sommerlichem Ambiente mit warmen Essen zu versorgen, und um dann am Abend nach der Rückkehr ins Heim auf Kochen und Abendessen verzichten zu können. So wurden wunderbare bekannte touristische Orte ausgewählt, die garantieren, dass es dort in den späten Mittagsstunden in den Lokalen noch etwas zu konsumieren gibt, damit kein Reisehunger entsteht und keine Verdurstungserscheinungen. Bei der Auswahl der Ziele erhielten dann nach längeren Abwägungen und Diskussionen die Urlaubsorte Ottersberg, Worpswede, Oldenburg, Harriersand, Dümmer See, Vegesack, Heiligenberg und Verden den Zuschlag. Verden allerdings musste wieder gestrichen werden, da dort die Lokalitäten erst gegen 18 Uhr öffnen. Den Verlauf der Reisen, so ist es laut Fellstein geplant, will der Cambiofahrer fotografisch dokumentieren. Darauf freue er sich sehr, so der Reiseplaner, da er in den zurückliegenden Monaten seit dem Bremer-Sport-Vereins-Skandal und seinen psychischen Folgen nur wenig geknippst habe. Er habe sich vorgenommen, auf jeden Fall die Hammehütte und die dort vorbeifließende Hamme samt Torfkahnbooten und die darauf sitzenden Torfkahntouristen zu fotografieren. Er freue sich sehr auf die Fahrt nach Diepholz und an den Dümmer See, weil er dort noch nie gewesen ist, obwohl alle seine Hausnachbarrinnen und Hausnachbarn an ihren Fahrzeugen das Nummernschild DH kleben haben. Es werden wohl Heimatreisen ins Unbekannte werden, hoffentlich mit Wiederkehr ins Haus der Unbekannten. 

 

28 

Heimatliches Sommerurlaubsprogramm  

Es waren große Kurz-Reiseprojekte im Sommer geplant. Immer dienstags und freitags raus mit dem Cambio-Wagen tagestouristisch in die regionalen Orte und Landschaften. Nach den Erlebnissen in Worpswede und an der Hamme folgte eine Exkursion ins niedersächsische Bauernland südlich von Bremen, die zum Schluss in einer Blechkarambolage in der Hannoverschen Straße in Bremen-Hemelingen endete. Fellstein, der Verursacher der Karambolage, auf die Frage, wie es dazu kommen konnte, er sei doch sonst schon seit über 50 Jahren ohne Flensburger Punkte im Dschungel der Straße unterwegs: Es sei in keiner Weise seine Absicht gewesen, den GTI aus KI zu rammen, es sei nur eine kurzfristige Sekundenmüdigkeit nach dieser anstrengenden unendlichen ländlichen Sommerurlaubsfahrt über die niedersächsischen Dörfer im japanischen Kleinwagen gewesen. Er fragte sich in den ersten Momenten nach dem Schock, den er mit seiner Beifahrerin teilte, die noch viel mehr gefährdet war als er selbst, was denn dieser Ausflug Buntentor-Habenhausen-Teedinghausen-Bruchhausen-Vilsen-Hoya- Eystrup- Rethem-Otersen-Verden-Eissel-Langwedel-Achim-Hemelingen-Unfall Hannoversche Straße-Blech usw. eigentlich für einen “sittlichen Nährwert” hatte? Hätte die Fahrt nicht frühestens abgebrochen werden sollen, so Fellstein selbstreflektierend, als die Mitfahrerin schon nach kurzer Strecke kein Interesse daran zeigte, den historischen Rathausplatz in Teedinghausen zur Kenntnis zu nehmen, oder in Schwarme keinerlei Antrieb hatte, das Geburtshaus ihrer Tante Grete aufzusuchen, schon gar nicht einen Abstecher in das Dorf ihrer Kindheit, nicht weit entfernt von Schwarme, zu unternehmen Hier hätte man bereits, so Fellstein, umkehren können, und sich den ganzen Rest der Provinzreise ersparen können. Was will man denn in Bruchhausen, Hoya, Eystrup, Rethem, Otersen, um dann später zu allem Übel über die Weser-Gemeinden des Landkreises Verden nach Bremen-Hemelingen zu gelangen, das ja früher selbst hannoverisch war, genauso wie Mahndorf und Arbergen. Da sollte man, so Fellstein, eigentlich schon geschichtlich gesehen nicht lang fahren. Das restliche Sommerurlaubsprogramm hat Fellstein dann sofort gestoppt. Er sagte sich und auch all den anderen, dass es keinen Sinn mache, kilometerweit mit diesem Heringsdosenauto über Land zu fahren, um dann schlecht zu essen und um vor verschlossenen Dorfläden und Allercafes zu stehen.    





Am Werdersee in der Bremer Neustadt